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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Hölle, selbst Nick und Di Stefano erstarrten.
    Die Kamera befand sich in Fußbodenhöhe, aber der Koffer war mit so viel Geld gefüllt, dass er überquoll. Der große Bodyguard nahm ein mit einer Banderole versehenes Bündel in die Hand und blätterte es über den Daumen. Nick konnte deutlich Benjamin Franklin darauf erkennen. Einhundert-Dollar-Scheine. Nick versuchte zu überschlagen, wie viel Geld wohl in dem riesigen Koffer sein mochte. Millionen.
    „Zehn Millionen Dollar“, sagte al-Banna, seine Stimme blechern in Nicks Kopfhörern. Nun, das beantwortete die Frage. „Was kann ich dafür kaufen?“
    Worontzoff nickte, und der Mann, der Arkady genannt wurde, ging zu einem großen Behälter mit einem komplizierten Verschlusssystem hinüber. Er öffnete ihn und hob den Deckel.
    Er trat zurück und deutete mit seiner Hand auf den Inhalt. „Ein Kanister mit einhundert Kilo Cäsium 137. Wegen der Temperatur ist es gerade in flüssigem Zustand. Es ist genug Cäsium in diesem Kanister für eine große schmutzige Bombe oder mehrere kleinere. Sie könnten das Zentrum von Manhattan verstrahlen, beispielsweise die Wall Street, oder mehrere Militärstützpunkte, ganz wie es Ihnen gefällt. Wir haben mehr als einhundert weitere Kanister, die zur Verschickung bereitstehen.“
    Ein frostiges Lächeln verzog al-Bannas Lippen. „Hervorragend.“
    Nick und Di Stefano tauschten düstere, erschrockene Blicke aus. Das war viel schlimmer als das Schlimmste, was Nick sich vorgestellt hatte. Gott sei Dank waren sie hier und würden die Transaktion stoppen. Allein die Idee, dass einhundert Kanister Cäsium 137 irgendwo in Russland darauf warteten, an Terroristen verschickt zu werden, war schreckenerregend.
    Sie würden nicht nur die Transaktion verhindern, sie würden ein Netzwerk vernichten. Normalerweise hätte Nick dies mit Befriedigung erfüllt, aber sein Kopf war allein damit beschäftigt, sich wegen Charity Sorgen zu machen. Es gab keinen Raum für Genugtuung, nur für unbändige Angst, dass sie verletzt werden könnte.
    Das Tor öffnete sich wieder, und eines von Worontzoffs Autos, ein Mercedes, fuhr hindurch. Nick wirbelte herum und sah zu, wie der Wagen hereinkam. Er konnte gerade noch eine kleine, helle Gestalt auf dem Rücksitz erkennen.
    Oh Gott. Charity.
    Er bekam eine Gänsehaut – wütend, dass sie diese wahnwitzige Idee gehabt hatten, sie zu verkabeln und in die Höhle des Löwen zu schicken, und voll Todesangst, dass etwas Schlimmes passieren könnte.
    Das große schwarze Auto verschwand aus seinem Blickfeld, aber er konnte sich sehr gut vorstellen, wie sie ausstieg und die große Steintreppe hinaufging. Einige Minuten später hörte Nick ein leises Klopfen an der Tür zum Arbeitszimmer. Sie sahen auf dem Monitor, wie ein Bediensteter leise mit Worontzoff sprach, der etwas antwortete.
    Nicks Blut gefror in seinen Adern, als er Alexeis Übersetzung in seinem Kopfhörer hörte.
    „Bring sie rein.“
    Es war seltsam, in Wassilys Haus zu kommen, nun, da sie wusste, wer er wirklich war. Sie war häufig hier gewesen, meist bei einer seiner Soireen, wenn die große, schöne Villa voller Menschen war. Einige Mal hatten sie hier auch gemeinsam Tee getrunken, nur sie beide, aber mit einer Armee von Angestellten im Hintergrund. Nun schien das große Gebäude dunkel und verlassen, ein Ort der Gefahr, nicht der Freude.
    Den ganzen Winter über hatte sie Wassily gerne besucht. Jedes Mal hatte sie die Villa mit einem kleinen Schauder der Erwartungsfreude betreten, nicht bebend vor Angst und Grauen wie jetzt. Aber nun wusste sie, was er war und was er in ihr sah. All die langen, gefühlvollen Gespräche, die intensiven Unterhaltungen über Bücher und Musik – es war alles falsch gewesen. Wassily hatte nicht mit ihr , Charity, gesprochen, sondern mit seiner lange verlorenen Liebsten.
    Und da sie nun auch wusste, wie Wassily seinen Reichtum angehäuft hatte, verursachte die Opulenz seines Hauses ihr Übelkeit. Vielleicht war es, weil sie so erschöpft war und in den letzten paar Tagen so aufreibende Gefühle durchleben musste, aber sie empfing böse Schwingungen von diesem Gebäude.
    Sie war nie zuvor allein nach Anbruch der Dunkelheit hierhergekommen, ohne dass der Grund ein gesellschaftliches Ereignis gewesen wäre. Bei den anderen Malen waren das Haus und der Garten wie ein Weihnachtsbaum erleuchtet und voller Bediensteter gewesen. Nun war die Villa dunkel, und nur die Außenlichter an der Veranda leuchteten matt, sodass der

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