Gefaehrliches Verlangen
beruhigt hast.«
»Ich bin ruhig.«
»Wenn du ruhig wärst, wüsstest du, dass es viel zu gefährlich ist, jemandem nachzulaufen, solange er noch so aufgebracht ist. Sie weiß nicht, was sie sagt und was sie tut, und könnte jederzeit auf dich losgehen.«
Ich lege mir die Hand auf die Brust. Mein Herz rast.
»Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.« Marc küsst mich auf den Mund. »Okay?«
Ich lasse den Atem entweichen. »Gut.«
»Und jetzt erzähl mir, was hier los ist. Wie kommt Cecile dazu, Partei für Giles Getty zu ergreifen?«
❧ 2
I ch blicke über seine Schulter hinweg auf das Meer aus Rosen und Efeu im Raum. »Sie ist schwanger. Und er ist der Vater.«
Marcs Brauen schießen in die Höhe. » O Gott. Sag, dass das ein Scherz ist.«
»Nein, ist es nicht.«
»Wieso hast du mir das nicht schon früher erzählt?«
»Sie hat es mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut. Es gab keinen Grund, mein Versprechen zu brechen.«
Marcs Augen verdüstern sich. »Dieser elende Dreckskerl. Der Mann geht über Leichen.«
»Sie hatte schreckliche Angst, als sie es mir erzählt hat. Sie wird enterbt, wenn ihre Familie von der ungewollten Schwangerschaft erfährt, es sei denn, sie heiratet den Vater ihres Kindes.«
»Was ziemlich unwahrscheinlich ist, denn Giles Getty sitzt praktisch schon in einer Zelle.«
»Und hoffentlich für lange Zeit.«
Marc nimmt meine Hand und legt sie auf seine Brust. »Ich werde nicht zulassen, dass er auch nur in deine Nähe kommt. Ich habe die besten Anwälte darauf angesetzt, ihn so lange, wie es nur geht, im Gefängnis schmoren zu lassen.«
Ich spüre die Wärme seines Körpers unter meinen Fingern.
»Ich werde dich immer beschützen, Sophia. Solange ich lebe.«
Ich erschaudere leicht. Sobald ich ihn mit dieser tiefen, intensiven Stimme sprechen höre, passieren die verrücktesten Dinge mit meinem Körper, selbst wenn ich noch so durcheinander und bestürzt bin.
»Cecile war wie von Sinnen«, murmle ich. »Als hätte sie den Verstand verloren.«
»Wir alle haben unseren Punkt, an dem wir nicht mehr können.« Marcs Lächeln verblasst, und er zieht die Brauen zusammen.
»Marc?«
»Sollte dir je etwas zustoßen, wäre das mein Ende.« Er zieht die Schmuckschatulle noch einmal aus seiner Hosentasche und dreht sie hin und her. »Ich will nicht, dass deine Erinnerung an unsere Verlobung von diesem Vorfall getrübt wird, deshalb werde ich dir ein anderes Mal einen Antrag machen.«
»Willst du mich nicht jetzt gleich noch einmal fragen?«
»Nein. Das Timing sollte perfekt sein. Nur Geduld, Miss Rose.« Er lässt die Schatulle in seiner Hosentasche verschwinden, während dieses verschmitzte Blackwell-Grinsen erneut auf seinen Zügen erscheint. »Hättest du denn Ja gesagt?«
»Möglicherweise.«
Marcs Grinsen verwandelt sich in ein Lächeln, bei dem seine Grübchen erscheinen. »Das freut mich zu hören.« Er kratzt sich an der Schläfe.
In diesem Moment weht Musik den Korridor entlang. Die Party scheint in vollem Gange zu sein. Bestimmt warten Dad, Jen und alle anderen schon auf uns.
»Weiß jemand, dass du mir heute einen Heiratsantrag machen wolltest?«
»Nur dein Vater. Ich habe bei ihm um deine Hand angehalten.«
»Und war er überrascht?«
»Sehr sogar. Und ein bisschen schockiert.«
»Aber er hat Ja gesagt?«
»Solange du glücklich wärst, wäre er es auch, hat er gesagt.«
»An seinem Einverständnis liegt mir sehr viel.«
»So?«
»Mum hat großen Wert auf solche Dinge gelegt. Ohne die Erlaubnis ihrer Familie hätte sie Dad nicht geheiratet. Und als sie im Sterben lag, hat sie Dad versprechen lassen, dass wir immer zusammenhalten werden. Ich weiß, dass sie es nicht wollen würde, wenn ich ohne Dads Segen heirate.«
Die Musik wird lauter.
»Ich sollte mich umziehen.« Zum Glück habe ich meine Lieblingsjeans und meine bequemen Turnschuhe dabei. Ich kann es kaum erwarten, aus diesem Kleid herauszukommen. »Hattest du keine Angst, dass Dad Nein sagen könnte?«
»Ich hatte die Hosen bis zum Anschlag voll.« Er drückt meine Hand.
❧ 3
N achdem ich mich umgezogen habe, machen wir uns auf den Weg zu Leos Garderobe.
Meine Garderobe ist im alten Teil des Theaters untergebracht, Leos hingegen befindet sich im modernisierten, mit nagelneuem Teppichboden ausgelegten Gebäudeteil.
»Deine Garderobe sollte auch im renovierten Teil sein. Die Luft ist dort viel besser.« Marc runzelt die Stirn.
»Ich bin aber nicht so ein großer Star wie
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