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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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er. »Immerhin haben meine Kataphrakten Leuchmadan erschlagen. Und ich habe das Bündnis einberufen.«
    Mit grimmig zusammengezogenen Brauen blickte er sich um und drückte das umhüllte Behältnis an sich. Dann biss er sich nachdenklich auf die Unterlippe und murmelte: »War das nicht ein viereckiges ...?«
    Er hielt das Bündel ein wenig von sich weg und tastete misstrauisch unter die Seide.
    »Sei vorsichtig, du dämlicher Mensch«, fauchte Prinz Perbias. »Wenn die Seide entfernt wird ...«
    Lukar riss das Tuch fort, und ein Stein, etwas kleiner als das Kästchen, kam zum Vorschein.
    Jeder im Zelt schnappte nach Luft.
    »Wen wolltet ihr mit diesem Tuch täuschen?«, rief Lukar empört und funkelte die Elfen an. »Ihr habt Leuchmadans Herz schon vorher an euch gerissen!«
    »Wie könnt Ihr es wagen?«, sagte Parestas. »Das müssen die Zwerge gewesen sein, heute Nacht. Hätten wir das Bündel einfach in die Quelle des Blutes geworfen, wie die Barttreter es vorgeschlagen haben, so hätte jeder das Artefakt zerstört gewähnt und niemand hätte den Diebstahl bemerkt.«
    Der Streit wurde lauter, die Vorwürfe heftiger, und nur die Erinnerung an die gemeinsam ausgestandene Schlacht verhinderte, dass Waffen gezogen wurden. Doch was auch immer geschah, als das Bündnis brach - Leuchmadans Herz blieb verschwunden.
 
    Bis tausend Jahre später ein Nachtalb Leuchmadans Geist beschwor und ein neuer Herrscher sich in den Grauen Landen erhob. Und ein kleines silbernes Kästchen auftauchte, das unverhüllt auf dem Kaminsims im Hause eines Wichtels stand.

T EIL 1
 
E INE R EISE INS L ICHT

1. K APITEL:
E IN UNMÖGLICHER A UFTRAG

 
    D IE S PINNE IM H AUS
    HÄLT DAS Ü BEL HERAUS ;
    WER DIE N ETZE FEGT ,
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    D AUGAZBURG , IM 28. J AHR
    NACH L EUCHMADANS R ÜCKKEHR
 
    Geliuna, die Schwarze Fei, betrat das Turmgemach und blieb respektvoll am Eingang stehen. »Mein Gebieter«, sagte sie mit einer angedeuteten Verbeugung.
    Staub und schwefliger Qualm stiegen von der Ebene empor und umhüllten selbst den höchsten Turm von Daugazburg, der Hauptstadt der Grauen Lande. Trübe sickerte das Licht durch die Fenster. Davor stand eine Gestalt, blickte auf die hohen Brücken zwischen den Türmen und in die finsteren Gassen hinab. Es war Leuchmadan, der Herrscher der Finstervölker, und er wandte Geliuna den Rücken zu.
    Die Schwarze Fei wartete ehrerbietig, den Oberkörper leicht gebeugt, bis der Herr und Gebieter ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.
    Die Luft prickelte. Blitze zuckten aus den Staubwolken am Himmel herab in die Spitzen der bizarren Türme, in die Eisenstangen an den steilen Dächern, an den Erkern und den vorspringenden Graten der hohen Bauwerke. Sie überstrahlten die fahle Sonne, die nur ein mattes rotes Glühen auf die titanenhaften Mauern warf.
    Endlich, nach einer Zeit, die Geliuna als Demütigung empfand, wandte Leuchmadan sich ihr zu. Auf den ersten Blick glich er einem gewöhnlichen Nachtalb. Er war nicht besonders groß, und das volle, halblang geschnittene Haar umrahmte ein rundliches Gesicht mit braunem, fast olivfarbenem Teint. Doch ein Schatten lag über der ganzen Erscheinung und machte es schwer, seine Gesichtszüge zu erkennen.
    »Es ist gefunden worden«, sprach Leuchmadan, die Nachtalbenstimme kaum merklich unterlegt von einem Echo wie aus großer Tiefe.
    »Deshalb wollte ich mit Euch sprechen, mein Gebieter«, sagte Geliuna. Sie machte einen formvollendeten Knicks. Mit einer Armbewegung sorgte sie dafür, dass das schwarze Schleierkleid anmutig ihre Gestalt betonte. Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem blassen Antlitz. »Wir müssen die Rückführung Eurer ... Preziose planen.«
    »Wir werden Unsere sieben Wardu schicken«, kündigte Leuchmadan an.
    Geliuna nickte, und sie lächelte immer noch. »Das wäre eine Möglichkeit, mein Gebieter«, sagte sie. »Aber der Krieg findet vor unseren Toren statt. Wir können die Wardu hier nicht entbehren.«
    »Das müssen wir«, erwiderte Leuchmadan. »Dies Unternehmen ist von höchster Dringlichkeit.«
    »Gewiss, mein Gebieter«, säuselte Geliuna in schmeichlerischem Tonfall. »Aber das heißt nicht, dass wir unbedingt die Wardu schicken müssen. Wie unsere Kundschafter vermelden, wurde Euer Herz zu den Elfen auf Keladis gebracht. Nicht einmal Eure Wardu könnten es aus dieser Festung herausholen. Doch es gibt eine andere Möglichkeit.«
    Leuchmadan ballte die Faust. Die

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