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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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dass sie aufhören«, jammerte ein Kind, und ich fluchte stumm. Einen ungünstigeren Ort konnte es für eine Vampirjagd nicht geben. Wie es sich anhörte, hatten meine Jungs alle Hände voll damit zu tun, die Eltern und Kinder davon abzuhalten, in Panik auf den Parkplatz zu fliehen, was die ganze Angelegenheit noch komplizierter gemacht hätte. Dave gab lautstark Anweisung, den dunkelhaarigen Vampir, den Belinda in der Mache gehabt hatte, einkapseln zu lassen.
    Gerade war ich einem Schwinger ausgewichen, der mir un weigerlich den Hals gebrochen hätte, da sah ich, wie Belinda den anderen Vampir losließ und sich auf Zachary, einen jungen Rekruten, stürzte und ihm die Reißzähne in den Hals schlug.
    »Tate, halte sie auf!«, schrie ich, unfähig, etwas zu unterneh men, als ein Beben durch Belindas Körper ging und Zachary umkippte. Er hielt seinen Hals umklammert, rotes Blut rann zwischen seinen Fingern hervor. Dann rannte Belinda los.
    Schüsse, Flüche und hektisches Fußgetrappel waren zu hö ren, als ein Teil des Teams herbeigeeilt kam.
    »Feind entkommt, alles abriegeln!«, rief Cooper.
    Ich bedachte den Vampir vor mir mit einem eisigen Blick.
    »Mir reicht's jetzt«, knurrte ich, warf mich auf ihn und ging mit ihm zu Boden. Ich wehrte mich nicht, als er auf mich ein drosch. Ich ließ die Hiebe auf mich einhageln, hielt ihn nur mit einer Hand davon ab, mir in die Kehle zu beißen, und rammte ihm mit der anderen mein Messer ins Herz. Dreimal musste ich kräftig zustechen, dann war er endgültig tot.
    Mühsam löste ich mich von ihm. Meine Rippen taten höl lisch weh, aber ich widerstand dem Drang, mir die schmerzen den Seiten zu halten. Ein hektisches Durcheinander zu mei ner Linken ließ mich den Kopf herumwerfen, sodass ich noch mitbekam, wie der dunkelhaarige Vampir, der eigentlich in die Kapsel hätte verladen werden sollen, zwei Soldaten neben sich zu Boden warf. Wer von unserem Team nicht damit beschäftigt war, die Ausgänge zu bewachen, hatte sich, abgesehen von ein paar wenigen, die bei Zachary knieten, an Belindas Fersen ge heftet. Niemand hatte auf den Vampir geachtet, und das hatte er schamlos ausgenutzt.

    Dave wollte ihn sich schnappen, doch der Vampir duckte sich, warf sich auf den Bauch, rutschte vorwärts wie ein grotesker Pinguin und preschte dann davon.
    Ich rannte los, hinter Tate und Juan her, die wiederum hinter Belinda her waren. Als bloße Sterbliche hatten sie allerdings keine Chance, die Vampirin einzuholen.
    In Sekundenbruchteilen hatte ich mich entschieden, den an deren Vampir laufen zu lassen und selbst die Jagd nach Belin da aufzunehmen. Von ihr ging die größere Gefahr aus. Belinda kannte mein gesamtes Team mit Namen. Sie war mit internen Details über die Vorgänge in Dons Organisation vertraut, und weil sie lange genug unsere Gefangene gewesen war, wusste sie auch über unser Sicherheitssystem so weit Bescheid, dass sie jedem Irren, der versuchen wollte, es zu knacken, ausreichend Informationen liefern konnte. Ich durfte auf keinen Fall zulas sen, dass sie etwas ausplauderte.
    Ich gab alles und hatte Tate und Juan bald eingeholt. Belin da war zwar nicht mehr zu sehen, aber aufgrund kreischender Bremsen und lauten Geschreis wurde mir klar, dass sie eine of fensichtlich verkehrsreiche Kreuzung überquert haben musste.
    »Hol den Wagen«, keuchte ich, an Tate gewandt, als ich an ihm vorbeipreschte. »Fahrt mir nach!«
    Ich hatte einen Piepser, durch den sie mich orten konnten, und mit dem Auto konnten sie mir schneller folgen. Und uns die Polizei vom Leibe halten, falls die sich einmischte. Wieder quietschten Reifen, ich folgte dem Geräusch, überquerte in ra sendem Tempo eine Kreuzung und sah gerade noch Belinda, die in einer Seitenstraße verschwand. Oh nein, das wirst du schön bleiben lassen, dachte ich.
    Ich rannte schneller und wünschte mir, nicht bei jedem Schritt das Gefühl zu haben, mir würden sämtliche Rippen bre chen. Als ich die Seitenstraße erreicht hatte, betete ich im Stil len, Belinda möge nicht in irgendeine Wohnung stürzen und versuchen, eine Geisel zu nehmen. Stand zu hoffen, dass sie genug über mich und mein Team gehört hatte, um zu wissen, dass ihr das nicht gut bekommen würde. Sie begnügte sich Gott sei Dank damit, wie der Teufel zu rennen, ich jagte ihr nach und verfluchte sie im Stillen, während ich aufholte.
    Im Laufschritt setzte Belinda über einen Zaun. Wenigstens war sie keine Meisterin. Dann hätte sie auch noch fliegen kön nen, und ich

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