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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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als wüsste ich, wie schwer das für dich ist, Mencheres. Und gin ge es um Bones, würde es mir auch das Herz brechen. Aber«, ich unterbrach mich, um dem Mann, den ich liebte, direkt in die Augen zu sehen, »solltest du dich je dazu hinreißen lassen, Menschen, die mir lieb sind, zu töten, und mir zuvor tausend mal klargemacht haben, dass du erst aufhören würdest, wenn alle, die mir etwas bedeuten, tot sind, dann ja. Dann würde ich dich umbringen.«
    Als Bones meinen Blick erwiderte, lag ein leises Lächeln auf seinen Lippen. »So kenne ich mein Mädchen.«
    Dann wandte er seinen Blick wieder Mencheres zu. »Ich kann dir nur einen Trost anbieten: Wir bescheren Patra einen schnel len Tod. Sie hat ihn nicht verdient, und ich habe mir geschwo ren, jeden, der gegen meine Frau intrigiert hat, weit grausamer zu behandeln. Aber um deinetwillen werde ich davon absehen.
    Wenn du es jetzt tust.«
    Mencheres' Augen loderten grün, sie strahlten so viel Macht aus, dass ich zusammenfuhr. »Willst du mir drohen?«
    Bones zuckte mit keiner Wimper. »Ich bin dein Mitregent und stelle lediglich klar, was ich mit einer Feindin zu tun ge denke, die unsere Leute abgeschlachtet hat. Bedenke, auf wessen Seite du stehst. Begreifst du denn nicht, dass Patra darauf zählt, dass du es nicht übers Herz bringst, sie zu töten?«

    Mencheres schwieg. Die Augen aller im Raum waren auf ihn gerichtet. Schließlich stand er auf und zog die wütende Macht um sich zusammen wie ein Vogel, der die Flügel anlegt.
    »Nun gut. Gestern hat Patra das Grab auf uns gehetzt. Heute wird sie die Rache der Toten zu spüren bekommen.«
    Die Sterne funkelten am immer dunkler werdenden marine blauen Firmament. Mencheres saß mitten auf der Wiese. Wir hatten den Schnee weggeräumt, damit das große Tischtuch, das auf dem Boden ausgebreitet war, nicht völlig durchnässt wur de. Er saß im Schneidersitz davor, und wenn ich mir die Sze nerie mit ihm im Zentrum, den anderen Vampiren im Hinter grund und den Knochen, die im Vordergrund auf dem weißen Stoff ausgebreitet waren, so ansah, wirkte sie auf mich wie eine schaurige Version des Letzten Abendmahls.
    Keiner von uns wusste, was geschehen würde. Nach seiner rätselhaften Ankündigung hatte Mencheres uns lediglich ange wiesen, bei Abenddämmerung bereit zur Schlacht zu erschei nen, und war dann in seinem Zimmer verschwunden. Ich hat te schon befürchtet, er würde sich durch irgendein Fenster im oberen Stockwerk davonmachen, aber Bones schien darauf zu vertrauen, dass Mencheres sein Versprechen halten würde, und er war ja auch erschienen.
    Ich hatte Don angerufen, um ihm zu sagen, dass heute Nacht wieder etwas passieren würde. Wenn er vorgewarnt war, konnte er sich vielleicht eine bessere Geschichte einfallen lassen als beim letzten Mal. Das Problem war, dass ich ihm nicht sagen konnte, wo die Party steigen würde. Auch nicht wann. Oder was überhaupt geschehen sollte. Und auch sonst nichts, was ihm hätte helfen können, Eingriffe von menschlicher Seite und ein riesi ges Medienspektakel zu verhindern, wie er mir gereizt mitteilte.
    Naja, ich wusste eben selbst nichts Genaues und konnte ihm nur die Informationen weitergeben, die ich hatte. Dons Frus tration war durchaus verständlich. Da ließ ich ihn einerseits wissen, dass die Untoten in der zweiten Nacht in Folge einen schwarzmagischen Angriff starten würden, und konnte ihm andererseits nicht sagen, ob dabei Leichen aus ihren Gräbern steigen ... oder vom Himmel regnen würden. Er hatte wirklich allen Grund auszurasten. Ich für meinen Teil hatte noch ande re Probleme, als die Existenz von Untoten zu vertuschen. Ich musste am Leben bleiben. Über meinem üblichen Kampfoutfit aus schwarzem Stretchstoff trug ich also mehrere Messer, ein Schwert und einige Pistolen mit Silbermunition; sogar ein paar Handgranaten hatte ich dabei.
    »Ihr dürft nicht sprechen«, waren Mencheres' erste Worte, seit er sich vor Bones niedergelassen hatte. »Nicht, bevor ich fertig bin.«
    Und wann soll das sein?, dachte ich. Wenn du dich verneigst?
    Wenn sich die Erde auftut und irgendwelche Kreaturen her vorgekrochen kommen? Unwillkürlich erinnerte ich mich an die widerlichen, halb verrotteten Gestalten der letzten Nacht und schauderte. Igitt, so was wollte ich wirklich nicht noch mal erleben.
    Ein Knistern in der Atmosphäre lenkte meine Aufmerksam keit wieder auf den ägyptischen Vampir. Er hatte den Kopf ge senkt, das lange Haar verbarg seinen Gesichtsausdruck, aber durch

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