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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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»Du weißt doch, wie wir Vampire sind, Schatz.
    Wir lassen es immer gern krachen. Mir ist klar, dass die vampi rische Zeremonie nicht das war, was du dir unter einer Hochzeit vorstellst, also will ich, dass du noch eine richtige bekommst.«

    Ich stieß ein amüsiertes Schnauben aus. »Wow, eine große Feier. Dürfte ein bisschen dauern, dem Partyservice zu erklären, was wir essen wollen. Hauptspeisen zur Wahl: Rind oder Mee resfrüchte für die Sterblichen, rohes Fleisch und Körperteile für die Ghule ... und ein Fässchen frisches warmes Blut an der Bar für die Vampire. Gott, ich kann mir schon das Gesicht meiner Mutter vorstellen.«
    Bones' Lächeln wurde diabolisch, und er sprang auf. Neugie rig beobachtete ich, wie er durchs Zimmer ging und eine Num mer in sein Handy eintippte.
    »Justina.«
    Kaum hörte ich den Namen meiner Mutter, rannte ich Bones hinterher. Der ergriff die Flucht, versuchte, sein Lachen zu un terdrücken, und redete weiter.
    »Ja, ich bin's, Bones. Na, na, das war aber ein böses Wort ...
    hmhm, du mich auch, Justina ...«
    »Gib mir das Handy«, befahl ich.
    Er ließ mich einfach stehen. Seit ihrer Begegnung mit mei nem Vater hatte meine Mutter einen krankhaften Hass auf Vampire. Sie hatte sogar schon versucht, Bones umbringen zu lassen - zweimal -, weshalb es ihm jetzt auch solchen Spaß machte, ihr eins auszuwischen.
    »Eigentlich habe ich ja nicht angerufen, um mir anzuhören, was für ein untoter Mordgeselle ich bin ... ach ja, und ein mie ser Stricher auch. Habe ich dir schon mal erzählt, dass meine Mutter auch auf den Strich gegangen ist? Nicht? Also wirklich, meine Familie ist schon seit Generationen im horizontalen Ge werbe tätig ...«
    Ich hielt den Atem an, als Bones meiner Mutter dieses neue Detail aus seiner Vergangenheit offenbarte. Inzwischen war sie bestimmt auf hundertachtzig.
    »... eigentlich wollte ich dir eine freudige Nachricht verkün den. Ich habe deine Tochter gebeten, mich zu heiraten, und sie hat eingewilligt. Herzlichen Glückwunsch, ich werde offiziell dein Schwiegersohn. Soll ich dich jetzt schon Mom nennen oder erst nach der Hochzeit?«
    Ich warf mich mit einem Satz auf ihn und schaffte es endlich, ihm das Handy zu entreißen. Bones lachte so sehr, dass er sogar Atem holen musste.
    »Mom, bist du noch dran? Mom ...?«
    »Vielleicht wartest du erst mal einen Augenblick, Kätzchen.
    Ich glaube, sie ist ohnmächtig geworden.«
    Manchmal stimmte mich der Gedanke, dass ich nie Kinder ha ben würde, schon ein bisschen wehmütig. Mein Vater hatte meine Mutter zwar noch schwängern können, weil er gerade erst zum Vampir geworden war, doch im Allgemeinen waren Untote nicht fortpflanzungsfähig. Künstliche Befruchtung kam ebenfalls nicht in Frage, weil ich nie das Risiko eingegangen wäre, meine genetischen Anomalien an mein Kind weiterzuge ben, und adoptieren wollte ich aufgrund meines gefährlichen Lebensstils auch keines.
    Im Augenblick allerdings war ich froh um meine Kinder losigkeit. Auf der Jagd nach Vampiren und Ghulen hatte ich zwar schon einiges erlebt, aber inmitten von kreischenden Kin derhorden zu stehen, die, aufgeputscht von Unmengen Süß kram, kreischend von einem Spielautomaten zum nächsten rannten, war ein echter Horrortrip, zumal ich nicht wegkonnte.
    Bones, der Glückliche, wartete vor dem Chuck-E.-Cheese-Restaurant. Das hatte mit seiner Aura zu tun. Andere Vam pire spürten ihn, wenn er in der Nähe war, was drinnen der Fall gewesen wäre, also behielt Bones für gewöhnlich draußen die Umgebung im Auge, bis unsere Zielperson wusste, dass wir hinter ihr her waren und die Party richtig losging. Mir fehlte die typische Aura der Untoten, die sich, je nach Stärke des Vam pirs, anfühlen konnte wie statische Elektrizität oder ein aus gewachsener Stromschlag. Nein, mein Herz schlug, und ich at mete, und deshalb wirkte ich harmlos - zumindest auf alle, die es nicht besser wussten.
    Aus diesem Grund zeigte ich auch fast keine Haut. Hey, ich spielte jetzt nicht mehr den Lockvogel, also musste ich auch mein Schlampen-Outfit nicht tragen. Belinda war es, die in ein tief ausgeschnittenes Oberteil und eine Jeans gesteckt worden war, die ein gutes Stück ihres Bauches freiließ. Sie hatte sich Lo cken gelegt, und geschminkt war sie auch, eine Seltenheit, weil sie als Dons Gefangene nicht viel rauskam.
    Wenn man Belinda mit ihrem Blondhaar, dem lächelnden Schmollmund und ihren überwältigenden Kurven so ansah, hätte man sie nie für eine Vampirin

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