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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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zornigen Titanen.
    Sullivan öffnete die Luke und rief: »Wir können zwanzig Personen aufnehmen. Zwanzig! Bilden Sie eine entsprechende Gruppe und kommen Sie an Bord. Zwölf andere Rettungsschiffe folgen uns.« Als die Ildiraner zögerten, lief Sullivans Gesicht rot an. »Bewegung, verdammt! Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Der untersetzte Hroa’x kam aus den Resten eines Abgasturms und wandte sich an die ildiranischen Arbeiter. »Kommt seinen Aufforderungen nach. Wir haben keine Zeit für Prioritäten. Zwanzig von euch – geht an Bord und lasst euch fortbringen.«
    Sullivan winkte ihm zu. »Kommen Sie mit mir, Hroa’x.«
    Doch der stolze Ildiraner schüttelte den Kopf. »Nein, ich bleibe hier.« Er ging über das Deck zurück, als wolle er einen normalen Arbeitstag fortsetzen.
    Diesmal beeilten sich die ildiranischen Techniker – zwanzig von ihnen kletterten an Bord. Das Evakuierungsmodul war schnell gefüllt, und Sullivan schloss die Luke. »Start. Machen wir Platz für die anderen Rettungsschiffe.«
    Ein zweites Modul landete neben dem ersten. Die anderen schwebten in der Nähe und warteten auf eine Gelegenheit, ebenfalls Flüchtlinge aufzunehmen.
    An Bord von Sullivans Rettungsschiff war es sehr eng – den Ildiranern blieb nicht genug Platz, um sich zu setzen. Stürme schüttelten das überladene Modul, und der Pilot versuchte, es unter Kontrolle zu halten. »Wir haben kaum Auftrieb und nur wenig Treibstoff, Sullivan. Diese Schiffe sind nicht für den Transport so vieler Personen vorgesehen.«
    »Bringen Sie uns nur weg von der Himmelsfabrik. Sie können eine Beschwerde einreichen, sobald wir im Hauptquartier der Hanse sind.«
    Nacheinander landeten die anderen Rettungsschiffe, nahmen Flüchtlinge auf und starteten wieder. Trotz der Überladung jedes einzelnen Evakuierungsmoduls musste ein Drittel der Ildiraner in der Produktionsanlage zurückbleiben.
    Die Himmelsmine der Hanse war inzwischen vollkommen zerstört – nur eine sich ausdehnende Rauchwolke erinnerte an sie. Sullivan beobachtete, wie die dortigen Kugelschiffe Fahrt aufnahmen und sich der ildiranischen Himmelsfabrik näherten.
    Sieben weitere Kugeln der Hydroger kamen aus nahen Wolken. Die beschädigte ildiranische Anlage neigte sich bereits zur Seite. Unten, bei den Triebwerken, kam es immer wieder zu Explosionen, und Feuer brannten im Bereich der Ekti-Reaktoren. Die Wohnbereiche waren zerstört.
    Ein einzelner Ildiraner – Sullivan erkannte Hroa’x – kletterte am hohen Abgasturm empor und stand oben wie der zornige Admiral eines besiegten Kriegsschiffs. Er hatte keine Waffen und nicht die geringste Möglichkeit, Widerstand zu leisten, aber trotzdem hob er die Arme, um die Hydroger zu verfluchen.
    »Bringen Sie uns höher«, wies Sullivan den Piloten an. »Wir müssen die Atmosphäre von Qronha 3 verlassen, bevor die Droger uns bemerken.«
    »Ich versuche es, Sullivan, aber wir haben einfach nicht genug Energie«, brummte der Mann. »Wie wär’s, wenn ein paar Ildiraner aussteigen und schieben?«
    Sullivan beobachtete, wie die Kugelschiffe sich der ildiranischen Himmelsfabrik näherten und blaue Blitze nach ihr schleuderten. Hroa’x blieb oben auf dem Turm stehen, kühn bis zum letzten Moment, als die riesige Anlage ganz in Flammen aufging. Die geretteten Ildiraner an Bord des Evakuierungsmoduls stöhnten, als sie den Tod vieler Artgenossen spürten.
    Die dreizehn überladenen Rettungsschiffe schafften es schließlich, die Atmosphäre des Gasriesen zu verlassen und den Orbit zu erreichen.
    »Unsere Lebenserhaltungssysteme halten höchstens einen Tag durch, Sullivan«, sagte Tabitha. »Proviant ist das geringste unserer Probleme. Wir haben nicht genug Luft und Energie, um länger am Leben zu bleiben.«
    Kolker schlang die Arme um die grünen Knie. »Wir werden alle sterben.«
    Sullivan schürzte die Lippen und antwortete nicht sofort. »Dies wäre genau der richtige Zeitpunkt für eine tolle Idee.« Als alle schwiegen, fuhr er fort: »Na schön, wir können nicht auf die TVF warten, und wir haben nicht genug Treibstoff, um sehr weit zu kommen. Aber es gibt einen Ort, den wir vielleicht erreichen können.« Er musterte die besorgten Menschen und Ildiraner. »Wenn wir einen geraden Kurs fliegen und sorgsam mit dem Treibstoff umgehen, schaffen wir es möglicherweise bis nach Ildira.«

85 GENERAL KURT LANYAN
    General Lanyan sah die deutliche Botschaft in Stromos Gesicht und seufzte.
    »Wir haben ein Problem, Sir«, sagte der Admiral.

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