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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Raumdocks zusammengesetzt. Seit der Nachricht vom Angriff auf Rendezvous war bereits ein neuer Frachter gebaut worden, und ein weiterer ging seiner Fertigstellung entgegen.
    Anstatt das Hydroger-Schiff zu untersuchen, hatte der schrullige Roamer-Ingenieur einige Frachtschiffe mit sonderbaren Apparaten ausgestattet, deren Form und Größe an Türmatten erinnerten. Anschließend war er nach Theroc aufgebrochen. Die Gefangenen setzten ihre Arbeit fort, an der Seite von kooperativen Soldaten-Kompis.
    Fitzpatrick beobachtete das Geschehen genau. Einmal in der Woche kam der Frachter von den Kometen-Anlagen, und in wenigen Stunden wurde er bei den Werften in den Ringen des Gasriesen erwartet. Trotz seiner Vorbehalte wusste er, dass es keinen besseren Zeitpunkt geben würde.
    Während der vergangenen drei Tage hatte Kiro Yamane ein »Virussignal« geschrieben und kompiliert – es sollte die Programmierung der rekonfigurierten terranischen Soldaten-Kompis durcheinander bringen. Mit einigen gestohlenen Komponenten hatte er einen kleinen Sender konstruiert. Eine kurze Sendung genügte: Die nächsten Kompis würden das Signal erhalten, als Relaisstationen fungieren und es weitergeben, bis sie alle den schädlichen Kode empfangen hatten.
    »Das Timing ist heikel, für uns alle«, sagte Yamane leise, als sie zusammenkamen. »Ich kann die neue Programmierung aktivieren, wodurch die Kompis nicht mehr gezwungen sind, menschlichen Anweisungen zu gehorchen. Sie stört auch die Mechanismen der Schadenskontrolle.«
    Fitzpatrick nickte. »Mit anderen Worten: Die Soldaten-Kompis verwandeln sich dadurch in nachlässige Arbeiter, die nicht mehr tun, was man ihnen sagt.«
    »Klingt ganz nach den Kakerlaken«, kommentierte Andez.
    Yamane blieb sachlich. »Es ist nicht wie eine explodierende Bombe. Die Dinge werden nicht mehr glatt laufen, aber wir können nicht ein einzelnes Ereignis erwarten, das als Ablenkung dient. Ich hoffe, das allgemeine Durcheinander hält die Roamer so sehr beschäftigt, dass Fitzpatrick seinen Teil des Plans durchführen kann.«
    Fitzpatrick sah aufs Chronometer. »Ich gehe in einigen Minuten los. Es ist mir gelungen, eine Arbeit in dem Hangar zu bekommen, den der Ekti-Transporter anfliegt.« Er bemühte sich, in seine Worte einen verächtlichen Sarkasmus einfließen zu lassen, den er eigentlich gar nicht empfand. »Mein kleiner ›Schatz‹ Zhett wird mir dabei helfen, Ausrüstungsmaterial für ein anderes Depot an Bord zu schaffen. Nur wir beide, ganz allein. Vermutlich hält sie es für ein Rendezvous.«
    »Wir haben alle gesehen, dass sie dir schöne Augen macht, Fitzpatrick – und du ihr«, sagte Andez und wölbte die Brauen.
    Er errötete. »Es ist nur gespielt, um sie zu täuschen. Sie wird darauf hereinfallen.«
    »Tatsächlich? Bist du sicher, dass dies nicht zu viel für dich ist?«
    Fitzpatrick schniefte. »Es kann wohl kaum schlimmer sein als die Konfrontation mit einer ganzen Hydroger-Flotte.« Er machte sich auf den Weg zum Andockbereich, von wo aus man ihn zu dem Asteroiden bringen würde, der das Ziel des Frachters darstellte.
    Kurz bevor sich Fitzpatrick auf den Weg machte, sendete Yamane das Virussignal. Die nächsten Kompis empfingen neue Anweisungen, die bald zu einer Rebellion führen sollten.
    Als der Frachter mit vollen Ekti-Tanks eintraf, lieh sich ihr Pilot Zhetts Greifkapsel und flog damit zum zentralen Habitkomplex, um sich vor der Reise zum nächsten Treibstoffdepot der Roamer zu waschen und eine Mahlzeit einzunehmen. Abgesehen von zwei unaufdringlichen Kompis war Fitzpatrick mit Zhett allein, so wie er es sich gewünscht hatte. Doch ein Teil von ihm blieb unruhig.
    Während sie nebeneinander arbeiteten und Kisten in dem Frachter verstauten, warf Zhett ihm ein spöttisches Lächeln zu. »Wenn Sie so weitermachen, ernenne ich Sie zum Gehilfen des Monats, Fitzie.«
    »Können Sie nicht einfach mal nur nett zu mir sein?« Er errötete. »Ich habe um diese Arbeit gebeten, um mit Ihnen allein zu sein, ohne dass meine Freunde kichern. Ist das so schlimm?«
    Zhett wirkte überrascht und auch ein wenig verlegen. »Ich habe Sie nur aufgezogen.« Fitzpatrick wahrte sein trotziges Schweigen, und Zhett dachte darüber nach, was er gerade gesagt hatte. »Das klingt gar nicht nach Ihnen. Wieso der plötzliche Sinneswandel?«
    Fitzpatrick sah sie an und lächelte. Sie hatten nie offen über ihre Gefühle füreinander gesprochen, obwohl sie beide von ihnen wussten. Um den Fluchtplan durchzuführen,

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