Gefangene deiner Dunkelheit
in der Nähe hätte ich ernstliche Probleme.«
»Es ist wild und wunderschön.« Seine Finger waren schon dabei, das Band von ihrem Haar zu streifen.
»Du verstehst nicht, Manolito. Mein Haar ist mehr als wild. Ich könnte Tonnen von Produkten benutzen, um es einigermaßen in Form zu halten, aber der Nebel würde es mir ins Gesicht und in die Augen spülen, und das würde brennen und Streifen hinterlassen und ganz furchtbar aussehen. Also lass es bitte, wie es ist.« Sie versuchte, ihrer Stimme eine gewisse Schärfe zu verleihen, was jedoch unmöglich war mit seinen warmen Fingern an ihrem Nacken, die langsam ihren Zopf entflochten. Sie schaffte es bloß, sehr atemlos zu klingen.
»Der Rock gefällt mir auch. Danke, dass du ihn mir zuliebe angezogen hast.«
Das stimmte. Sie hatte ihn nur seinetwegen angezogen. Sie verriet viel zu viel von sich, aber sie wollte auch nicht weniger ehrlich sein, als er es war. Der Rock und die Bluse waren nicht nur super feminin, sondern sie fühlte sich auch sexy und begehrenswert darin. So, wie sie sich für ihn fühlen wollte. Sie hoffte nur, dass er sie auch so sah.
»Es ist einer meiner Lieblingsröcke.« War das ihre Stimme? Sie klang verführerischer als seine, und das wollte sie nicht. Vorher wollte sie ihn besser kennenlernen, wollte eine Gelegenheit... zu allem.
Ihr Haar, das nun aus dem Zopf befreit war, umschmeichelte ihr Gesicht und ihre Schultern. Manolito schob seine Hand darunter, um ihren Nacken zu umfassen, und sein Daumen glitt darüber, als erfreute er sich an der Wärme ihrer Haut. Eine unerwartete Zärtlichkeit lag in der Berührung, die MaryAnn mit einer süßen, trägen Hitze durchflutete. Sie konnte sie bis in ihre Zehen spüren und hatte plötzlich Schwierigkeiten mit dem Atmen.
»Tut dein Bein weh?«
Die Erinnerung an seinen Mund an ihrem Bein und das Gefühl seiner Zunge auf ihrer Haut weckten eine weitere Welle wohliger Empfindungen in ihr. Sie schüttelte den Kopf, aus Angst, etwas zu sagen, solange sein Daumen die empfindsame Haut unter ihrem Ohr liebkoste und ihr einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte.
»Komm, leg dich mit mir hin und schau dir die Sterne an, während wir uns unterhalten.«
Sie war nicht sicher, ob sie imstande sein würde zu reden, ohne nur dummes Zeug daherzuplappern oder, was noch schlimmer wäre, um seine Berührung zu betteln.
Vorsichtig ließ sie sich auf dem Bett aus Laub und Blumen nieder und versuchte, an Insekten, Ameisen und Blutegel zu denken, doch die Blumen gaben einen wundervollen Duft ab, und das Bett war weicher als die beste Matratze, auf der sie je gelegen hatte. Aus Angst blieb sie aber trotzdem sitzen.
Manolito griff nach einem ihrer Beine, zog den Reißverschluss ihres Stiefels herunter und streifte ihn ihr ab. »Du kannst es dir auch ruhig bequem machen, MaryAnn.«
In seiner Berührung lag etwas Gebieterisches, doch seine Stimme war sanft und fürsorglich. MaryAnn erhob keinen Widerspruch, sondern ließ sich einfach nur die Stiefel von ihm ausziehen und sie beiseitestellen, damit sie ihre Knie anziehen konnte. Er schenkte ihr ein kleines, etwas spöttisches Lächeln, legte sich neben sie und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf.
»Ich dachte, ich würde mich hier oben fürchten«, gestand sie, um das Schweigen zu brechen. Und um ein sicheres Gesprächsthema zu haben.
»Du fürchtest dich ja auch.«
»Das ist eine ungewohnte Situation für mich.« Sie warf einen raschen Blick über ihre Schulter. Völlig ruhig und entspannt lag Manolito neben ihr, was allerdings täuschte, da MaryAnn die von ihm ausgehende Hitze spüren konnte und die Ausbuchtung unter seinen Jeans sah, die er nicht einmal zu verbergen versuchte. Auch sein Gesicht war von unverhohlenem Verlangen geprägt, und er verschlang sie buchstäblich mit seinen Blicken.
Er zog einen Arm unter seinem Kopf hervor, legte seine warmen Finger an ihr Bein und begann, sie durch die dünne Seide ihres Rockes zu streicheln. »Ich bin dein Gefährte, MaryAnn, dein Ehemann. Du brauchst keine Angst zu haben vor den Dingen, die ich von dir will. So wie dein Haar, deine Haut und deine Gedanken ist auch das, was zwischen uns ist, so natürlich wie das Atmen.«
»Ich kenne dich nicht gut genug für diese Art Vertrauen. Eine Frau wie ich muss einem Mann voll und ganz vertrauen, um ihm all das zu geben, worum du mich bittest.«
»Ich bitte nicht.« Ein leises Lächeln schwang in seiner Stimme mit.
Nein, er forderte. Verärgert legte
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