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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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angeschlossen. Luiz hatte nicht nur Angst um die Frauen, sondern auch um ihre gesamte Spezies. Welche Frau würde mit Männern zusammen sein wollen, die solch furchtbare Verbrechen begingen? Er hatte gehört, dass einige der Frauen jetzt die in Gefangenschaft lebenden befreiten. Ihre ganze Welt stand auf dem Kopf, und Luiz hatte nie auch nur in Betracht gezogen, dass da ein Vampir am Werk sein könnte. Aber jetzt ergab das alles plötzlich einen Sinn.
    Vampire. Die abscheulichsten Kreaturen auf Erden. Seit wann versuchten sie, eine ganze Spezies auszulöschen? Manolito wusste es. Er und seine Brüder hatten einst die Brüder Malinov gekannt. Tiefe Traurigkeit erfasste ihn bei dem Gedanken an sie. Die fünf Malinov-Brüder hatten einmal zu den besten Freunden seiner Familie gehört, nun aber schien es, als wären sie möglicherweise alle zu Vampiren geworden. Die Vorstellung, sie alle zu verlieren, erschütterte ihn, jetzt, da er wieder imstande war zu fühlen. Mit den Malinov-Brüdern hatten sie früher stundenlang darüber diskutiert, wie sie die Herrschaft über die Karpatianer übernehmen könnten. Die Möglichkeiten, eine gesamten Zweig zu vernichten, die Verbündete des Prinzen waren, war ein heißes Gesprächsthema gewesen. In der intellektuellen Auseinandersetzung hatten sie viele Wege erörtert, von denen einer darin bestanden hatte, selbstzerstörerisches Verhalten zu fördern, um von der Schwäche einer Spezies zu profitieren. So wie die Jaguargesellschaft es getan hatte.
    Als der Prinz der Karpatianer Manolito und viele andere in die Welt hinausgeschickt hatte, weit fort von ihrem Heimatland, um Menschen zu beschützen, war das Thema wieder aufgekommen. Am Ende hatten die Brüder De La Cruz geschworen, ihrem Prinzen und Volk zu dienen. Und hatte ein De La Cruz erst einmal sein Wort gegeben, gab es für ihn kein Zurück mehr. Die Brüder Malinov hatten das Gleiche getan.
    Manolito achtete jedoch darauf, diese Information für sich zu behalten. Allein das Gerede darüber, den Prinzen zu verraten, war schlimm genug gewesen, und er schämte sich dafür. Er hatte noch nie im Leben Scham empfunden, und es war ein äußerst unangenehmes Gefühl.
    Du hattest recht vor all diesen Jahren, flüsterten die Stimmen in seinem Kopf wieder. Du und deine Brüder, ihr hättet eurem eigenen Weg bis zum Ende folgen sollen. Ihr habt einem schwächeren Mann erlaubt, zu regieren und euer Volk auf den Weg zum Untergang zuführen. Hätte Zacarias die Herrschaft übernommen, würde das karpatianische Volk wachsen und gedeihen und nicht in Grund und Boden getrieben werden, gehasst, gefürchtet und gejagt von ausgerechnet den Menschen, die es beschützt.
    Manolito ließ in einem langen, herausfordernden Zischlaut seinen Atem aus. Zeigt euch. Verbergt euch nicht in den Schatten. Kommt heraus, damit ich euch sehen kann. Er konnte nicht die Energie aufbringen, lange im Körper des Jaguarmannes zu verharren. Er musste den Mann vom Makel des Vampirs befreien und wieder in seinen eigenen, momentan ganz ungeschützten Körper zurückkehren.
    Du brauchst dich nicht zu schämen. Es war ein brillanter Plan.
    Manolito atmete noch einmal tief ein und schloss alles außer seiner derzeitigen Aufgabe aus seinem Bewusstsein aus. Der Jaguarmann hatte Mühe, das Tier in sich zurückzuhalten, es daran zu hindern, Manolito anzuspringen und dessen ungeschützten Körper in Stücke zu reißen.
    Das grelle weiße Licht, das pure Energie war, ergoss sich mit unerbittlicher Entschlossenheit über den Mittelpunkt des schwarzen Flecks. Manolito richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die Aufgabe; er riskierte alles, um sie zu erfüllen – weil es das Richtige war und weil er in gewisser Weise seine Beteiligung an dem vor so vielen Jahren geschmiedeten Komplott wiedergutmachen wollte. Was als intellektuelles Wortgefecht begonnen hatte, war irgendwann zu einer bedrohlichen Möglichkeit geworden, aber Manolito hatte gedacht, sie hätten jeglichen Gedanken an Verrat und Sabotage fal lengelassen. Offensichtlich hatten aber einer oder mehrere der Brüder Malinov an irgendeinem Punkt beschlossen, den Plan in die Tat umzusetzen. Manolito wusste aus erster Hand von den Versuchen, den Prinzen zu ermorden und dann die Frauen und Kinder der Karpatianer umzubringen. Und nun schien der Feind zudem auch einen Plan zur Beseitigung der Jaguarmenschen geschmiedet und in Gang gesetzt zu haben.
    Manolito setzte seine ganze Energie gegen die mikroskopisch kleinen Parasiten ein,

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