Gefangene der Liebe
Schilde führte.â Sophie sah ihm in die Augen. âHattest du keine Vermutung?â
âIch habe gespürt, dass etwas anders war. Du warst nicht die Frau, an die ich mich erinnerte. Je länger ich mit dir zusammen war, umso deutlicher wurde es mir. Entweder hattest du nicht nur deine Frisur, sondern auch deinen Charakter verändert oder mich zuvor belogen.â Zärtlich streichelte er ihr über den Arm. âHeute Nacht habe ich die Wahrheit erkannt. Ich wusste, dass du eine andere bist.â
Sharif presste die Lippen zusammen und nahm seine Hand weg.
Ich hätte mit ihm schlafen sollen, schoss es Sophie voll Bedauern durch den Kopf. Nun jedoch war es zu spät. Man traf nur ein Mal im Leben den Menschen, der in allen Bereichen hundertprozentig zu einem passte, davon war sie überzeugt. Auch wenn Sharif ihre Gefühle nicht erwiderte, sie hätte nehmen sollen, was das Leben ihr bot, und wenn es nur eine leidenschaftliche Nacht war.
Sein Blick ruhte anklagend auf ihr. Sophie wollte seine Beschuldigungen nicht hören, also kam sie ihm zuvor.
âEs ist Nachmittag in Vancouver. Ich möchte Zoe anrufen und sie nach der Schale fragen.â
âDas wird nichts ändernâ, erwiderte er schroff.
Zumindest würde sie beweisen können, dass ihre Schwester die Jadeschale nicht gestohlen hatte. Vielleicht änderte diese Tatsache ja doch etwas.
Zoe kicherte. âDiese alte grüne Schale? Du lieber Himmel, glaubt er wirklich, ich hätte sie gestohlen?â
âWo ist sie?â, fragte Sophie ungehalten.
Ihre Schwester lachte laut, wie sie es immer tat, wenn man sie bei einem Streich ertappte, wurde aber schnell ernst, als Sophie nicht auf ihren unbeschwerten Ton einging. âSie ist in der Küche. Auf dem obersten Regal, hinter einigen gröÃeren Schüsseln, glaube ich. Sharif sollte sich nach einer neuen Haushälterin umsehen, wenn sie die Schale nach über einem Jahr immer noch nicht dort entdeckt hat.â
âHast du mich aus diesem Grund in die Barakat Emirate geschickt?â
âGut, ich gebe zu, dass ich ein wenig besorgt war wegen dieser Schale. Ich wusste nicht, wie wertvoll sie war, bis ich mich zu Hause darüber informierte. Sie stellt ein Vermögen dar, und ich dachte mir, die Küche ist vielleicht doch nicht der richtige Platz für eine solche Kostbarkeit. Aber um Hamiltons willen konnte ich nicht selber zurückkehren und die Sache in Ordnung bringen. Wenn mich jemand mit dem Scheich gesehen hätte, wäre das durch die Presse gegangen!â
âZoe, du bist einfach unmöglichâ, entfuhr es Sophie.
âSag nicht, dass es dir leidtut. Deine Zusammenkunft mit dem Scheich mitten in der Nacht ist mir nicht entgangen. Hat er seine Skrupel über Bord geworfen und dich verführt, in dem Glauben, du bist ich? Ich hoffe, er hat seine Lektion gelernt!â
âWelche Lektion? Wovon sprichst du?â
âEr war so selbstgerechtâ, erklärte Zoe. âWie konnte ich wissen, dass verheiratete Frauen für ihn tabu sind? Dein lieber Scheich hat mich aus seinem Bett geschmissen. Nie zuvor bin ich so gedemütigt worden. Sag, wie ist er? Habe ich etwas GroÃartiges versäumt?â
5. KAPITEL
âDu hast sie aus deinem Bett geworfen?â, fragte Sophie ungläubig. Kein Mann hatte das je zuvor gewagt, dessen war sie sicher.
âDeine Schwester übertreibtâ, gab Sharif lächelnd zurück. âIn meiner Erinnerung sehe ich sie auf dem Sofa sitzen. Sie zog ihre Schuhe aus, mit der Bemerkung, ihr Mann habe sie für sie ausgesucht und sie würden nicht richtig passen.â
âOh!â
Sie lagen aneinandergekuschelt auf ihrem Bett. Noch nie in ihrem Leben hatte Sophie sich so wohl und sicher gefühlt.
âSie konnte sich gar nicht vorstellen, dass ich mich nicht mit einer verheirateten Frau einlasse. Meine Zurückweisung machte sie rasend vor Wut. Dieses Verhalten brachte mich auf die Idee, dass sie zurückgekommen sei, um mir zu verraten, wo die Schale ist, wenn ich dafür meine Prinzipien über Bord werfe.â
Sophie lachte leise. âDas sieht Zoe ähnlich, aber sie musste Rücksicht auf ihren Mann nehmen, der ein Ministeramt anstrebt.â Sie schwieg einen Augenblick, um ihn dann zu fragen: âWäre es mir gelungen, dich zu verführen?â
âEs fiel mir äuÃerst schwer, dir zu widerstehenâ, gestand
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