Gefangene der Liebe
Panik geraten, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. âIch bin verheiratet. Das wissen Sie genau. Mein Mann ist sehr einflussreich, wenn Sie also â¦â
âDu?â, unterbrach er sie rüde. âAn dir habe ich kein Interesse, Sophie. Ich will etwas ganz anderes!â
Scheich Sharif schob Sophie vor sich her. Auf diese Weise gelangten sie wieder in den groÃen Salon mit den Bogenfenstern. Sie konnte sich einer gewissen Neugier nicht erwehren. Was immer Zoe auch getan hatte, es konnte nicht so schlimm sein. Entweder bauschte Sharif die Angelegenheit fürchterlich auf, oder die ganze Sache beruhte auf einem schrecklichen Missverständnis.
Er blieb vor einer zauberhaften antiken, in einem tiefen Rot gehaltenen Lackvitrine stehen, deren stilisierte weiÃe und grüne Blattverzierungen mit goldenen Konturen versehen waren. Nachdem er Sophie losgelassen hatte, öffnete er die Türen. Im Inneren konnte Sophie eine weitere Ansammlung von Kostbarkeiten entdecken. Ein kleines, perfekt nachempfundenes goldenes Pferd, ein wundervoller mit Edelsteinen besetzter Miniaturdolch inklusive seiner ebenso aufwendig verzierten Scheide, eine kunstvoll bemalte Schale und ein als Schmuckanhänger gearbeiteter groÃer Rubin.
Jeder dieser Gegenstände war auf einem Kissen oder einem säulenartigen Display platziert. Ein Platz direkt in der Mitte der Vitrine war jedoch leer.
Der Scheich lieà ihr einen Augenblick Zeit, seine Schätze zu betrachten. Dann wandte er sich ihr mit einem ironischen Lächeln zu. Seine Augen blitzten so zornig, dass Sophie unwillkürlich vor ihm zurückwich.
âNunâ, sagte er. âSie ist nicht zwischen deinen Sachen und auch nicht im Hotelsafe. Du bist gekommen, um sie mir zu verkaufen, und ich bin bereit, dir eine entsprechende Summe zu bezahlen, wenn ich sie wiederbekomme. Wo also ist die Jadeschale?â
HeiÃer Zorn stieg in Sophie auf. Ihre Schwester war sicherlich zu vielem fähig, aber niemals würde sie etwas stehlen! Diese Anschuldigung konnte sie nicht akzeptieren.
Sie sah Sharif in die Augen. âBeschuldigen Sie mich etwa des Diebstahls?â
Er lachte. âStreitest du es ab?â
âNatürlich habe ich Ihre Schale nicht gestohlen. Um was für eine Besonderheit handelt es sich überhaupt?â
Sie wünschte, er möge dieses überhebliche Lachen unterlassen! AuÃerdem war Sophie wütend auf ihre Schwester, die sie in eine dermaÃen unmögliche Situation gebracht hatte.
âDu fandest sie nicht so schön wie meine anderen Schätze. Das aus massivem Gold bestehende Pferd faszinierte dich weit mehr, obwohl es vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen längst nicht so wertvoll ist. Ich kann mich gut erinnern, wie überrascht du warst, als ich dir erklärte, sie sei ein uraltes wertvolles Familienerbstück. Sie ist eine aus Jade gearbeitete Schale, die einer meiner Vorfahren von einem groÃen Künstler eines goldenen Zeitalters erschaffen lieÃ. Aber immerhin warst du raffiniert genug, dieses Kleinod zu stehlen. Wolltest du mich bestrafen? Oder war reine Profitgier dein Motiv? Den Verlust des goldenen Pferdes könnte ich leicht verschmerzen, die Jadeschale jedoch ist unersetzlich!â
Sophie fühlte sich äuÃerst unwohl in ihrer Haut. âIch habe Ihre verflixte Schale nichtâ, beteuerte sie abermals. âUnd ich habe keine Ahnung, wo sie sich befinden könnte. Vielleicht haben Sie sie ja selbst verlegt!â
Sharif ignorierte ihre Worte. âNun, du wirst genügend Zeit haben, um deine Erinnerung aufzufrischen!â
Sein drohender Tonfall lieà sie erstarren. Die schon lange unterschwellig spürbare Gefahr schien nun greifbar zu werden. âWas meinen Sie damit?â
Er schenkte ihr einen kalten Blick und schloss die Türen der Vitrine. Dann packte er Sophie erneut am Arm, lieà sie jedoch im nächsten Moment so abrupt los, als habe er sich verbrannt.
Auch sie verspürte ein heftiges Kribbeln an der Stelle, wo er sie berührt hatte.
âLiegt die Erklärung nicht auf der Hand? Du bist eine intelligente und gebildete Frau, also verstehst du sicherlich, dass du dieses Haus nicht eher verlassen wirst, bis sich die Schale wieder in meinem Besitz befindet.â
3. KAPITEL
Spät in dieser Nacht lag Sophie schlaflos in dem fremden Bett. Der vergangene Tag hatte ihr eine Mischung von Traum und Albtraum gebracht. Das Haus und
Weitere Kostenlose Bücher