Gefangene der Liebe
Sharif.
âTrotzdem hast du mich hierher in dein Haus gebracht.â
âVielleicht habe ich mir selbst etwas vorgemacht. Aber ich glaube viel eher, dass ich im Unterbewusstsein die Wahrheit erkannte. Als ich dich zum ersten Mal küsste, war ich mir sicher, eine unberührte Frau im Arm zu haltenâ, sagte er mit zärtlicher Stimme.
Die Selbstbeherrschung, die er sich auferlegte, erfüllte Sophie mit einem warmen Gefühl der Zärtlichkeit. Deutlich spürte sie, wie sehr er sie begehrte, aber er hielt sich zurück.
âDie Umstände sprachen gegen dich. Ich musste glauben, dass du eine Diebin bist. Darum verlieà ich mich auf meinen Kopf, anstatt auf mein Herz zu hören, das mir die ganze Zeit über sagte, du seiest die Frau, auf die ich mein Leben lang gewartet habe. Die Frau, die zu mir gehört!â
Die Erinnerung lieà Sophie schmerzlich lächeln. âDu warst so zornig und misstrauisch, da fand ich einfach nicht den passenden Zeitpunkt, um dir die Wahrheit zu gestehen. Heute Nacht jedoch â¦â
Sharif verstärkte den Druck seiner Arme. âHeute Nacht sah ich die Wahrheit in deinen Augenâ, murmelte er, während seine Finger mit einer Strähne ihres weichen Haares spielten. âIch war mir sicher, dass du die Frau meines Leben bist.â
âDavon hast du mir nichts gezeigt. Du sprachst nur von einer gemeinsamen Nacht.â
âDas sagte ich, um dir endlich die Wahrheit zu entlocken. Ich war mir sicher, du würdest dich mir nicht hingeben, solange eine Lüge zwischen uns stand.â
Ein verträumtes Lächeln umspielte Sophies Lippen, während sie sich genüsslich noch enger an ihn kuschelte. Bewusst entfachte sie Sharifs Verlangen nach ihr, denn nun, da alle Missverständnisse aufgeklärt waren, folgte sie nur noch ihrem Gefühl. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss.
Viel zu schnell löste Sharif sich von ihr. âIch will dich nicht drängen, Sophie. Ich liebe dich. Das weià ich genau. Du hingegen brauchst sicherlich noch Zeit, um dir über deine Empfindungen klar zu werden. Vertraue mir, ich kann warten.â
âIch vertraue dir in jeder Hinsicht, Sharifâ, gab sie mit weicher Stimme zurück. âIch liebe dich, und ich gehöre vollkommen dir.â Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und zog Sharif zu sich herab, ihm erneut die Lippen bietend. âUnd ich will nicht mehr warten.â
âDie grüne Schale?â, murmelte Abdullah, der Koch, am nächsten Morgen. âAch ja! Ich habe noch nie zuvor so etwas Schönes gesehen. Sie war zu schade, um sie dort oben stehen zu lassen.â
âWas hast du mit ihr gemacht?â, fragte Scheich Sharif al Farid.
âNun, ich benutze sie selbstverständlich. Hier steht sie, so kann ich sie immer ansehen und bewundern, wenn ich koche. Schauen Sie, es passen gerade ein paar Knoblauchzwiebeln hinein.â
âIch versteheâ, sagte Sharif.
âSie ist so hübsch. Wissen Sie, wer die Schale hergestellt hat? Wenn Sie sie wiederhaben möchten, würde ich gern eine weitere für mich anfertigen lassen!â
âDu lässt die Jadeschale in der Küche?â, erkundigte Sophie sich amüsiert.
âEr bewahrt seinen Knoblauch darin aufâ, erklärte Sharif, als sei das ganz selbstverständlich. âDas Schicksal erteilte mir erst kürzlich eine Lektion, und wenn ich in die Küche gehe und die Jadeschale dort sehe, werde ich daran erinnert, dass ich den wahren Schatz in meiner unmittelbaren Nähe habe.â
Sophie lachte glücklich. Ihr war klar, von welchem Schatz er sprach. Mit dem Gefühl, in einem sicheren Hafen angekommen zu sein, bot sie ihm die Lippen zum Kuss.
â ENDE â
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