Gefangene der Liebe
Dienerschaft zusammenlief und ihn in ihrem Zimmer vorfand. Welch peinliche Situation für ihn!
Oder wenn er an ihr Bett kam, würde sie sich weinend an ihn klammern und so tun, als sei er ihr Ehemann. Sicherlich gelang es ihr dabei, ihn heftig zu erregen, um ihn dann entrüstet von sich zu stoÃen, nachdem sie âerkanntâ hatte, wer er wirklich war.
Auf jeden Fall sollte er merken, dass kein noch so wertvolles Familienerbstück so viel Ãrger wert war.
Als er sich aber auf ihr Bett sinken lieÃ, groà und unerhört männlich, verlor Sophie die Nerven, und sie war nicht mehr in der Lage, ihre Vorstellung fortzuführen. Sharifs Augen schienen bis in ihre Seele zu blicken. Deutlich waren seine Empfindungen in ihnen zu lesen.
âWas ist losâ, rief sie, in dem Versuch, die Situation zu retten. Schnell setzte sie sich auf und rückte von ihm ab, bis sie mit dem Rücken an die Wand stieÃ. âWie spät ist es, und was wollen Sie von mir?â
âBeruhige dichâ, erwiderte er leise. âDu hattest einen Albtraum.â
Sophie fürchtete zu ersticken. Wild klopfte ihr Herz in der Brust, und nun brach ihr wirklich der Schweià aus. Wie konnte sie nur so dumm sein, Sharif eine solche Komödie vorzuspielen?
Seine Blicke brannten auf ihrer Haut, und seine Selbstbeherrschung, die er tagsüber aufbrachte, war verschwunden. Noch niemals hatte ein Mann sie mit solchem Begehren angesehen.
Er löste völlig neue Gefühle in ihr aus. Ihr Mund war plötzlich trocken, und sie befeuchtete die Lippen mit der Zunge. Das Atmen fiel ihr schwer, und ihr Kopf fühlte sich vollkommen leer an.
Sie hatte das Laken beiseitegeschoben und war bis auf das zarte Seidennachthemd nackt. Sharifs Blicke streichelten ihren Körper, bis sie schlieÃlich bei ihrem Mund verweilten.
âVielleicht war es gar kein Albtraum?â, murmelte er heiser.
Zärtlich, beinah andächtig, umfasste Sharif ihren schlanken Knöchel mit einer Hand. Diese besitzergreifende Geste genügte, um heiÃe Schauer durch Sophies Körper zu senden. Aufmerksam betrachtete er ihren Gesichtsausdruck, jede Regung genau registrierend.
âSharifâ, flüsterte sie. Es klang protestierend und einladend zugleich.
Er lieà ihr FuÃgelenk los und begann stattdessen, vorsichtig ihre Zehen zu massieren.
Sophie war zu keiner Regung fähig. Noch nie zuvor hatte ein Mann so etwas mit ihr gemacht, und die Gefühle, die seine Liebkosungen in ihr auslösten, waren überwältigend. Ganz langsam lieà Sharif seine Hand an ihrem Bein emporgleiten.
âHast du nicht etwas vergessen?â, versuchte sie schlieÃlich, ihm mit leiser Stimme Einhalt zu gebieten.
Er lächelte sie an. Es war das erste ehrliche Lächeln, das er ihr schenkte, und ihr Herz flog ihm zu. Es war so ungerecht, ihn unter diesen Umständen kennenzulernen. Ob er sie lieben könnte, auch wenn er sie nicht für ihre Schwester hielte?
âWas habe ich vergessen?â
âIch dachte, du schläfst nicht mit einer verheirateten Frau.â
Seine Hand lag auf ihrem Oberschenkel und weckte in Sophie den Wunsch nach weiteren Zärtlichkeiten.
âDu bist eine zu groÃe Versuchung für michâ, murmelte er heiser. âAuÃerdem sind wir doch schon ein Liebespaar, oder? Schenk mir noch eine Nacht, Sophie. Das ist alles, was ich mir von dir wünsche. Dann gehst du wieder zu ihm, und wir werden alles vergessen.â
Sie verspürte einen Anflug von Traurigkeit. Zoe hatte also wieder einmal gewonnen. Sharif war nicht der erste Mann, der für ihre Schwester seine Prinzipien vergaÃ, aber der einzige, der damit Sophies Herz brach.
âKönnen wir wirklich vergessen?â, flüsterte sie, von Wehmut erfüllt.
âZweifelst du daran? Als wir uns am Strand wiedersahen, hattest du mich bereits vergessen.â
Sie seufzte leise. âDann willst du mich also loswerden?â
Sharif zog sie in seine Arme und bettete ihren Oberkörper auf seine Schenkel. Dann beugte er sich zu ihr hinab und sah ihr ins Gesicht.
In seinem Blick las Sophie alles, was sie sich von einem Mann erträumt hatte: Leidenschaft, Zärtlichkeit, Humor, Würde, Rechtschaffenheit und ein tiefes Verlangen nach ihr. Es tat so gut, in seinen Armen zu liegen, aber der Widerspruch zwischen ihren Wünschen und dem schmerzlichen Wissen, dass sie beide nie ein Paar sein konnten, war zu
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