Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
Händen und betrachtete das kühle Metall. Dann hob er den Blick und sah sie an. Seine Augen funkelten ebenso kühl wie die Klinge der Waffe. „Fessle sie!“
Pete kicherte neben ihr aufgeregt und augenblicklich begann Sydney sich zu wehren. „Aber, aber, Madame! An Eurer Stelle würde ich mich ruhig verhalten. Wir wollen doch nicht, dass Eurem Gemahl oder Eurem Freund etwas geschieht.“
Er lächelte schief, als Sydney innehielt und ihn entsetzt anstarrte.
„Das wäre äußerst bedauerlich. Findet Ihr nicht?“
Schnell band Pete ihre Hände auf dem Rücken zusammen und zog sie an einen der Stützpfeiler des Heubodens, wo er sie grob niederdrückte und ein weiteres Seil um ihre Körpermitte schlang.
„Warum tun Sie das?“, wagte sie nach einem Moment zu fragen.
Corin erwiderte gelassen ihren fragenden Blick. Er trat auf sie zu und ging vor ihr in die Hocke. Nachdenklich drehte und wendete er die Klinge seines Dolches im Licht der aufgehenden Sonne. Dann sah er sie wieder an. Eiseskälte lag in seinem Blick.
„Ihr seid recht neugierig, Madame. Ich erklärte, dass es Euer Gemahl ist, an dem ich interessiert bin.“ Sein Blick senkte sich auf ihr Dekolleté. „Wenngleich Euer Körper durchaus reizvoll und verlockend ist.“ Erneut sah er ihr in die Augen. „Doch ich schätze, dies ist Teil Eurer teuflischen Herkunft.“ Nach einem flüchtigen Blick auf seine Waffe, legte er deren Spitze an Sydneys Hals, direkt unterhalb des Ohres. Sydney neigte den Kopf. Das Metall ruhte kühl an ihrem Puls. „Der Plan, den ich verfolge, Madame, von derart gigantischem Ausmaß, ist es wert, dass noch die Kindeskinder der Völker darüber sprechen werden!“
Er ließ seinen Dolch an ihrem Hals hinab wandern. Sydney schluckte und spürte sogleich, wie eine dünne Blutspur ihre Haut entlang rann. Corin streckte seine Hand aus und nahm sanft ihr Kinn zwischen die Finger; zwang sie, ihn anzusehen. Er grinste. „Ihr seid so schön, Madame. Wer weiß? Vielleicht überlege ich es mir nochmal und lasse Euch vorerst am Leben.“
Sein Zeigefinger glitt über ihren Hals, über die Blutspur, zum Ausschnitt ihres Hemdes. Angstvoll beschleunigte sich Sydneys Atmung. Ihre Brust hob sich unregelmäßig und entsetzt schloss sie die Augen und wandte das Gesicht ab. Corin hielt inne.
Er griff nach dem Amulett ihrer Mutter und betrachtete es zwischen zwei Fingern. Sydney wollte ihn aufhalten, wollte, dass er seine Finger davon ließ.
„Lassen Sie los!“, forderte sie ihn auf. Überrascht hoben sich seine Augenbrauen. Er zog seine Hand zurück und lächelte sie an. „So mutig, Madame?“ Blut klebte an seinen Fingern, als er sie an die Lippen hob und es ableckte. Angewidert verzog Sydney das Gesicht. Er beugte sich näher und flüsterte: „Haltet Euch besser zurück, Madame. Ihr wollt doch sicher nicht, dass ich in Versuchung gerate, von Euch zu kosten, ehe Euer Gemahl hier ist.“
Damit wandte er sich ab, stand auf und trat zu Pete herüber, der am Scheunentor stand und nach draußen blickte. Sie besprachen sich kurz, ehe Pete nickte und hinausging.
Als er wiederkam, hielt er Jack am Arm, während Natalia ihnen folgte. Unsicher huschte ihr Blick zu Sydney herüber. „Sydney!“, rief Jack aus, als er sie erblickte. Er trat bereits einen Schritt in ihre Richtung, als Pete ihn grob zurückriss. Corin lachte.
„Ist das nicht herrlich?“, fragte er sie und klatschte erfreut in die Hände. „Wiedersehensfreude ist doch stets die schönste Freude, nicht wahr, meine lieben Gäste?“ Seine Zähne blitzten auf, als er zu Natalia trat und ihr den Arm um die Schultern legte. „Natalia! Meine liebe Freundin! Wie geht es dir?“ Natalias dunkelblaue Augen fuhren zwischen Jack und Corin hin und her. Sydney erkannte die Unsicherheit und den Zweifel in ihrem Gesicht.
Was geschah hier?
Natalia trat einen winzigen Schritt von Corin weg, doch er beugte sich sogleich näher an sie heran. „Ach, Natalia. Ich hoffe, du bist bereit für die große Überraschung?“, fragte er sie schnurrend. Sie beeilte sich zu nicken. „Wundervoll!“, rief er aus und löste sich von ihr. An Pete gerichtet, forderte er: „Fessle ihn auch!“
Dabei widersetzte sich Jack nach Leibeskräften, doch Corin wusste seine Trümpfe gut zu spielen. Sofort trat er an Sydney heran, kaum dass Jack Pete einen Fausthieb versetzte, und riss an ihrem vollen Haar. Der plötzliche Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen und ließ sie leise aufschreien. Jack hielt inne und
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