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Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Titel: Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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gesprochen, stand zwischen ihnen und brachte Sydney dazu, ihm ins Gesicht zu sehen und für einen Moment stillzustehen. „Was?!“, fragte sie ungläubig und starrte diesen Mann an, der sich auf solch selbstverständliche Weise Freiheiten herausnahm, als gehöre sie ihm bereits. „Ich sagte ‚Nein‘, mein Herz.“, erwiderte er trügerisch sanft. „Nennen Sie mich nicht so!“, fauchte sie ihn an. Wieso verwirrte dieser Mann sie bloß so? Das konnte nicht normal sein, entschied sie. Diese körperliche Anziehung, die sie verspürte, musste damit zusammenhängen, dass ständig aufs neue Adrenalin durch ihre Venen gepumpt wurde. Es war eine Ausnahmesituation, in derer sie sich befand. Es schien logisch, dass ihre Gefühle und all ihr Denken völlig irrige Schlüsse zuließen. Sie schluckte. „Warum nicht?“, unterbrach Damians raue Stimme ihre Überlegungen. Entfernt registrierte sie, dass er ihre Schulter mit dem Daumen streichelte. Schon wieder. Unsicher tat sie einen Schritt zurück. „Weil…“, setzte sie an, nur um sogleich wieder zu verstummen. „Weil?“, hakte er nach. „Na, eben weil!“, antwortete sie mit einem gereizten Zucken der Schulter. Damian unterließ es, weiter in sie zu dringen. Insbesondere, da er aus dem Augenwinkel eine Bewegung ausgemacht hatte, und als er aufsah, entdeckte er einen Jüngling in diskreter Entfernung zu ihnen, der nervös von einem Bein aufs andere trat. Offensichtlich wollte man ihn sprechen. Damian seufzte. Dann winkte er den Jungen heran.
     
      „Wie lange ist das her?“, fragte Damian den Boten. Er hatte Sydney zurück in ihr Zimmer gebracht, nachdem er sich in aller Form dafür entschuldigt hatte, dass die Pflichten nach ihn verlangten. Sydney hatte dafür nicht viel übrig gehabt, sondern hatte ihn nur zornige Blitze aus diesen schönen Augen zugeschossen. Unter anderen Umständen hätte ihn das womöglich amüsiert, ja, sogar dazu herausgefordert, ihren närrischen Widerstand zu brechen, doch nicht heute. Richard hatte ihm einen Boten geschickt und die Art und Weise, in derer der Bote dies verkündete, beunruhigte Damian. Noch nie zuvor hatte Richard ihm eine Nachricht mit derartiger Dringlichkeit zukommen lassen. Er fragte sich, um was es sich handelte. Womöglich hatte man seine Schwester endlich gefunden. Aufgeregtes Kribbeln breitete sich in ihm aus.
    „Gestern Abend, mein Herr, hat Euer Freund mich losgeschickt. Ich schwöre, ich bin so schnell geritten, wie ich konnte, mein Herr!“
    Damian saß dem Jungen an einem der Tische in der großen Halle gegenüber und beobachtete, wie er gierig Haferbrei in sich hineinstopfte.
    Seine Vermutung bestätigte sich. Sydney hatte ihm nicht die Wahrheit gesagt. Es war nicht ihr Bruder gewesen, der sie in der Hütte begleitete, sondern ihr Mann. Einen anderen Schluss ließ die Nachricht kaum zu. Damian legte sein Kinn auf die gefalteten Hände und dachte nach. Der Junge hatte ihm gesagt, dieser Jack sei auf der Suche nach Sydney und ausgerechnet Richard war ihm über den Weg gelaufen und führte ihn nun ausgerechnet hierher. Damian wusste nicht, ob Jack ein guter Reiter war, doch er durfte kein Risiko eingehen. Rich konnte bereit auf halbem Wege sein und Damian wollte keinesfalls zulassen, dass Jack Sydney fand, bevor sie endgültig seine, Damians, Frau war. Er könnte ihn umbringen lassen, sicher, doch für gewöhnlich lag ihm nicht viel daran, unschuldige Menschen umzubringen. Nein, eine andere Lösung musste her.
    Nach einer Weile – die Schüssel des Jungen war längst leer und der Junge schlief mit dem Gesicht auf dem Tisch – breitete sich ein finsteres Lächeln auf Damians Zügen aus.
    Vielleicht gab es doch eine Lösung für sein Problem.

18.
    Jack und Richard waren zeitig auf den Beinen und bereits wieder unterwegs, kaum dass die ersten Sonnenstrahlen die Wipfel der Bäume erreichten. Der Boden unter den Hufen war aufgeweicht vom Regen und so kamen sie nur langsam voran.
      „Auf diese Art erreichen wir die Burg niemals rechtzeitig!“, ereiferte sich Jack, dem die Langsamkeit mit derer sie sich fortbewegten, an den Nerven zerrte. Richard lachte. „Ruhig Blut, Junge. Bevor wir die Burg erreichen, kommen wir an einem kleineren Ort vorbei. Von dort aus gibt es einen etwas trittfesteren Pfad zur Burg. Den werden wir nehmen.“ Jack schwieg dazu und hoffte indes, Richard hatte Recht und sie erreichten diesen Ort bald.
    Umso erstaunter war er, als sie kaum zwei Stunden später das erste Haus passierten.

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