Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
„Was ist das für ein Ort?“, fragte Jack. „Makra.“ Richard runzelte die Stirn und Jack, dem dies nicht entging, als er seinen Reisegefährten einen Blick zuwarf, reagierte sogleich: „Stimmt etwas nicht?“ Mittlerweile hatten sie noch andere Häuser passiert und Richard zügelte sein Pferd. Jack tat es ihm gleich und sah sich um.
Die Häuser waren einfache Blockhäuser, die man aneinander gereiht hatte, und ähnelten denen der anderen Ortschaft. Der Duft frisch gebackenen Brotes drang aus einem der Fenster und prompt machte sich Jacks Magen lautstark bemerkbar, was Richard mit einem warmherzigen Lachen quittierte.
„Ich habe mich eben noch gefragt, wo die Bewohner des Dorfes sind, doch ich glaube, sie haben sich weiter vorne versammelt. Ich hörte einzelne Stimmen, ehe dein Hunger rief.“ Er schmunzelte noch immer, als er Jack ein Stück Trockenfleisch überreichte. „Ich bin sicher, wir können hier noch etwas Essbares erstehen, mein Freund.“
Damit ritten sie weiter und folgten dem einzigen Weg, tiefer in den Ort hinein. Kurz darauf hörten sie bereits das Gemurmel der Dorfbewohner. In regelmäßigen Abständen hob es an und glich dem emsigen Brummen eines Bienenstocks, einzig unterbrochen von der Stimme eines Einzelnen, der eben in hohen Tönen die Vorzüge hellen Fleisches lobte. Vielleicht ein Bauernmarkt, überlegte Jack. Doch als er Richard einen Blick zuwarf, hatte dieser bereits wieder die Brauen eng zusammengezogen und trieb das Pferd an, etwas schneller zu gehen.
Als die ersten Menschen in ihr Blickfeld kamen, glich der Dorfplatz eher Schauplatz einer Auktion und mit einem Mal erkannte Jack, dass das, was dort auf einer grob gezimmerten Bühne feilgeboten wurde, keineswegs einfaches Fleisch war.
„Seht nur dieses helle Haar! Blond wie Flachs! Dieses Exemplar wird eine wahre Bereicherung in jedem Hause sein!“
Jack stoppte abrupt und erntete einen forschenden Blick von Richard. Der Auktionator, der sich als der Sklavenhändler herausstellte, der Jack entführt hatte, trat auf die junge Frau zu, die auf einem kleinen Podest stand und als Jack seinen Blick auf sie richtete, schluckte er gebannt.
Die Frau, nur wenig älter als er selbst, trug nichts weiter am Leib, als ein lose um ihre Hüfte gewickeltes, grobes Tuch, das eben ihre Kehrseite bedeckte und verhinderte, dass sie vollkommen nackt dastand. Angespannt hielt Jack den Atem an und ließ seinen Blick über sie gleiten. Ihre langen, blonden Haare (wie Flachs!) flossen ihr in sanften Wellen über Rücken und Schultern und verbargen ihre Brüste vor den gierigen Augen der Zuschauenden. Sie hielt ihren Kopf gesenkt, doch als der Sklavenhändler nun an sie herantrat und ihren Kopf grob hochriss, ballte Jack seine Hand zusammen; bereit dem Schweinehund heimzuzahlen, was man ihm angetan hatte, und das Mädchen aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
„Seht nur, welch makellose Haut sie hat!“ Etwas leiser befahl der Mann ihr: „Sperr‘ deinen Mund auf und zeig ihnen deine Zähne!“
Die junge Frau, verzog das Gesicht und spuckte ihrem Peiniger selbstbewusst ins Gesicht. Sogleich zuckte er zurück und die Menge johlte schadenfroh. „Scheint aber eine ziemliche Kratzbürste zu sein!“, schallte es aus der Menge herauf. Die Menge lachte und Jack beobachtete, wie die Frau hämisch grinste. Der Sklavenhändler war sich nur zu sehr bewusst, dass er vor all den Zuschauern eine Show zu liefern hatte, daher lächelte er säuerlich und erwiderte dem Sprecher: „Nun, wer wird hier gleich von einer Kratzbürste sprechen“, sein Blick wanderte zu ihr herüber, „Sie hat nur eine schlechte Nacht gehabt.“
Wieder grinste er, diesmal etwas selbstsicherer, und wandte sich erneut seiner Ware zu. Das Lächeln der jungen Frau verblasste, als der Händler sich dicht vor ihr aufbaute und seine Stimme senkte, sodass nur sie ihn hören konnte. Als er einen Moment später zurücktrat und den Blick auf sie wieder freigab, erkannte Jack, dass sie erblasst war und er fragte sich sogleich, was der Bastard zu ihr gesagt haben mochte. Denn nun folgte sie den Befehlen des Händlers ohne weiteren Widerstand zu leisten. Sie öffnete bereitwillig den Mund, um Zähne und Zunge zu zeigen und ließ sich immer wieder ins Fleisch kneifen.
„Wir müssen sie retten!“, stieß Jack aufgebracht hervor, als man ihr soeben grob ins Haar fasste, um ihren Kopf zur besseren Betrachtung zur Seite zu neigen. Richard warf ihm einen Blick zu.
„Man rettet keine
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