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Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Titel: Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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leeren Worten zu tun zu haben. Viel beunruhigender war das, was sein Besucher zuletzt gesagt hatte. Man konnte ihn hier verrotten lassen und niemand würde sich darum kümmern oder davon erfahren. Als ihm die verzwickte Lage, in der er sich befand, bewusst wurde, stöhnte er und stützte die Stirn auf seinen Unterarm. „Was für ein Schlamassel!“, murmelte er.
    Jack döste, als einige Zeit später an diesem Tag erneut Schritte auf dem Weg zu seiner Zelle zu hören waren. Er wachte auf, als die Stimme einer Frau durch das Gitter drang.
    „Pst, Jack.“
    Ein kleiner Dreckklumpen traf ihn am Fuß.
    „Wach auf!“
    Jack öffnete die Augen und blickte zum Gitter. Es war Natalia. Vor Überraschung stand ihm der Mund offen.
    „Du?“, stieß er ungläubig hervor und sprang von der dreckigen Pritsche auf. „Pst, sei nicht so laut!“, zischelte sie aufgebracht. „Ich soll dir etwas zu Essen bringen.“
    Erst jetzt wurde er des Tabletts gewahr, das neben ihr auf dem Boden stand. „Was tust du hier?“, zischte er, während er ans Gitter trat. „Ich konnte den Wachposten überzeugen, draußen zu warten. Wir haben aber nicht viel Zeit.“ Er runzelte die Stirn. Nicht viel Zeit?
    „Wovon zur Hölle sprichst du?“
    „Hör zu, ich glaube nicht, dass du in dieses Verlies gehörst. Ich könnte versuchen, dich hier herauszuholen. Dann wärst du wieder frei!“ Ihre Augen strahlten ihn an. Nur ein Wort kam ihm über die Lippen: „Warum?“ – „Willst du nicht deine Freiheit zurück?“, entgegnete sie ihm erstaunt.
    „Natürlich will ich hier raus! Aber ich verlasse diesen Ort nicht ohne mit Sydney gesprochen zu haben!“
    Er musste von ihr hören, wie der Stand der Lage war. Er musste sie sehen. Der Stachel der Eifersucht saß tief in ihm und die Worte dieses hünenhaften Kerls waren noch immer nicht verklungen. Gewissheit war alles, was er wollte. Plötzlich lag Kühle in Natalias schönen Augen. „Hör zu, ich bin dir zutiefst dankbar, wenn du mich hier herausholen kannst. Doch ich muss zuerst mit ihr sprechen!“ Sein Blick suchte Natalias und schließlich seufzte sie nachgiebig. „Na schön, ich werde sehen, was ich machen kann.“ Sie schob ihm die Schale, die auf dem Tablett zu ihren Füßen stand, hin und fügte hinzu: „Ich kann aber nichts versprechen.“
    Jack verschlang hungrig die erkaltete Suppe und warf Natalia einen skeptischen Blick zu. „Warum tust du das?“, fragte er, nachdem er die Schale abgesetzt hatte. Offen blickte sie ihn an. „Ich mag dich.“
    Drei einfache Worte. Jack freute sich über ihre Zuneigung und leise antwortete er ihr: „Ich dich auch.“ Sie nahm die Schale durch das Gitter entgegen, stellte sie auf das Tablett und wandte sich um, als Jack den Arm durch das Gitter streckte und sie am Zipfel ihres Dienstbotenkleides zurückhielt. Überrascht sah sie ihn an, direkt in die Augen.
    „Sehr sogar.“, setzte er, einem spontanen Bedürfnis folgend, hinzu und erwiderte ihren Blick vollkommen ruhig. Sie nickte und er ließ sie gehen – den groben Stoff ihres vom Körper erwärmten Kleides noch Minuten später an seinen Fingern spürend.
     
    Sydney überlegte nur kurz. Sie fasste sich ein Herz und fragte, was sie bereits beschäftigte, kaum dass Maria den Raum betreten hatte.
    „Habe ich als seine Frau nun eigentlich irgendwelche Rechte?“ Maria sah von der Bettstatt auf und runzelte die Stirn. „Ihr habt alle Rechte, die Ihr wünscht, Herrin.“ Sydney spielte gedankenverloren mit einer der Haarsträhnen, die in sanften Locken über ihre Schulter fielen, und erwiderte: „Das meine ich nicht.“
    Sie erhob sich von dem Hocker, auf dem sie gesessen hatte, und begann langsam im Zimmer umherzugehen.
    „Ich meine, bin ich immer noch eine Gefangene?“
    Maria legte das Kissen zur Seite, das sie soeben aufgeschüttelt hatte und erwiderte Sydneys bohrenden Blick. „Sir Ramsey hat nichts gesagt, als er mich zu Euch schickte…“ Ihr Blick flackerte unsicher zur Seite und Sydney trat auf sie zu. „Sag es mir, Maria. Bin ich hier etwa immer noch eine Gefangene, obwohl ich ihn geheiratet habe? Und obwohl ich sowieso nicht durch das Tor nach draußen komme?“
    Maria rang die Hände und hatte es mit einem Mal ausgesprochen eilig, den Raum zu verlassen. „Ich weiß es nicht, Herrin…“
    Sydney erwischte das flüchtende Mädchen an einer Haarsträhne und zog sie zurück. Es tat ihr Leid, doch sie musste es wissen! Sie war es leid, ständig damit vertröstet zu werden, dass sie die

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