Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
glaube gar nichts. Aber du musst zugeben, es ist ein eigenartiger Zufall. Nicht nur, dass sie blond ist, nein, sie hat auch noch ebensolche blauen Augen.“ Hoffnung glimmte in den Tiefen seiner Augen auf. Dann ließ er seinen Blick durch die Halle schweifen und als er einen jungen Bauernsohn erblickte, winkte er ihn heran. „Junge, was hältst du von ein paar Kupferlingen extra?“ Die Augen des Jungen, ein schmächtiger Bursche mit blonden Haaren, weiteten sich ungläubig. „Sir?“ Damian lächelte ihn freundlich an. „Hast du die junge Frau gesehen, die bei uns war?“, fragte er und der Junge nickte eifrig. „Gut, ich möchte, dass du sie nicht aus den Augen lässt. Und wenn sie sich verdächtig benimmt oder mit irgendjemanden außer den Mägden spricht, kommst du zu mir und erstattest Bericht.“ Gebannt hing der Junge an seinen Lippen. „Hast du das verstanden?“ Er beeilte sich zu nicken und Damian hörte, wie Richard hinter seinem Rücken verhalten lachte. „Wie heißt du, Junge?“ – „Maxwell, Sir, Herr, Sir.“, stotterte er. „Nun, Maxwell. Wenn du der Verantwortung gerecht wirst, erhältst du für jeden Tag, den du mir berichten kannst, zwei Kupferlinge. Was sagst du?“ Ernst blickte Damian auf den Jungen herab. Maxwell straffte seine schmächtigen Schultern. „Sehr wohl, Sir. Ich werde Euch nicht enttäuschen, Sir!“ Lachend legte Damian ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie. „Daran habe ich keinen Zweifel, Maxwell.“
Jack hob den Kopf, als er hörte, wie eine Tür geöffnet wurde und sich jemand auf seine Zelle zubewegte. Er wartete. Das Gefühl, dass es längst zu spät war, ließ ihn nicht mehr los, seit Richard ihm gesagt hatte, dass er die Hochzeit nicht hatte verhindern können.
Ach, Syd‘
. Schuldgefühle erdrückten ihn. Es bekümmerte ihn, dass er nichts zu ihrer Rettung hatte beisteuern können, außer, sich an dem Ort gefangen nehmen zu lassen, an dem sie zur Ehe gezwungen würde. In seinem Kopf war der Mann, der Sydney zur Frau nahm, ungepflegt, kahlköpfig und stinkend mit vor sich hin faulenden Zähnen. Alles in allem kein angenehmer Typ. Erst recht niemand, den er einer Frau als Mann wünschen würde.
Plötzlich fiel der Schatten seines Besuchers auf ihn.
Damian betrachtete seinen Gefangenen gleichmütig.
„Wer bist du?“, herrschte er ihn an. Misstrauisch erwiderte Jack den Blick des Hünen, der vor seiner Zelle stand.
„Spielt das eine Rolle?“, fragte er. Damian antwortete nicht. Er widerholte schließlich seine Frage und Jack seufzte. Ächzend erhob er sich vom Steinboden und trat ans Gitter. Der Hüne überragte ihn um einiges und seine Augen fixierten ihn auf unangenehme Weise.
„Mein Name ist Jack.“ Kein Muskel regte sich in Damians Zügen. „Das weiß ich. Doch wer bist du, dass du auf meiner Burg aufkreuzt?“
Jack brachte ein verhaltenes Lächeln zustande.
So war das also!
Er musterte den Mann vor sich etwas genauer. Groß, sehr muskulös, dunkle Haare und ebenso dunkle Augen. Zur Gänze in schwarz gekleidet, ragte Damian vor ihm auf.
„Wo ist Sydney?“, verlangte er zu wissen. Dabei erwiderte er den Blick mit neuer Kühnheit und Damian schoss der Gedanke durch den Kopf, dass der Bursche Bescheid wusste. Höhnisch grinsend erwiderte er: „Sydney hat dich nicht länger zu interessieren, Junge.“ Verschlagen funkelte er seinen Gefangenen an. „Womöglich trägt sie bereits mein Kind in sich.“
Boshaft beobachtete er, wie Jacks Finger sich fester um die Gitterstäbe schlossen, bis die Knöchel weiß hervortraten, und er scharf den Atem einsog. Eifersucht brandete in Jack auf und wütend knurrte er: „Was hast du ihr angetan?“ Damian lachte kurz.
„Ich habe nichts getan, was sie nicht ebenso gewollt hätte.“, erwiderte er gelassen, ehe er fortfuhr: „Fakt ist, ich habe nicht vor, dich so bald hier heraus zu lassen,
Jack
.“
Als er sich zum Gehen wandte, hielt er einen Moment inne und sagte: „Du wirst Sydney niemals wieder zu Gesicht bekommen, verlass‘ dich drauf. Sie gehört von nun an zu mir.“ Er kehrte Jack den Rücken zu und ließ seinen einzigen Gefangenen allein zurück. Zornig hieb Jack mit der flachen Hand gegen das Gitter. „Das ist doch vollkommen irre!“, brüllte er Damian hinterher. Sydney konnte diesem Verrückten unmöglich freiwillig irgendwas gegeben haben. Nein, bestimmt wollte man ihn nur in die Enge treiben mit solchen Anmerkungen. Es beruhigte ihn wenig, dass er hoffen konnte, es hier mit
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