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Gefangene der Welten

Gefangene der Welten

Titel: Gefangene der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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andere. Er sah es als seine Pflicht, seinen Freund an seine Verantwortung zu erinnern.
    Sofort ließ Damian von Sydneys Schulter ab und erhob sich. „Du musst gehen?“, fragte er Richard. Dieser blickte belustigt das Paar an. „Nun, so gerne ich auch eure Gesellschaft genießen möchte, so habe ich doch noch einige Besorgungen zu machen, wie du weißt.“ Sein Blick fiel auf Sydney. Diese erhob sich und bedauerte ein wenig, dass Richard nicht länger blieb. Sie hatte keine Gelegenheit gefunden, sich näher mit ihm zu unterhalten, um herauszufinden, ob er bereit war, ihr zur Flucht zu verhelfen oder nicht.
    Richard trat auf sie zu und warf ihr sein entwaffnendes Lächeln zu. Als er vor ihr zum Stehen blieb und nach ihrer Hand griff, um einen zarten Abschiedskuss auf ihren Handrücken zu hauchen, huschte Sydneys Blick rasch zu Damian herüber, der sie bereits genau beobachtete. „Bitte helfen Sie mir!“, murmelte sie Richard zu. Irritiert hob er seinen Kopf. „Wie meint Ihr, Madame?“ Ein zweiter hektischer Blick zu Damian. Sydney geriet ins Schwitzen. Was sollte sie tun? Ihr musste doch jemand helfen?
    Entschlossen schlang sie ihre Arme um Richards Hals und zog ihn zu sich heran. „Bitte helfen Sie mir! Er hält mich gegen meinen Willen fest!“ Und schon war der Moment wieder vorüber. Sydney löste sich mit einem aufgesetzten Lächeln von ihm. Verwirrt starrte er sie an. „Es ist wirklich bedauerlich, dass Sie schon gehen müssen, Mr. Pattsworth! Ich hätte Sie gerne näher kennengelernt!“   Unsicher starrte sie ihn an. Würde er ihr helfen?
    Richard, völlig überrumpelt von Sydneys stürmischer Umarmung, erwiderte automatisch: „Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite, Madame. Ich freue mich bereits darauf, Euch demnächst wiederzusehen.“
    Damian trat an sie beide heran. Wachsam und mit Misstrauen in den dunklen Augen blickte er von Richard zu Sydney. „Ist alles in Ordnung?“. Sydney hörte den scharfen Unterton in seiner Stimme und senkte unsicher den Blick. Ob er etwas gemerkt hatte? „Ja, sicher, alles ist bestens…“ Richard fasste sich schnell wieder und lächelte seinen Freund an. „Vielleicht ist deine Begleitung es ja nur leid mit einem Griesgram wie dir unterwegs sein zu müssen.“ Dabei schaffte er es, Damian vergnügt zuzublinzeln. Dieser warf Sydney einen weiteren wachsamen Blick zu. Dann grinste er und die Männer klopften sich zum Abschied auf die Schultern, ehe Richard zwischen den Bäumen verschwand.
    Stille breitete sich aus. Selbst die Vögel schwiegen für einen Augenblick. Sydney hob zögernd ihren Blick und begegnete Damians düsteren Augen. Misstrauisch taxierte er sie. Seine Brauen waren zusammengezogen und mit quälender Langsamkeit maß er ihre Gestalt vom Scheitel bis zur Sohle. Sydney wurde unruhig unter seinem Blick. Was hatte er vor? Was ging in seinem Kopf herum? Sie biss sich unsicher auf die Unterlippe, verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust und hatte das Gefühl, sein Blick würde sich in ihre Haut brennen.
    Was verbarg sie vor ihm? Damian wusste, dass seine Zukünftige faktisch eine Unbekannte war. Doch warum hatte sich niemand bemüht, herauszufinden, was sie zuvor für ein Leben geführt hatte? Dabei zusehen zu müssen, wie die Auserwählte, seine Braut, seinem loyalsten Freund die Arme um den Hals warf, erschütterte ihn zutiefst.
    War sie womöglich ein leichtes Mädchen?
    Ihr Umgang mit Richard ließ diese Vermutung zu. Ob Lan’tash wusste, wie ihr Leben auf der anderen Seite aussah?
    Er wandte den Blick ab.
    Es wurde Zeit, dass sie weiterritten.
     
    Am späten Nachmittag zogen schwere, dunkelgraue Wolken über ihren Köpfen auf und feiner Regen benetzte ihre Haut. Sydney fröstelte und schlang Damians Umhang, den er um sie beide gewickelt hatte, enger um ihren Körper.
    Sie saß vor Damian im Sattel und fragte sich, wohin er sie bringen würde. Das Geräusch des Regens, der auf das Laub prasselte, erfüllte die Luft um sie herum. Sämtliche Vögel schwiegen und Damian schien ganz in seinen eigenen Gedanken versunken.
    Sydney dagegen wälzte einen Gedanken nach dem anderen in ihrem Kopf und kam doch zu keinem sinnvollen Schluss. Zum dutzendsten Mal fasste sie die Erlebnisse zusammen, stets der Hoffnung folgend, eine wertvolle Information übersehen zu haben.
    Damian hatte sie überfallen und entführt. Ohne ihr mitzuteilen, was er bezweckte. Zu Beginn glaubte sie, er habe sie entführt, um ein Lösegeld zu erpressen, doch die Begegnung mit

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