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Gefangene des Meeres

Gefangene des Meeres

Titel: Gefangene des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Maschinen zu entwickeln und zu verwenden, aber sie mußten sich Zurückhaltung auferlegen, denn schließlich waren es fremdartige Kreaturen.
    Mittlerweile versuchten die Militärmächte der Welt, unfähig, die kommende Invasion abzuwenden, ihre taktischen Methoden zur Bekämpfung des gelandeten Gegners zu vervollkommnen. Eine dieser Methoden, das Auffinden und Bombardieren gesunkener Schiffe, war zur Perfektion gediehen.
     
    *
     
    Jeden Tag gab es frische Nahrung in Form von Fischen und Hummern, und in jeder Nacht wurde durch die Schlauchleitung Frischluft von der Oberfläche heruntergepumpt. Sie hatten bessere Sicht, und es gab sogar Wärme. Sie kam von einer Art Schweißbrenner, einem so wirksamen Gerät, daß man es nach unten ins Wasser von Nummer zwölf halten mußte, damit es keine Löcher in die Bodenplatten brennen konnte. Das Resultat war ein heißer Dampf, wenn das Gerät in Betrieb war, und eine kalte, klamme Nässe, wenn es nicht arbeitete.
    Wallis hatte in letzter Zeit zu husten begonnen. Er hatte andere Symptome in Brust und Bronchien und manchmal eine Temperatur, die sein klares Denken beeinträchtigte.
    Es wurde Zeit, daß er Heglenni und Dasdahar bat, sie an Land zu bringen. Als er das erste Mal die Frage gestellt hatte, war Heglenni einer Antwort ausgewichen, und der Doktor hatte nicht weiter gedrängt. Schließlich hatten diese Wesen ihnen das Leben gerettet, und Heglenni wollte mehr über die Menschen erfahren, und das konnte sie nicht, wenn sie an Land wären. Sie und Dasdahar erklärten immer wieder, daß die Menschen und sie viele Gemeinsamkeiten hätten. Und dann war da noch die Tatsache, daß er bis jetzt große Angst davor gehabt hatte, an die Oberfläche gebracht zu werden. Seine Welt war die »Gulf Trader«, und die Oberfläche hatte sich unversehens, da sie erreichbar geworden war, in eine seltsame und beängstigende Welt verwandelt, in eine Art Jenseits. Die anderen fühlten wie er, und so hatte niemand die Sache voranzutreiben versucht. Doch nun wußte Wallis, daß er nicht mehr lange leben würde, wenn er bliebe.
    Vielleicht lag es zum Teil an seinem Fieber, vielleicht auch an ererbten Eigenschaften wie Bosheit und Mißtrauen, jedenfalls dachte er häufig über die Motive seiner Retter nach. Ihre Sprache kannte er inzwischen gut genug, auch hatte er Heglennis gelegentlichen Andeutungen entnommen, daß sie Flüchtlinge waren, die vor irgendeiner Katastrophe von ihrer Heimatwelt geflohen waren und hier eine neue zu finden hofften, aber es war doch etwas Sonderbares daran, wie sie sich weigerten und Ausflüchte machten, wenn er Einzelheiten über sie in Erfahrung bringen wollte. Wallis schämte sich seines Mißtrauens sehr, denn er wäre schon vor mehreren Monaten gestorben, wäre Heglenni nicht gewesen, aber er hielt die Zeit für gekommen, ein paar Fallen zu stellen.
    Doch was wollte er überhaupt wissen?
     
    *
     
    »Unverantwortliche Dummköpfe!« wütete Gunt am anderen Ende der Leitung. »Wie konnten Sie so – so unvorsichtig sein? Was haben Sie dazu zu sagen?«
    Dasdahar warf Heglenni einen hilflosen Blick zu. »Wir wissen nicht, warum die Gasatmer mißtrauisch geworden sind, Kapitän«, sagte er schnell, »aber es ist so. Ganz plötzlich, und nun hapert es mit der Zusammenarbeit. Wir waren im Begriff, sehr wertvolle Informationen zu erhalten, und wir trafen die Entscheidung, ihnen zu sagen …«
    »Ich traf die Entscheidung«, unterbrach Heglenni. »Die Schuld liegt allein bei mir.«
    »… und wir trafen die Entscheidung, ihnen – ah – die volle Wahrheit zu sagen«, fuhr Dasdahar fort. »Das schloß notwendig viele Angaben über Unthan mit ein, über die Größe und den friedlichen Charakter unserer Flotte und so weiter. Darauf wurden sie verschlossen und verlangten nähere Einzelheiten. Besonders interessierten sie sich für die Probleme an Bord des Flaggschiffes, die sich ergaben, als das auf Unthan ausgebildete Personal in den Kälteschlaf gegangen war …«
    »Jeder, der auch nur ein halbes Gehirn hat«, warf Heglenni ein, »kann verstehen, warum.«
    »Und nun«, sagte der Nachrichtenoffizier hastig, während seine Blicke Heglenni aufforderten, den Mund zu halten und die Sache nicht noch komplizierter zu machen, »weigern sie sich, irgendwelche weiteren Auskünfte über sich oder ihre Rasse zu geben, bis wir auf gewisse Bedingungen eingehen. Eine dieser Bedingungen ist, Kapitän, daß Sie mit dem Gasatmer Wah-Lass sprechen und, wenn möglich, mit ihm

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