Gefeuert
formulieren, sodass es exakt auf die Positionsbeschreibung der Stellenanzeige passte, dasselbe gilt für den Lebenslauf, auch die anderen Unterlagen wie Arbeitsproben habe ich neu zusammengestellt. Das war jedes Mal viel Mühe, die sich aber gelohnt hat: Ich wurde bei vielen Bewerbungen auch zum Vorstellen eingeladen.
Für mich war das Wichtigste beim Auswahlgespräch die Vorbereitung. Es mag Menschen geben, die so einen Termin spontan bravourös meistern, aber ich war schon allein dadurch weniger nervös, dass ich wusste, alles für ein gutes Gelingen getan zu haben. Ich habe Tage vorher begonnen, mich über das Unternehmen und die Branche zu informieren. So konnte ich mitreden, wenn das Gespräch auf aktuelle Entwicklungen kam und wenn meine Einschätzung zu bestimmten fachlichen Fragen gewünscht war. Ich habe sogar die Organisationsstruktur und Mitarbeiter, die ich im Bewerbungsgespräch hätte treffen können, über die Unternehmenswebseite im Internet recherchiert. Das hat mir bei der Vorstellungsrunde geholfen. Es fiel mir dadurch leichter, mir die Namen der Gesprächspartner zu merken.
Wenn Sie dieses Buch bis zum Ende gelesen haben, wissen Sie, dass ichdennoch keine Jobzusage bekam. Natürlich habe ich mich jedes Mal gefragt, woran es wohl gelegen hat. Teilweise habe ich darüber auch mit den Entscheidern gesprochen. Die Gründe, die mir genannt wurden, waren stets fachlicher Art. Der andere Bewerber hatte Erfahrungen vorzuweisen, die ich selbst nicht hatte. Aber war das wirklich der Grund? Vielleicht hatte ich mich auch nicht gut genug verkauft oder der andere Kandidat war sympathischer oder schien besser zu passen? Das wird nie zu erfahren sein. Im Grunde will ich Ihnen damit nur eines sagen: Absagen zu erhalten, ist normal. Als Bewerber muss man wohl oder übel lernen, das wegzustecken.
8. Netzwerke nutzen
Arbeitslosengruppen sowie gemeinnützige Initiativen (siehe die Adress-Empfehlungen unter Punkt 1), bieten meist nicht nur rechtliche Beratung, sondern auch die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. So ein Netzwerk kann viel bringen. Zum einen hilft es, das eigene Gekündigtenschicksal zu relativieren: Es ist eben nicht so, dass man der oder die Einzige ohne Job ist (selbst wenn es im Freundeskreis so sein mag). Zum anderen kann der Austausch von Erfahrungen und Tipps zu neuen Impulsen und Ideen führen.
9. Alternativen überlegen: Beispiel Selbstständigkeit
Nach einer Kündigung ist es sehr wichtig, alle Optionen in Betracht zu ziehen und sich zu fragen: Was will ich machen? Wo will ich hin? So kann in der Kündigung tatsächlich die Chance liegen, beruflich weiterzukommen – wenn vielleicht auch auf andere Art als bislang gedacht.
Die Alternative der Selbstständigkeit zum Beispiel wird von der Bundesagentur für Arbeit gefördert. Wie eine Studie des Deutschen Wirtschaftsinstituts Köln und des Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt, ist der Großteil dieser geförderten Existenzgründungen erfolgreich. Die Wissenschaftler befragten Gründer fünf Jahre nach dem Start in die Selbstständigkeit: Zwei Drittel waren immer noch selbstständig, 20 Prozent hatten inzwischen eine sozialversicherungspflichtige Stelle angenommen, zehn Prozent hatten sich erneut arbeitslos gemeldet.
Wer sein eigener Chef werden will, kann bei der Arbeitsagentur einen Gründungszuschuss beantragen. Die Arbeitsagentur informiert über die Voraussetzungen, zu denen auch der Nachweis der fachlichen Kenntnisse und ein Tragfähigkeitskonzept gehören, in Broschüren,die auf der Webseite www.arbeitsagentur zum Download angeboten werden. Gehen Sie auf den Link »Bürgerinnen & Bürger«, dann auf »Arbeitslosigkeit« und »Existenzgründung«. Siehe auch Literaturempfehlungen.
10. Beim neuen Job aufpassen
Wenn Sie es geschafft haben und eine Zusage für einen neuen Job erhalten, nehmen Sie sich Zeit, den Arbeitsvertrag durchzulesen. Am besten, Sie suchen eine fachkundige Stelle auf, um sich beraten zu lassen. Wie meine Geschichte zeigt, kommt es im Ernstfall auf die Details an. Wenn ich etwas aus den vergangenen Monaten gelernt habe, dann: in beruflichen Dingen nicht mehr so leicht zu vertrauen. In Zukunft werde ich lieber einmal zu viel um Rat fragen als zu wenig.
11. Das Internet richtig nutzen
Das Internet kann eine große Hilfe bei der Jobsuche sein, aber auch eine Falle. Denn Personalabteilungen sind längst dazu übergegangen, Informationen über Bewerber im Netz zu suchen. Nach einer Studie
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