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Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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zwischen den zwei Rädern hin und her, wie beim Tischtennis.
    „Du kommst von drüben“, stellte Fräulein Doktor Horn fest. „Und? Was willst du mit dem zweiten Rad? Jemand abholen? Das schlag dir aus dem Kopf!“
    Im Garten gegenüber dem Portal schnatterte niemand mehr. An der Leiterin vorbei sah Florian Mädchen näher kommen; in seinem Kopf purzelten Informationen durcheinander. Was sollte er ihr sagen als frischgebackener Schreckensteiner , möglichst ohne zu lügen?
    „Ich hab’ das Rad in Wampoldsreute stehen sehen…“
    „Stehen ge-sehen !“ verbesserte sie ihn.
    „ Ge-gehen sehen“, verhaspelte er sich, weil die Mädchen ihm hinter dem Rücken der Leiterin Zeichen machten. Vornedran Beatrix. Sie tat sich leicht, den Zeigefinger an ihre Lippen zu legen. Er mußte antworten, sofort.
    „Das war so…“, begann er, dabei überlegend, was er ihr sagen sollte, wie das gewesen sein konnte. „Also: Ich hab’ das Rad da stehen… ge-sehen , und weil es nicht abgeschlossen war, dachte ich…“
    „Interessant!“ unterbrach ihn FDH. „Du meinst also, ein Rad, das nicht abgeschlossen ist, muß einem meiner Mädchen gehören?“

    Florian schüttelte den Kopf. „Ich meine nur, weil es ein Damenrad ist und nicht abgeschlossen war, dachte ich: Frag mal in Rosenfels nach, bevor es gestohlen wird…“
    Mit starrem Vogelblick sah sie ihn an. „Und deshalb bist du eigens den Berg raufgekommen?“
    Wär ’ ich nur drunten geblieben! dachte Florian, während sein Kopf nickte.
    „Dann muß es irgendeinen Grund zu der Annahme gegeben haben.“ Die Leiterin drehte sich zu ihren Mädchen um. „Wer von euch war in Wampoldsreute ? Wem gehört das Rad? Wie ist die Betreffende zurückgekommen?“
    Daß die Mädchen zu allen Fragen schweigen würden, hatte sie offenbar erwartet. „In fünf Minuten“, fuhr sie fort, „steht ihr alle hier in einer Reihe. Jede mit ihrem Fahrrad.“
    Die Mädchen eilten zum alten Wirtschaftsgebäude neben dem Garten. Ingrid lächelte Florian zu. Er sah auch Sonja Waldmann. Sie hatte im Garten die unvermeidliche Aufsicht.
    Fräulein Doktor Horn musterte den Burgbewohner, wie er den Mädchen nachschaute. „Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Wie heißt du?“
    Florian nannte seinen Namen. Daß er aus Neustadt komme und neu sei, fügte er noch hinzu.
    „Soso.“ Durchdringend sah sie ihn an. „Dann erstaunt es mich um so mehr, daß du dich so bemühst wegen eines unabgesperrten Fahrrades. War eines der Mädchen drüben bei euch, und sie haben dich geschickt, es mit dem Boot zurückzubringen?“
    „Nein“, antwortete er und dachte: Ganz schön argwöhnisch, das alte Suppenhuhn!
    „Nun, das wird sich gleich herausstellen.“ Fräulein Doktor Horn schaute den Mädchen entgegen, wie sie auf ihren Rädern daherkamen.
    Auch Florian schaute. Ich Idiot! Warum hab’ ich das Rad nicht stehenlassen… ge-lassen ? Mußte ich mich wieder wichtig tun! Wenn jetzt… Dann bin ich hier unten durch.
    Auf unterschiedlichen Drahteseln kamen die Mädchen daher. Ingrid riskierte wieder ein Lächeln. Aber wo blieb Beatrix? Da! Ganz hinten. Sie saß auf einem Rad und unterhielt sich mit Sonja Waldmann, die neben ihr ging.
    „Jetzt sind alle da!“ meldete die junge Lehrerin.
    Wie ein Staatsmann schritt Fräulein Doktor Horn die Front ab, Sonja Waldmann seitlich einen Meter zurück.
    Florian überlegte: Los! Hinterher. Wegen dir ist ja das ganze Theater.
    Es war ein Spießrutenlaufen eigener Art. Nicht nur, weil er zwei Räder schob. Todernst schauten die Mädchen bei der Leiterin und feixten, wenn Florian kam. Wie das gemeint war, wußte er nicht.
    „Du siehst“, sagte Fräulein Doktor Horn, bei Ingrid angekommen, die sicher absichtlich als letzte dastand, „von uns ist das Rad nicht. Deine Mühe war umsonst.“
    Florian gab sich nachdenklich, in der Hoffnung, noch mit Ingrid reden zu können. Doch der schlaue Vogelkopf wollte ihn zuerst loswerden.
    „Am besten, du bringst es schleunigst dorthin zurück, wo du es stehen ge-sehen hast. Wahrscheinlich sucht die Besitzerin schon verzweifelt…“
    „Entschuldigung.“ Er stieg auf.
    „Du hast es immerhin gut gemeint. Fahr vorsichtig!“
    „Auf Wiedersehen!“ Florian trat in die Pedale, vorbei an dem grinsenden Spalier. Bei den letzten, von FDH weit genug entfernt, bekam er einiges zu hören. Auch von Zwerghühnern. „Idiot! – Danke für die Abwechslung! – Vorsicht, Junge! – Soll ich Ingrid grüßen? – Komm lieber nachts!“
    Danach war

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