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Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Florian nicht zumute. Ihm reichte es. Alles wegen eines Rades! Was hatte er wirklich auf Rosenfels gewollt? Ingrid sehen? Den Ritter spielen? Dampfwalze hatte recht. Dazu gehörte mehr als ein Haarschnitt. Für den war es mittlerweile auch zu spät. Ein Reim fiel ihm ein:
    Ritter werden ist schon schwer,
    Ritter sein noch um so mehr!
    Ich Idiot! Es muß natürlich heißen: Ritter zu werden…
    Bevor es den Berg hinunterging, hörte er hinter sich Geklapper, dann eine Stimme. „He! Warte doch!“
    „Gleich.“ Erst nachdem er die Räder abgebremst hatte, konnte Florian sich umdrehen.
    Da war sie schon. Atemlos hielt Beatrix neben ihm. „Du, ich finde das ganz ultra von dir! Mein Rad wär ’ sicher gestohlen worden.“
    „ Wußt ’ ich’s doch, daß es dir gehört“, freute er sich und musterte ihr Rad, ein Sportrad.
    „Ach so…“ Sie holte Luft. „Das hat Sonja mir gegeben…“
    Florian bleckte die Zähne. „Muß auch ausgerechnet die Horn daherkommen!“
    „Du warst ultra! Sagen alle.“
    Um nichts Dummes zu antworten, kam er zur Sache. „Ach so…, hier dein Rad.“
    „Ach so, ja.“ Noch immer mit beschleunigtem Atem trat sie neben ihn, was die Übernahme nicht erleichterte. „Daß du das für mich getan hast, vergeß ich dir nie!“ In jeder ausgestreckten Hand einen Lenkerbügel, kam sie noch näher und gab ihm einen Kuß.
    „He!“ rief da eine Stimme. „Was soll der Bussiquatsch ?“ Kopfschüttelnd rollte Ingrid in den Radverhau.
    „Bäh!“ Mit blitzenden Augen streckte Beatrix ihr die Zunge raus.
    Für Ingrid schien sie jedoch Luft zu sein. Sie wandte sich vergnügt an Florian. „So sieht man sich wieder…“
    „Ja“, bestätigte er in gleichem Ton. „Leider…“
    „Du hast dich großartig gehalten bei der Horn“, fiel sie ihm ins Wort.
    „Ja?“ Florian blinzelte ungläubig.
    „Ultra! Hab’ ich dir doch schon gesagt“, fuhr Beatrix dazwischen.
    „Und ich dachte…“, Florian zierte sich bei so viel Lob, „… ich dachte, ihr… lacht mich aus.“
    „Dich doch nicht!“ schmeichelte Beatrix. „Du bist bei uns die große Attraktion!“
    „Im Gegensatz zu dir!“ beschied Ingrid ihre Mitschülerin. „Hast dich ganz schön blamiert mit deinem sogenannten Streich! Außer bei Dampfwalze natürlich…“
    „Bäh, bäh, bäh!“ giftete Beatrix zurück.
    Ingrid sah von oben herab an ihr hinauf. „Mehr fällt dir dazu nicht ein? Sehr magere Argumente.“
    „Mit dir red’ ich überhaupt nicht“, kam die Antwort in gleichem Ton. „Ich rede mit Florian.“
    „Ach?“ staunte Ingrid überdeutlich. „Sagst du zu ihm auch bäh, bäh, bäh?“
    Beatrix blieb todernst. „Und wenn ich zu ihm bäh, bäh, bäh sagen würde, Florian würde mich verstehen.“
    „Bei deinem Niveau…“ Lieb wandte sich Ingrid an Florian: „Da haben wir bei unseren Unterhaltungen einen reicheren Wortschatz.“
    In der gereizten Stimmung schaute Florian auf die Uhr. „Wird höchste Zeit. Also dann…“ Er lächelte beiden zu. Schon in Fahrt, drehte er sich noch einmal um. „Ich ruf dich an!“
    „Du bist ein Schatz!“ rief Beatrix.
    „Heut’ abend!“ rief Ingrid.

Liebesgeflüster

    Gegen Ende der Teepause kam Andi vom Eßsaal die kleine Treppe herunter, um in sein Zimmer zu gehen. Die Telefonzelle war leer – nach allem, was er gerade gehört hatte, eine gute Gelegenheit, Amanda zu verständigen. Ein Zwerghuhn meldete sich und holte sie.
    „Ich wollt’ dich auch gerade anrufen“, platzte Amanda heraus. „Stell dir vor…“
    „Florian war bei euch, ich weiß…“, unterbrach er sie. „Eure Zwerghühner haben unsere Minis verständigt. Die trompeten es überall herum.“
    „Beatrix und Ingrid reden nicht mehr miteinander“, wußte Amanda zu berichten. „Der Wuschelkopf dreht langsam, aber sicher durch.“
    „Und Dampfwalze läuft herum, als ob er jeden Augenblick platzen würde“, ergänzte Andi.
    Unter diesen Umständen kamen sie überein, sich nicht, wie ursprünglich ausgemacht, am Abend im Gasthaus zu treffen, sondern am Schreckensteiner Bootssteg. Das Elektroboot war frisch aufgeladen, Amanda hatte sich vergewissert.
    Andi wollte gerade auflegen, da zog jemand an der äußeren Türklinke. Ottokar stürmte herein und griff nach dem Hörer. „Entschuldige, ich muß Beatrix sprechen…“
    „Sitten sind das neuerdings!“ wunderte sich Andi und ging.
    Die Gewünschte meldete sich erstaunlich schnell, und der
    Schulkapitän kam gleich zur Sache. „Dein sogenannter Streich

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