1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Entscheidung im Raumfort
Die letzte Jagd - das Ende eines Monstrums
von Kurt Mahr
Auf Terra schreibt man den Dezember des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4033 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Kontakt mit ESTARTUS Abgesandten und zur Verbreitung der Lehre des Permanenten Konflikts in der Galaxis führten, rund 17 Jahre vergangen.
Trotz dieser relativ langen Zeitspanne hat keiner der Sothos die Galaktiker auf den angestrebten Kurs bringen können. Ein eindeutiger Beweis dafür sind die Ausschaltung von Pelyfors Flotte und der Tod dieses Ewigen Kriegers.
Auch in der Mächtigkeitsballung Estartu, wo die Ewigen Krieger seit Jahrtausenden regieren, lehnt man sich gegen ihre Herrschaft auf, was die Zerstörung der Heraldischen Tore von Siom Som und Ijarkors Reaktionen eindeutig aufzeigen. Und dafür, daß die Unruhe im Reich der nicht mehr präsenten ESTARTU weiter um stch greift, liegen schon Beweise vor. Die Worte Oogh at Tarkans, des wiedererweckten Begründers der Upanishad-Lehre, tragen noch mehr zur Unruhe bei. Sie werden überall dort in Estartu und in der Menschheitsgalaxis gehört, wo die Statuen des „Lehrerslehrers" stehen, und sie bleiben nicht ohne Wirkung. Das zeigt sich besonders eindringlich, als ein Mann darangeht, das Ende eines Monstrums vorzubereiten - ein Prozeß mit der endgültigen ENTSCHEIDUNG IM RAUMFORT3201...
Die Hauptpersonen des Romans:
Bonifazio „Fazzy" Slutch - Ein Mann übt Rache.
King Vence - Ein Agent der GOI.
Windaji Kutisha - Der Schreckliche Jäger wird gestellt.
Julian Tifflor - Chef der GOI.
Toktor Kagun - Der Haluter testet eine neue Waffe.
1.
Es herrschte Stille in der großen Eingangshalle der Upanishad Tschomolungma. Zwölfhundert Kriegerschüler standen in dem Raum, der sich zwischen den beiden Reihen von Statuen dahinzog. Die Statuen stellten die großen Panish Panisha des Kriegerkults dar. Wer die Halle durch den Haupteingang betrat und sich den überlebensgroßen Standbildern gegenübersah, der konnte nicht umhin, beeindruckt zu sein. Ganz hinten rechts, ein Dutzend Meter vor der Rückwand der Halle, erhob sich die Statue des Attar Panish Panisha, des ersten aller Lehrerslehrer. Sie war das größte unter allen Bildnissen und überragte die anderen um gut zwei Meter. Attar PanishPanisha war unter all denen, die hier dargestellt wurden, der einzige, der nicht dem Volk der Pterus entstammte.
King Vence stand starr wie die anderen. Zwar war er erst ein Schüler 2. Grades, aber er hatte sich unter Gewalt wie die anderen. Schließlich hatte er die erste Stufe, das Charimchar, schon hinter sich und wußte, wie man die spontanen Reaktionen der Nerven zu unterdrükken hatte.
Er empfand es wenn auch nicht als Ehre, so doch als Beweis seiner Anpassungsfähigkeit, daß er zu dieser Zusammenkunft eingeladen worden war. Kein einziger Student des 1. Grades hatte eine Einladung erhalten. Von denen des 2. Grades waren höchstens zehn Prozent vertreten. Etwa ein Drittel der Shant-Studenten und die Hälfte der Hamosh-Schüler waren einer Einladung für würdig befunden worden. Vom 5. Grad, von Talosh an, waren alle anwesend.
Im Hintergrund der Halle, zwischen den Statuen des Attar Panish Panisha auf der einen und eines anderen ehrwürdigen Lehrerslehrers auf der anderen Seite, war das Podium errichtet, von dem Yag Veda, einer der beiden Hohen Panisha der Tschomolungma, heute zu den Schülern sprechen würde. Unmittelbar vor dem Podium standen die Auserlesenen, die Schüler des 10. Grades, des Gom. Es gab ihrer insgesamt fünfzehn. Im Halbkreis um sie herum gruppierten sich die Studenten des 9. Grades, des Dashik. Sie zählten immerhin schon über siebzig. Dahinter kamen die Schüler der 8. Stufe, des Charlashad, und danach die des Jadj.
Den übrigen hatte man keine Plätze zugewiesen, sondern es ihnen überlassen, sich zurechtzufinden. King Vence, seines niederen Ranges wohl bewußt, hatte sich in den Schatten der großen Statue des Attar Panish Panisha gedrückt. Er befand sich ganz in der Nähe des Podiums.
Die Versammelten waren zumeist Terraner oder Menschen terranischer Herkunft. Es gab auch ein paar Fremde, aber man mußte sie suchen. Niemand hatte es mehr nötig, eine Upanishad auf einer fremden Welt zu besuchen. Es gab Upanishada auf fast allen zivilisierten Planeten des Galaktikums - mit Ausnahme natürlich der Welten auf der Eastside, im Einflußbereich der Blues.
King Vence war hoch
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