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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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wurde.
    Nicht übergroß, dafür etwas untergewichtig, dunkelblonde, struppige Haare, eigentlich ganz attraktiv, schätzte sie ihn auf den ersten Blick ein. Wenn er nicht so verbittert aussehen würde.
    „Danke, Officer.“ Auf ihr Nicken hin verließ der Polizist den Raum und ließ sie allein. „Mr. LeBeck, ich bin Rachel Stanislaski, Ihre Pflichtverteidigerin.“
    „Ach ja?“ Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und lehnte sich zurück. „Mein letzter Verteidiger war klein, dürr und glatzköpfig. Scheint, dass ich diesmal mehr Glück habe.“
    „Ganz im Gegenteil. Sie wurden dabei ertappt, wie Sie aus dem zerbrochenen Fenster eines verschlossenen Lagerraumes kletterten. In Ihrem Besitz befand sich Ware im Wert von sechstausend Dollar.“
    „Unglaublich, was das Zeug wert ist.“ Nick lächelte hämisch. Er hatte keine sehr angenehme Nacht in der Zelle verbracht, aber sein Stolz war ungebrochen. „Haben Sie Zigaretten dabei?“
    „Nein. Mr. LeBeck, ich möchte Ihre Anhörung vor dem Untersuchungsrichter möglichst bald ansetzen, damit wir die Kaution aushandeln können. Es sei denn, Sie möchten Ihre Nächte lieber hier in der Zelle verbringen.“
    Er zuckte mit den Schultern und versuchte, gleichgültig zu wirken. „Ich überlasse das alles Ihnen, Süße.“
    „Fein. Und nennen Sie mich ruhig Stanislaski“, erwiderte sie freundlich. „Miss Stanislaski. Ich konnte Ihre Akte heute Morgen leider nur kurz einsehen. Deshalb hatte ich kaum Gelegenheit, mich mit dem zuständigen Staatsanwalt zu unterhalten. Angesichts der Vorstrafen und des Straftatbestands, dessen Sie hier beschuldigt werden, hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, Sie nach dem Erwachsenenstrafrecht anzuklagen. Die Verhaftung war rechtens, Sie werden also keine Nachsicht erwarten können.“
    „Erwarte ich auch nicht.“
    Sie schloss die Akte. „Also, Mr. LeBeck, fassen wir zusammen: Sie wurden geschnappt, und falls Sie dem Gericht keine fantastische Geschichte wegen des zerbrochenen Fensters auftischen können, werden Sie sich mit dem Gedanken einer Haftstrafe anfreunden müssen.“
    Nick grinste herablassend. „Klingt doch gar nicht so übel.“
    „Die Sache stinkt. Sie haben sich schuldig gemacht. Und da der Officer bei Ihrer Verhaftung keinen Formfehler beging und Sie unglücklicherweise bereits ein Vorstrafenregister vorzuweisen haben,werden Sie um eine Strafe nicht herumkommen. Die Höhe der Strafe hängt allerdings von Ihnen ab.“
    Er schaukelte weiter mit dem Stuhl. Eine Zelle, dachte er. Diesmal werden sie dich richtig einsperren, in eine Zelle ... nicht für ein paar Stunden, sondern für Monate oder Jahre. „Die Gefängnisse sind doch überfüllt, soweit ich weiß. Das kostet die Steuerzahler eine Menge Geld. Der Staatsanwalt könnte sich doch auf einen kleinen Handel einlassen.“
    „Waren im Wert von fünfzehntausend Dollar sind verschwunden. Sie waren also nicht allein, LeBeck. Ich weiß das, Sie wissen das, die Polizei weiß es, und der Staatsanwalt ebenfalls. Geben Sie ihnen die Namen der Mittäter, einen Hinweis, wo sich die gestohlene Ware befinden könnte, und ich wäre in der Lage, einen Handel mit der Staatsanwaltschaft zu Ihren Gunsten abzuschließen.“
    „Den Teufel werde ich tun. Ich habe nie gesagt, dass jemand dabei war. Niemand kann das Gegenteil beweisen.“
    Rachel beugte sich vor und sah ihn herausfordernd an. „Ich bin Ihre Verteidigerin, LeBeck, und Sie sollten mich unter gar keinen Umständen anlügen, sonst lege ich den Fall nieder. Wenn Sie mitarbeiten, springen sechs Monate auf Bewährung heraus.Aber sitzen Sie nicht da und erzählen mir, Sie hätten das Ding allein gedreht.“
    Nick schüttelte den Kopf. „Ich werde meine Freunde nicht verraten. Also, kein Handel.“
    Rachel holte tief Luft. „Sie trugen bei der Verhaftung eine Jacke mit der Aufschrift Cobra.“
    „Und weiter?“
    „Sie werden nach Ihren Freunden fahnden, denselben Freunden, die sich aus dem Staub gemacht haben und Sie die Suppe jetzt allein auslöffeln lassen. Die Staatsanwaltschaft wird aus der Sache einen vorsätzlich vollendeten Einbruch zimmern und Ihnen eine Zwanzigtausend-Dollar-Schuld aufladen.“
    „Keine Namen“, erwiderte er stur. „Kein Handel.“
    „Ihre Loyalität ist bewundernswert, aber leider völlig fehl am Platz. Ich werde alles tun, die Strafe so gering wie möglich ausfallen zu lassen und eine Kaution zu erwirken. Aber ich glaube, es werden nicht weniger als fünfzigtausend werden. Könnten Sie zehn

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