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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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wert sind.“
    „Reine Dummheit.“ Zackary trank das Glas halb leer. „Er hat es nicht nötig zu stehlen.“
    „Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen. Er wurde erwischt, steht unter Anklage, und er leugnet die Tat auch nicht. Die Staatsanwaltschaft schlägt einen Handel vor. Wenn Nick mitmacht, dann könnte er mit einer Strafe auf Bewährung und einer Arbeit zum Wohl der Allgemeinheit rechnen.“
    Zackary stieß eine Rauchwolke aus. „Dann wird er also mitmachen.“
    Rachel zog eine Augenbraue hoch. Sie zweifelte nicht daran, dass Zackary Muldoon davon überzeugt war, immer seinen Willen durchzusetzen. „Ich habe so meine Zweifel. Er fürchtet sich zwar vor den Folgen, aber er ist auch sehr dickköpfig. Und er deckt die Cobras. Da es seine erste Straftat dieser Art ist, glaube ich, dass er mit drei Jahren davonkommen wird. Bei guter Führung könnte er nach einem Jahr entlassen werden.“
    Zackary zerdrückte den Pappbecher in seiner Hand. „Ich möchte, dass er überhaupt nicht ins Gefängnis muss.“
    „Mr. Muldoon, ich bin Anwältin, keine Magierin. Was erwarten Sie?“
    „Sie haben die Waren doch zurückerhalten, oder?“
    „Ja, aber das macht die Tat nicht ungeschehen. Außerdem fehlen noch Waren im Wert von mehreren tausend Dollar.“
    „Ich bringe das wieder in Ordnung.“ Irgendwie, dachte Zackary und warf den Becher in einen Mülleimer. „Hören Sie, ich werde den Gegenwert des gestohlenen Guts ersetzen. Nick ist erst neunzehn. Wenn Sie den Staatsanwalt dazu bringen, ihn als Minderjährigen einzustufen, wäre alles viel einfacher.“
    „Der Staat behandelt Bandenmitglieder besonders streng, und Nicks Vorstrafenregister wird ihn auch nicht gerade besänftigen.“
    „Dann muss ich mir einen anderen Anwalt suchen.“ Zackary hob die Hand, bevor sie etwas erwidern konnte. „Ich weiß, ich habe Sie schon einmal angegriffen. Es tut mir Leid. Ich arbeite nachts und bin deshalb morgens nicht besonders gut drauf. Nick hat die ganze Nacht in der Zelle verbracht. Als ich mit ihm sprach, hat er mir die üblichen Antworten gegeben: ,Ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden. Ich werde das schon schaukeln.‘“ Er warf die Zigarette auf den Boden und trat die Glut aus. „Ich weiß, dass er schreckliche Angst vor dem Knast hat.“
    Zackary seufzte und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Er hat niemanden außer mir, Miss Stanislaski, und ich möchte um jeden Preis verhindern, dass er ins Gefängnis muss.“
    Rachel wischte sich die Finger an einer Serviette ab. „Haben Sie denn genug Geld, um den Schaden zu begleichen? Fünfzehntausend Dollar?“
    Zackary erschrak einen Moment, dann nickte er. „Kann ich besorgen.“
    „Das bringt uns schon einen Schritt weiter. Wie viel Einfluss üben Sie auf Nick aus?“
    „So gut wie keinen.“ Er lächelte. „Aber das kann sich ja ändern. Ich habe ein gut gehendes Geschäft und ein großes Apartment. Ich kann jede Menge Referenzen vorweisen, und mein polizeiliches Führungszeugnis ist makellos. Ich saß zwar während meiner Dienstzeit bei der Marine dreißig Tage im Bau, aber das wird mir wohl kaum jemand ankreiden, da es zwölf Jahre her ist.“
    Rachel überlegte einen Moment. „Wenn ich Sie recht verstanden habe, dann wollen Sie dem Gericht vorschlagen, Nick in Ihre Obhut zu nehmen.“
    „Eine Bewährungsstrafe und die Arbeit zum Wohl der Allgemeinheit. Der Schaden wäre dann beglichen, und Nick erhielte die Chance, endlich ein Erwachsener zu werden, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.“
    „Sie sollten nicht allzu gefällig sein, Mr. Muldoon.“
    „Er ist immerhin mein Bruder.“
    Für dieses Argument hatte sie vollstes Verständ nis. Rachel warf einen Blick in die Wolken. Die ersten Regentropfen fielen. „Ich muss zurück ins Büro. Wenn Sie Zeit haben, können Sie mich begleiten. Ich werde ein paar Anrufe tätigen und sehen, was ich erreichen kann.“
    Eine Bar! Warum musste er ausgerechnet Besitzer einer Bar sein, überlegte Rachel, als sie sich Argumente für die Anhörung am Nachmittag überlegte. Irgendwie passte es zu ihm. Die breiten Schultern, die großen Hände, die gekrümmte Nase, die offensichtlich einmal gebrochen war, und natürlich sein raues, irisches Temperament.
    Aber um wie viel angenehmer könnte es sein, wenn sie dem Richter erzählte, dass Zackary Muldoon Besitzer einer Herrenboutique in bester Geschäftslage sei. Stattdessen musste sie dem Richter einen ganz anderen Sachverhalt darlegen: Nicks

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