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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Prolog
    Es kam eine Zeit, da es auf der Erde und darüber eine große Bewegung gab, da die Geschicke von Menschen und Göttern in der Schmiede des Schicksals zurechtgehämmert wurden, da sich ungeheure Kriege zusammenbrauten und gewaltige Taten geplant wurden. Und in dieser Zeit, Zeitalter der Jungen Königreiche genannt, stiegen Helden empor. Der größte dieser Helden war ein vom Verderben verfolgter Abenteurer mit einer singenden Klinge, die er verabscheute.
    Er war Elric von Melnibone, König der Ruinen, Herr über eine verstreute Rasse, die früher die alte Welt beherrscht hatte. Elric, Zauberer und Schwertkämpfer, Sippentöter, Zerstörer seiner Heimat, weißgesichtiger Albino, der letzte seiner Familie.
    Elric, der nach Karlaak an der Tränenwüste gekommen war und eine Frau geheiratet hatte, mit der er ein gewisses Maß an Frieden fand, eine Art Befreiung von den Stürmen, die qualvoll in ihm
    tobten.
    Elric, dem eine größere Bestimmung aufgetragen war, als er ahnte, lebte nun in Karlaak mit Zarozinia, seiner Frau, und sein Schlaf war schlecht, seine Träume düster und überschattet, in einer schwülen Nacht im Monat der Anemone...
Erstes Buch
    Die Heimkehr des toten Gottes
    Worin sich Elric endlich sein Schicksal zu offenbaren beginnt, während die Mächte von Ordnung und Chaos sich rüsten, zur letzten Schlacht, die über die Zukunft von Elrics Welt entscheiden wird.
1
    Über der gewellten Erde purzelten mächtige Wolken, und Lichtblitze zuckten bodenwärts und durchschnitten die mitternächtliche Schwärze, spalteten Bäume und sengten sich durch Dächer, die knisternd in Flammen aufgingen.
    Die dunkle Masse des Waldes zitterte unter dem Aufprall und entließ sechs geduckte unmenschliche Gestalten, die daraus hervorkrochen und innehaltend auf den Umriß einer Stadt hinter niedrigen Hügeln starrten. Es war eine Stadt klobiger Mauern und schlanker Türme, mit anmutigen Spitzen und Kuppeln, und sie hatte einen Namen, den der Anführer der Kreaturen kannte. Sie hieß Karlaak bei der Tränenwüste.
    Es war ein bedrückendes Unwetter, hatte es doch keinen natürlichen Ursprung. Es ächzte rings um Karlaak, während die Kreaturen durch die offenen Tore schlichen und sich in den Schatten zu dem eleganten Palast begaben, in dem Elric schlief. Der Anführer hob seine Klauenhand mit einer Axt aus schwarzem Eisen. Die Gruppe blieb stehen und betrachtete vorsichtig den ausgedehnten Palast, der, umgeben von duftenden Gärten, auf einem Hügel lag. Die Erde bebte, von einem Blitzschlag getroffen, und Donnergrollen hallte durch den turbulenten Himmel.
    »Das Chaos hat uns in dieser Sache geholfen«, knurrte der Anführer. »Seht ihr - die Wächter versinken bereits im Zauberschlaf, und so können wir mühelos eindringen. Die Herren des Chaos sind gut zu ihren Dienern.«
    Und richtig. Eine unbekannte übernatürliche Kraft hatte hier gewirkt, die Krieger, die Elrics Palast bewachten, waren zu Boden gesunken. Ihr Schnarchen bildete ein Echo zu den Donnerschlägen. Die Diener des Chaos schlichen an den reglosen Wächtern vorbei in den Haupthof und von dort in den dunklen Palast. Zielstrebig erstiegen sie gewundene Treppen, bewegten sich leise durch düstere Korridore und erreichten schließlich die Tür des Zimmers, in dem Elric und seine Frau unruhig schlummerten.
    Als der Anführer die Hand auf den Türgriff legte, rief eine Stimme aus dem Zimmer: »Was ist das? Welches Ding der Hölle stört meine Ruhe?«
    »Er sieht uns!« flüsterte eine der Kreaturen ängstlich.
    »Nein«, sagte der Anführer. »Er schläft, doch ein Zauberer wie dieser Elric läßt sich nicht so einfach einschläfern. Wir sollten uns beeilen und unsere Arbeit tun, denn wenn er erst erwacht, wird es schwieriger.«
    Er drehte den Griff und schob die Tür auf, die Axt halb erhoben. Hinter dem Bett, auf dem sich Felle und Seidenlaken häuften, teilte erneut ein Blitz die Nacht und zeigte das weiße Gesicht des Albinos dicht neben dem seiner dunkelhaarigen Frau.
    Noch während sie eintraten, richtete er sich steif im Bett auf. Er öffnete die roten Augen und starrte die Eindringlinge an. Einen Augenblick lang waren die Augen glasig, dann schüttelte der Albino gewaltsam den Schlaf ab und rief: »Fort, ihr Wesen meiner Träume!«
    Der Anführer fluchte und sprang vor, doch er hatte Anweisungen, den Mann nicht zu töten. Drohend hob er die Axt.
    »Schweig - deine Wächter können dir nicht helfen!«
    Elric sprang vom Bett und packte das Wesen am

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