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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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seine Feinde als Deckung. Es handelte sich um zehn dieser rothäutigen Kreaturen, die allesamt großkalibrige Blastergewehre trugen und unablässig auf den Jedi feuerten. Nein, korrigierte sich Marr – es waren nicht zehn, sondern zwölf. Zwei von ihnen hatten sich in der Mitte des Korridors hinter einem umgekippten Transportdroiden zusammengekauert. Vermutlich handelte es sich bei diesen Wesen um die Sicherheitskräfte des Kreuzers.
    Die Luft füllte sich mit Rauch, und der Geruch von verbranntem Metall und Blasterentladungen stieg dem Cereaner in die Nase. Die Sirenen heulten unvermindert weiter.
    Die rothäutigen Kreaturen riefen einander mit tiefen, kratzenden Stimmen Befehle zu, allerdings verstand Marr kein Wort; ihre Sprache war ihm völlig fremd. Obwohl die Krieger weiter auf den Jedi feuerten, machten sie keine Anstalten, auf seine Position vorzurücken. Vermutlich hatten sie bereits Verstärkung gerufen und begnügten sich nun damit, ihren Feind an Ort und Stelle festzunageln, bis die schweren Geschütze eintrafen.
    Relin hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gepresst, den Oberkörper wegen seiner gebrochenen Rippen zur Seite geneigt. Wut verzerrte sein Gesicht, verwandelte die Züge des weisen, von seiner Vergangenheit geplagten Jedi in die Fratze eines mordlustigen Todesengels. Seine Augen waren glühende Kohlen. Das Lichtschwert hielt er mit der Klinge nach hinten, sodass es wie ein grüner Stachel von seinem Unterarm abzustehen schien.
    Er musste Marrs Blick auf sich gespürt haben, denn sein Kopf zuckte ruckartig nach oben. Mit dem Armstumpf vollführte er eine energische, wütende Geste – ein stummer Befehl an den Cereaner, die Luke zu schließen und den Frachtraum der Schrottkiste zu versiegeln.
    Doch Marr blieb regungslos stehen und schüttelte den Kopf – er würde den Jedi nicht aussperren. Relin fletschte die Zähne, und einen kurzen Moment lang hatte der Cereaner Angst vor dieser hasserfüllten Gestalt. Dann wirbelte der Jedi herum und stürmte weiter den Gang entlang – so schnell, dass die Bewegungen verschwammen. Sein Lichtschwert wob einen grünen Kokon um seine vorschnellende Gestalt. Die Sicherheitskräfte brüllten vor Zorn und Überraschung und deckten den heranstürmenden Jedi mit einer unerbittlichen Kanonade von Laserblitzen ein. Relin wehrte das Gros der Geschoss mit der Klinge ab und wich den anderen aus, indem er sich duckte, um die eigene Achse wirbelte, an den Wänden emporrannte und sich dann überschlagend durch die Luft warf. Marr beobachtete seine Bewegungen voll stillem Unglauben. Die Macht musste fürwahr ein starker Verbündeter sein, wenn sie einem schwer Verwundeten solche Agilität schenken konnte. Allerdings lenkte Relin die Laserblitze nicht gezielt auf die Schützen zurück, und so bohrten sich grelle Energiezungen rings um ihn in Wände, Decke und Boden. Funken regneten in den Korridor hinab, machten es noch schwerer, dem umherwirbelnden Jedi zu folgen.
    Die rothäutigen Krieger traten hinter ihrer Deckung hervor und wichen langsam zurück – zu langsam. Einer von ihnen wurde von einem abgelenkten Laserstrahl aufgespießt und brach zusammen, und zwei anderen reckte Relin seinen Armstumpf entgegen, woraufhin die Blastergewehre aus ihren Händen flogen und klappernd über den Boden schlitterten. Die beiden knurrten und zogen eine seltsame Stabwaffe hinter dem Rücken hervor.
    Doch ehe sie diese Waffen auch nur heben konnten, sprang Relin auf sie zu. Während er durch die Luft segelte, lenkte der Jedi einige weitere Laserblitze ab, die einem der Krieger weiter hinten im Korridor glühende Löcher in die Brust brannten, dann landete er vor den zweien und ließ sein Schwert durch ihre Leiber zucken. Während er an ihnen vorbeisprang und hinter einer weiteren Einbuchtung in Deckung hechtete, rutschten die Oberkörper der beiden Krieger zur Seite und klatschten neben ihren Beinen auf den Boden. Schwarzes Blut sprühte gegen die Wand.
    Marr sah Relins Gesicht nun von der Seite. Wut und Schmerz hatten tiefen Linien in seine Haut gegraben, seine Lippen zu einem animalischen Zähnefletschen zurückgezogen. Blut rann über den Raumanzug. Ein Blasterschuss hatte ihn an der Seite getroffen, doch der Jedi schien die Wunde überhaupt nicht wahrzunehmen, und zahlreiche Löcher und Brandflecken auf dem silberglänzenden Stoff zeigten, dass er längst tot wäre, wenn die Macht ihm nicht diese übermenschlichen Reflexe gewähren würde.
    Das Metall rings um Relin begann nach

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