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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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überlebt haben.«
    Khedryn schürzte die Lippen. »Unwahrscheinlich. Diese Einrichtung ist schon seit Jahrzehnten verlassen. Könntest du das abstellen, Jaden? Jaden ?«
    Der Jedi lächelte entschuldigend und deaktivierte die Lautsprecher. Der elektronische Hilferuf verstummte – der Hilferuf in seinem Kopf nicht.
    Sie drehten noch eine zweite Runde über dem Komplex, ohne allerdings etwas Interessantes zu entdecken.
    »Und was jetzt?«, fragte Khedryn, ein Auge auf Jaden gerichtet, das andere auf die Instrumente. »Willst du dich dort unten immer noch umsehen – oder sollen wir von hier verschwinden?«
    »Nein.« Jaden schüttelte den Kopf. Dies war der Ort, wo er die Antworten auf seine Fragen finden würde. »Landen wir!«
    Die Repulsoren zischten, und Marr und Relin wurden in ihre Sitze gedrückt, als die Schrottkiste dem Hangar entgegenschoss. Die roten Streifen der Tunnelbeleuchtung zuckten über die Cockpitscheibe wie Laserblitze. Der Jedi überließ die Kontrolle über das Schiff ganz dem Cereaner und nutzte die letzten Sekunden der Ruhe vor dem Sturm, um sich noch einmal den Bauplan der Herold ins Gedächtnis zu rufen und seinen Plan durchzugehen. Anschließend löste er den Sicherheitsgurt, stand auf und überprüfte seine Ausrüstung – Lichtschwert, Granaten, Blaster.
    »Ihr müsst den Hangar passieren, so schnell Ihr könnt«, erklärte er währenddessen. »Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein zweiter Startkorridor. Dort fliegt Ihr hinein. Nach ungefähr dreißig Metern mündet ein Wartungsgang in den Tunnel – er ist beleuchtet, Ihr solltet ihn also nicht übersehen können. Landet die Schrottkiste direkt vor dem Gang, dann können sie mir zumindest nicht in den Rücken fallen.«
    Schweiß glänzte auf Marrs hoher Stirn. »Um den Zugang zum Korridor zu versperren, muss ich das Schiff auf dem Bauch landen.«
    Relin schürzte die Lippen. Das war ihm noch gar nicht in den Sinn gekommen – aber der Cereaner hatte natürlich recht. Wenn sie die Landestelzen ausfuhren, könnten Saes’ Schergen einfach unter der Schrottkiste hindurchkriechen und ihm folgen. Sein Vorhaben war schon gefährlich genug, auch ohne dass ihm von hinten Blasterschüsse um die Ohren zischten.
    »Tut das«, sagte der Jedi. »Werdet Ihr aus dieser Position problemlos starten können?«
    Marr zuckte die Achseln. »Ich denke schon … Anschnallen!«
    »Macht Euch um mich keine Sorgen«, sagte Relin. Er legte eine Hand auf die Nackenstütze des Kopilotensitzes und stemmte seine Beine fest gegen den Boden. Die Macht verlieh ihm zusätzliche Standfestigkeit, verwandelte ihn in einen unerschütterlichen Turm. Links und rechts der Schrottkiste blitzten nun immer häufiger Lichter auf – Wartungskorridore, genau wie der, vor dem sie landen würden.
    »Ich werde das Schiff so schnell wie möglich verlassen«, erklärte der Jedi. »Anschließend fliegt Ihr weiter den Startkorridor entlang, bis Ihr die Herold auf der Backbordseite verlasst. Wenn es Euch gelingt, in den Hyperraum zu springen, ehe die Klingen überhaupt starten … seid Ihr in Sicherheit.«
    »Und selbst?«
    »Keine Sorge, zahlreiche Nebengänge zweigen von diesem Wartungskorridor ab, außerdem bin ich sehr geschickt, wenn es darum geht, nicht entdeckt zu werden. Ich komme schon zurecht.«
    »Na schön«, brummte Marr. Er beschleunigte noch weiter, hielt auf den immer noch unsichtbaren Hangar zu – als aus einem der Wartungstunnel plötzlich ein Droide auftauchte. Der Cereaner hatte keine Zeit mehr zu reagieren. Die Schrottkiste zerfetzte den Oberkörper der Maschine. Funken sprühten über die Cockpitscheiben, ein Ruck ging durch den Frachter, und einen Augenblick lang drohte er, zur Seite zu schlingern – direkt in die Wand des Tunnels hinein. Doch Marr stabilisierte das Schiff im letzten Moment und stieß gepresst den Atem aus. »Das war knapp.«
    »Ihr müsst Euch beruhigen«, sagte Relin, obwohl er selbst immer nervöser wurde. Die Umarmung des Lignans erfüllte ihn mit Tatendrang. Er wollte endlich Rache nehmen, an jedem Besatzungsmitglied, das sich ihm in den Weg stellte – an Saes – und letzten Endes an der gesamten Herold .
    Vor ihnen fielen plötzlich die Wände des Starttunnels weg, und sie rasten in den Hangar hinein – so schnell, dass es unmöglich war, Einzelheiten auszumachen. Frachtshuttles, Verladedroiden, Transportschlitten, Techniker, Piloten in schwarzer Montur, Sternenjäger – alles verschwamm unter ihnen zu einem Fluss

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