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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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war immer noch lila verfärbt, und seine gebrochene Nase war nun ebenso schräg wie sein schielendes Auge. Ein Flexverband war um seinen Unterarm geschlungen, wenngleich das natürlich nur eine Übergangslösung bis zu ihrer Rückkehr nach Fhost war. »Unser cereanischer Freund ist so zäh wie zehn Jahre altes Bantha-Leder.«
    Marr lächelte. Aufgrund des enormen Blutverlusts war er auch jetzt, fast einen Tag später, noch immer bleich wie der Morgennebel. Jaden blickte die beiden Männer an, die ihr Blut vergossen hatten, um ihm zu helfen. Doch wobei? Er verdrängte den Gedanken.
    »Deine Nase sieht übel aus«, meinte er, an Khedryn gerichtet.
    Der zuckte die Achseln. »Um ehrlich zu sein, habe ich mir überlegt, ob ich sie vielleicht erst mal eine Weile so belasse. Passt zu meinen Augen. Was sagst du, Marr?«
    »Lass es so, dann werden Milsins zeltronische Tänzerinnen einen großen Bogen um dich machen, und du kommst nicht mehr in Versuchung, unsere Geheimnisse auszuplaudern.«
    »Gutes Argument. Ich werde meine Nase sofort nach unserer Rückkehr begradigen lassen – dann noch der Arm, und der alte Khedryn ist wieder wie neu.«
    »Wie hast du dir den Arm gebrochen?«, fragte Marr.
    Khedryn schluckte und machte dann eine abtuende Handbewegung. »Ist eine lange Geschichte, mein Freund. Ich werde sie dir bei einer Flasche Keela im Schwarzen Loch erzählen.«
    »Wir haben die Leichen an Bord gefunden. Was sind das für Wesen?«, fragte Jaden.
    »Massassi«, antwortete der Cereaner. »So hat Relin sie genannt.«
    Diesen Namen hatte Jaden natürlich schon gehört, doch er hätte nie gedacht, diese von Naga Sadow herangezüchteten Krieger einmal mit eigenen Augen zu sehen. »Was ist geschehen, Marr? Sie sahen aus, als wären sie an Dekompression gestorben.«
    »Das ist eine lange Geschichte, mein Freund«, flüsterte Marr. Seine Lider flatterten, aber er schmunzelte. »Ich werde sie dir erzählen, wenn du uns im Schwarzen Loch eine Flasche Keela ausgibst, in Ordnung?«
    Jaden lächelte. »In Ordnung.«
    Schweigen senkte sich über die kleine Kammer, und einzig das rhythmische Piepen des Biomonitors störte die Stille. Jaden wusste, dass er sich mit dem Orden in Verbindung setzen und Großmeister Skywalker Bericht erstatten müsste – über die Kloneinrichtung auf dem Mond, die entflohenen Jedi-Sith-Hybriden und auch das Lignan und seine Fähigkeiten. Doch das konnte noch warten. Im Augenblick wollte er sich einfach nur an der Gesellschaft dieser beiden Männer erfreuen, die mit ihm gekämpft und geblutet hatten.
    »Was hast du nun vor, Jedi?«, fragte Khedryn, der Jadens melancholischen Blick aufgefangen hatte. »Falls du genug von diesem ganze Jedi-Hokuspokus hast, bist du jederzeit an Bord der Schrottkiste willkommen.«
    Marr nickte bestätigend.
    Jaden war gerührt ob dieses Angebots. »Danke. Danke euch beiden. Aber ich fürchte, ich muss mich meinen Verpflichtungen stellen. Bei nächster Gelegenheit werde ich eine Subraum-Nachricht an den Tempel schicken, und dann werde ich diese Klone verfolgen.«
    »Klone?«, fragte Marr verwirrt. Er versuchte sich aufzusetzen, verzerrte dann allerdings schmerzerfüllt das Gesicht und sank mit einem Ächzen auf sein Kissen zurück.
    »Wie Khedryn schon sagte: Es ist eine lange Geschichte«, sagte Jaden.
    Khedryn strich sich nachdenklich seinen Bart. »Vielleicht können wir dir helfen, Jedi-Freund. Niemand kennt die Unbekannten Regionen so gut wie Marr und ich.«
    »Wie bitte?«, stießen Jaden und Marr gleichzeitig hervor.
    Khedryn blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ihr habt schon richtig verstanden. Ich glaube, ich habe lange genug Weltraumschrott gesammelt. Es wird Zeit für ein klein wenig Abwechslung.«
    »Ich kann euch nicht bezahlen«, erklärte der Jedi. Einen Augenblick später wünschte er sich, es nicht gesagt zu haben. Die Worte klangen … herabwürdigend. Sie wurden Khedryns edelmütigem Angebot nicht gerecht.
    Sein Gesicht verhärtete sich auch prompt. »Ich bin kein Söldner, Jaden, ich versuche nur, über die Runden zu kommen. Meine Freunde sind mir wichtiger als Geld.«
    »Mir ebenfalls«, sagte Jaden. Ihm war nicht entgangen, dass Khedryn den Plural benutzt hatte – Freund e . »Die Jagd auf diese Klone wird allerdings sehr gefährlich sein.«
    »Dessen bin ich mir bewusst, glaub mir«, meinte er und blickte ins All hinaus.
    »Wie wäre es jetzt mit einer Tasse Kaf?«, fragte Marr, um die Anspannung aus der kleinen Kammer zu vertreiben.
    »Gute

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