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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Gewaltausbrüche.«
    Der Erste Offizier nickte. Nein, das wollten sie nicht – nicht, wenn sie die Aggression der Massassi nicht auf ihre Feinde richten konnten. »Ich werde den Sicherheitsmannschaften Bescheid geben«, erklärte er. Dann zögerte er einen Moment. »Spürt Ihr das auch, Captain?«
    Saes neigte den Kopf, trunken von der Macht. Die Luft auf der Brücke, ja, auf dem gesamten Schiff, schien zu vibrieren, widerzuhallen vom Versprechen der Dunklen Seite. Die Haut des Kaleesh glühte, und eine rauschhafte Leichtigkeit machte sich in seinem Kopf breit.
    Tatsächlich kostete es ihn größte Willenskraft, sich wieder auf die Mission zu konzentrieren. Es gab noch einiges zu erledigen, und sie hatten nicht mehr viel Zeit bis zu ihrem Treffen mit Naga Sadow und der Streitmacht der Sith, die er gegen Kirrek führen wollte.
    Saes öffnete einen Kom-Kanal zur Omen . »Noch eine Stunde, Korsin, dann brechen wir auf.«
    »Verstanden.« Die Stimme des Menschen troff vor Selbstzufriedenheit. »Fühlt Ihr auch diese Kräfte um uns, Saes? Kirrek wird brennen! Jawohl, brennen!«
    Saes’ Blick wanderte zu den Sichtfenstern hinüber, zu dem schwarzen, leblosen Ball, der sich dort in der sternenbesprenkelten Weite des Alls drehte.
    »Kirrek wird brennen«, stimmte er zu, dann unterbrach er die Verbindung.
    Relin starrte durch die Transparistahlkuppel, die sich über dem Cockpit des Sternenjägers wölbte. Neben ihm tippte sein Padawan Drev die Koordinaten für den Hyperraumsprung in den Navigationscomputer ein. Obwohl nach den Maßstäben seiner Spezies geradezu dürr, war der Askajianer doch eindeutig zu breit für seinen Sitz. Das Gleiche galt für seinen Pilotenanzug. Relin erinnerte der Anblick jedenfalls mehr an eine Wurstpelle; der Stoff spannte sich über Drevs voluminösen Körper und schnitt an Handgelenken und Hals tief ins Fleisch. Doch wenn der Jedi-Meister zu seinem Schüler hinüberblickte, dann war es weniger der gequälte Gesichtsausdruck, der ihm auffiel, sondern vielmehr der Strom der Macht. In seinem ganzen Leben war Relin noch keinem Askajianer mit einem solchen Potenzial begegnet.
    Ihr Sternenjäger der Infiltrator -Klasse schwebte durch das orangerote Glühen des Remmon-Nebels. Mit seiner ungleichmäßigen Emissionssignatur, der schnittigen Form und seinen Störgeräten war das kleine Schiff ganz auf effiziente Tarnung ausgelegt, und nun, im Zentrum des farbenprächtigen Wirbels, war es praktisch völlig unsichtbar, ein Phantom, das sich jedem Radar entzog.
    Linien gelben und orangenen Lichts wanderten durch das überhitzte Gas des Nebels wie Blitze, dann flackerten sie auf, als die gesamte Wolke sich unter der Gewalt magnetischer Winde verformte. Voll stummer Bewunderung beobachtete Relin dieses Spektakel. Obwohl er während seiner Zeit im Orden die halbe Galaxis bereist hatte, war er immer noch sprachlos ob der Schönheit, die sich selbst in den entlegensten Winkeln des Alls verbarg. Diese Schönheit war in seinen Augen das Gesicht der Macht – die physische Manifestation einer für gewöhnlich unsichtbaren Kraft, die jedes noch so kleine Molekül durchströmte und das gesamte Universum zusammenhielt.
    Aber nun war dieses Universum in Gefahr. Naga Sadow und die Sith versuchten, es zu korrumpieren und zu pervertieren. Relin wusste, in welch bodenlosen Abgrund sie alles Leben zu reißen versuchten. Er wusste es seit jenem schicksalhaften Tag, an dem er Saes Rrogon an die Dunkle Seite verloren hatte.
    Hastig schob er den Gedanken beiseite. Die Erinnerung war wie eine Narbe auf seiner Seele, die nie ganz verheilen konnte, und jedes Mal, wenn er sich ihr zuwandte, drohte sie, wieder aufzubrechen.
    Der Konflikt zwischen den Jedi und den Sith hatte einen Wendepunkt erreicht. Kirrek würde darüber entscheiden, zu wessen Gunsten sich die Waagschalen des Schicksals neigten. Relin wusste, dass Memit Nadill und Odan-Urr den Planeten so gut es nur ging auf den Angriff vorbereitet hatten. Aber er wusste auch, dass Sadow mit einer gewaltigen Streitmacht anrücken würde. Wenn die Sith Kirrek tatsächlich einnahmen, dann würde ihr nächstes Ziel Coruscant sein.
    Noch während er die letzten Koordinaten eingab, hob Drev den Kopf. »Werden wir das Signal des Senders denn im Hyperraum empfangen können?«, fragte er.
    Relin nickte fest. »Ja.« In Gedanken fügte er allerdings noch hinzu: Falls die Herold und die Omen wirklich diese Hyperraumroute genommen haben; falls Saes nicht plötzlich einen anderen Kurs

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