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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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einmal lachen konnte, konnte er auch weinen. Die Tränen über den Tod seines Bruders, die er so lange zurückgehalten hatte, brachen aus ihm heraus und schüttelten seinen Körper mit langgezogenen tiefen Schluchzern. Welsh wandte sich dem Diminutor zu, um Stark in den Amorphus zu bringen.
    In der Kuppel schien sich alles in freiem Fall befunden zu haben. Obwohl ihnen der Fall viel langsamer vorkam als Stark oder Welsh, war der Aufprall doch erheblich, und als er kam, schlugen bei allen die Zähne aufeinander. Die einzige Operation, die im Gange gewesen war, hörte bei Beginn des Falls abrupt auf, und als die Bewegung zu Ende war, wurde sie sofort weitergeführt.
    Als Welsh das Gebäude auf den Boden setzte und zum Diminutor ging, stellte sich Eve an das Loch im zweiten Stock. Sie sah zu, wie ihr Mann über Kilometer von Fußboden marschierte, und sie lächelte. Das Lächeln ließ sie zusammenzucken, da ihr geschwollenes Auge den Druck ihrer hochgezogenen Mundwinkel spürte, und so verlegte sie ihr Lächeln nach innen, wo es ihr genauso guttat.
    Welsh war noch drei Schritte von dem Diminutor entfernt, als sich der erste Troupier von der Leiter herunterfallen ließ.

 
25
     
    Der Troupier kam mit dem Rücken zu Welsh auf dem Boden auf. Während er sich herumdrehte, fing er bereits an zu schießen, aber Welsh stand außerhalb des Bogens, den er beschrieb, und schon nach ein paar Schüssen erwischte Welsh ihn mit dem Ellenbogen hinter dem Ohr, führte den Schwung des Schlages weiter und riß der zusammensinkenden Gestalt das Gewehr aus der Hand. Er fuhr damit herum und schickte einen Feuerstoß den Schacht hoch, ohne genau hinzusehen.
    Eine zweite Gestalt kam von oben heruntergefallen. Welsh mußte zur Seite treten, um nicht von ihr getroffen zu werden. Schnell ging er zu dem ersten Troupier zurück und nahm sich von seinem Koppel eine Handgranate. Er drückte auf den roten Knopf an ihrer Spitze, stellte die Verzögerung auf eine Sekunde ein und warf auch sie den Schacht hoch.
    Der Troupier, der ungefähr drei Meter vor der Öffnung stand, hatte einen Moment zu lange gezögert, um seine Granate in den Schacht zu werfen. Die Detonation kam in dem Augenblick, als er bei seiner Granate die Zeit für die Zündung einstellte, und warf ihn wie ein Blatt nach hinten. Die schwere Granate, die er in der Hand gehalten hatte, fiel direkt vor ihm auf den Boden und wirkte sich verhängnisvoll für die vier Troupiers aus, die die erste Granate überstanden hatten, weil sie sich zu weit entfernt aufgehalten hatten. Sechs ihrer Kameraden waren schon nahe genug am Schacht gewesen, um von der ersten Granate getötet zu werden. Die nächste Gruppe, die aus dem Wald kam, ging daraufhin etwas vorsichtiger vor.
    Welsh riß den Diminutor hoch und richtete ihn auf Stark. Der Mann verschwand, und Welsh hielt mitten im Schritt inne, weil er fürchtete, er hätte ihn zu sehr schrumpfen lassen, so daß er jetzt nicht mehr zu finden wäre. Er rannte zum Amorphus und hob ihn hoch. Er konnte nicht erkennen, wo Stark war, und so setzte er das Gebäude in der Nähe der Stelle wieder ab, wo es zuvor gestanden hatte.
    Eve wäre durch die Heftigkeit, mit der Welsh das Gebäude aufhob, beinahe aus dem Loch geschleudert worden. Auch Dr. Sam war zu ihr gekommen, als sie ihm zurief, daß es Stark sei. Sie hatten voller Mitleid den Riesen zusammengesunken in der Ecke sitzen sehen, dessen Schultern sich wie Wogen beim Weinen hoben und senkten.
    Als er verschwand, hatte Eve kurz geblinzelt, während Dr. Sam zu der Stange gerannt war, die immer noch zum ersten Stock führte. Er rutschte ohne Zögern daran herab und fiel im ersten Stock schwer zu Boden. Die Stange hörte fast zwei Meter über dem Boden plötzlich auf, und der Sturz betäubte ihn ein paar Sekunden lang. Obwohl es für Welsh weniger als eine Sekunde war, hatte Dr. Sam doch viel Zeit zur Erholung, bis Welsh den Amorphus neben dem plötzlich klein gewordenen Stark auf den Boden setzte. Dr. Sam sprang durch die Öffnung in der Wand und half ihm auf die Füße. Stark schluchzte nicht mehr so sehr wie vorher, und seine Atemnot hatte ebenfalls nachgelassen. Dr. Sam wußte schon, daß Stark wieder in Ordnung kommen würde, bevor er ihn in den Amorphus gebracht hatte.
    Er brachte Stark dazu aufzustehen, legte ihm einen Arm um die Schultern und ging mit ihm in den Amorphus. Sie kletterten über den zackigen Rest der Wand in den Gemeinschaftsraum. Über ihren Köpfen hörten sie das Geräusch der

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