Gegner des Systems
blieb in einer sitzenden Position auf dem Boden. Welsh trat wieder in die Fahrstuhlkabine hinein und schlug dem verbliebenen Rehab mit der Handkante gegen die Kehle. Er fiel nach vorn, landete schwer auf DeCorum und löste den zweiten Teil der Sprengladung aus.
Welsh packte den Troupier am Kragen, zog ihn von DeCorum herunter und warf ihn daneben zu Boden. Dann ergriff er DeCorum an den Schultern, um ihn auf seinen Rücken zu drehen. In den Augen des Mannes flackerte noch das Bewußtsein, und eine halbe Sekunde lang war Welsh versucht, DeCorum den kurzen Tritt in das Genick zu versetzen, der ihn von seinem Alptraum befreien würde, aber dann dachte er an Eve, wie sie in ihrer Zelle gekauert hatte, und er drehte sich um, sicher in dem Wissen, daß die Rehabilitationstruppe einen derart ruhmreichen Helden um jeden Preis am Leben erhalten würde.
Light kam in den Fahrstuhl und schoß mit seinem Laser in den Stimmerkennungsmechanismus und dann auf beide Kameras. Wenn der Fahrstuhl außer Betrieb war, konnten sie die Treppe benutzen, ohne daß sie dabei Gefahr liefen, daß sie elektrifiziert war, weil man ihre Stimmen nicht erkannte. Stark ging vor, weil er das Gebäude kannte. Nach ihm kam Welsh, der Eve trug, und Light folgte als Schlußlicht.
Nach vier Stockwerken konnte Welsh kaum noch gehen. Seine Beine, die durch das ungewohnte Laufen sowieso schon überlastet waren, fühlten sich für ihn wie Gummi an. Nach drei Schritten in der Halle im Erdgeschoß brach er zusammen. Er fiel auf die Knie, aber Stark und Light hoben ihn praktisch sofort auf. Nachdem er wieder auf den Beinen stand, ging Welsh auf die Tür zu, durch die sie hereingekommen waren, aber Stark nahm ihn am Arm und führte ihn zu der Tür davor. Die zweite Tür ging leicht auf; die erste hätte sich zu tausend Volt geöffnet.
Die Tür führte zu jener Halle, an deren Ende der Vorraum lag. Light ging bis zum Ende der Halle vor. Die Maschine dort verlangte zwar eine Stimmidentifikation, bekam aber nur einen Strahlenschuß aus dem Laser, der sie zum Schweigen brachte. Ein zweiter Schuß durchbohrte den Bildschirm, so daß die Kathodenröhre dahinter implodierte. Light drehte sich zur Tür hin, stellte seinen Laser auf Hitzestrahlung ein und lenkte den Strahl in den schmalen Ritz zwischen Tür und Rahmen, bis er den Riegel traf.
Er brauchte fast eine Minute dazu, bis er den Riegel durchgebrannt hatte, der ein Aufgleiten der Tür verhinderte. Er war gerade halb durch, als am anderen Ende der Halle die Tür aufging. Stark gab einen Feuerstoß darauf ab, und sie ging wieder zu, ohne daß sie gesehen hatten, wer sie geöffnet hatte. Welsh überraschte es, daß sie so leicht aufgegeben hatten, bis die Tür wieder aufging und ein Gaskanister hereinflog.
Das Gas hatte sich schon fast bis zur Mitte der Halle ausgebreitet, als Light endlich den Metallriegel herabfallen hörte. Er stieß die Tür auf, und er und die anderen rannten hindurch. Die Außentür zumindest hatte keine Schutzvorrichtungen und wurde einfach am Griff aufgestoßen.
Bei dem Wagen, mit dem sie gekommen waren, standen schon eine ganze Anzahl von Männern, und aus dem riesigen vierstöckigen Kasernengebäude auf der anderen Straßenseite kamen noch mehr. Der Himmel hinter dem Vernehmungsgebäude stand in Flammen. Wären sie ein paar Minuten früher gekommen, hätten sie einen schwarzen Berg von einem Mann sehen können, der mit dem seltsamen, geduckten Halb-Gehen-halb-Laufen der Ninja von der explodierenden Munition weglief.
Die Explosion hatte das Gebäude so sehr erschüttert, war aber nur der erste Teil der Munition gewesen, der in die Luft ging. Die Sektion, in der die Munition gelagert wurde, war gigantisch, mindestens eine halbe Quadratmeile und wahrscheinlich noch größer, und die erste Explosion warf immer wieder Funken in die Luft, die in einer Kettenreaktion weitere Explosionen auslösten.
Sie waren kaum aus der Tür heraus, als ein zweiter großer Knall sie zu Boden warf. Auf der anderen Straßenseite rannten Männer in allen Richtungen durcheinander. Hinter dem Vernehmungsgebäude konnte man das Dröhnen der ersten Löschfahrzeuge hören. Wenn die gesamte Munition in die Luft flog, dann gab es nur einen sicheren Platz: die fünf unterirdischen Bunker an den vier Ecken des Geländes und am Nordtor. All jene, die nicht für Brandbekämpfung eingeteilt waren, rannten dorthin, um Schutz zu suchen. Das Feuer hinter dem Gebäude hüllte die Vorderfront in tiefe Schatten, in deren
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