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Geh@ckt: Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Ein Agent berichtet (German Edition)

Geh@ckt: Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Ein Agent berichtet (German Edition)

Titel: Geh@ckt: Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Ein Agent berichtet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael George
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also per Kommunikation übers Internet. Dass Kartenterminals Sicherheitslücken aufweisen und in bestimmten Fällen sogar die eingegebene PIN wieder preisgeben, hat Thomas Roth, ein einundzwanzigjähriger Computerspezialist der Berliner Firma Security Research Labs, in einem Beitrag des ARD -Magazins
Monitor
im Juli 2012 bewiesen. Insgesamt rechnet das Bundeskriminalamt mit Schäden in Höhe von 72  Millionen Euro durch elektronische Kriminalität pro Jahr, Tendenz steigend. Geld, das zu großen Teilen aus privaten Brieftaschen stammt.
    Die Digitalisierung des privaten Alltags ist auch bei allem Fortschritt erst am Anfang. Das Internet der Dinge ist einer der Megatrends. Computergesteuerte Geräte mit integrierten Sensoren und Chips wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Trockner und Heizungsanlagen, elektrische Garagentore und Jalousien warten nur darauf, mit dem Internet verbunden zu werden. Sie werden es bald sein, und damit für jeden wieder von außen angreifbar. Für jeden, der sich autorisieren kann oder eine Sicherheitslücke kennt. Drei große Themenfelder werden dann für den Bürger aus Sicherheitsgründen zentral: Medizin, Automobilelektronik und Energie. Über Energie, Smart Grid und die technischen Geräte, die in den Privathaushalten installiert werden, wurde schon berichtet, deshalb an dieser Stelle die beiden anderen Bereiche: Medizin und Automobilelektronik.
     
    Telemedizin ist eine der großen Innovationen und wird das künftige Leben einer immer älter werdenden Gesellschaft millionenfach verbessern. Heute schon gibt es automatisierte Übertragungen von Vitalwerten an den Hausarzt, der Anomalien rasch bemerken kann und gegebenenfalls über den Fernseher per Video-Chat mit dem Patienten Kontakt aufnimmt. Man hat Sensoren, die einen Sturz als solchen identifizieren und selbständig Notrufe absetzen können. Insbesondere bei eingeschränkter Mobilität können moderne Kommunikationssysteme einen enormen Beitrag zur Lebensqualität leisten. Es existieren computergesteuerte Herzschrittmacher, die im Notfall Eigenschaften eines Defibrillators besitzen, oder computergestützte Insulinpumpen, die je nach Bedarf für die richtige Menge an Insulinzufuhr sorgen. Bislang hat man auch schon kleine Computer entwickelt, die ins Gehirn implantiert werden, um neuronale Verbindungen zu stimulieren, oder Hörimplantate, die computergesteuert Schall in elektrische Energie umwandeln. Das sind nur einige Beispiele von vielen.
    Aber was, wenn diese Gesundheitshelfer nicht das tun, wozu sie programmiert wurden? Ein digitaler Mord über einen Herzschrittmacher hört sich skurril an, ist aber keine Fiktion. Über eine Sicherheitslücke in dem Transmitter, der zur Einstellung und Wartung per Funk mit dem Herzschrittmacher kommuniziert, konnte bei einer Demonstration ein tödlicher Defibrillator-Stoß abgesetzt werden. IT -Sicherheit
in
unseren Körpern. Was kurios klingt, ist von lebenswichtigem Interesse.
    Was dem Deutschen sprichwörtlich sein bester Freund ist, wissen wir: der Hund. Sein liebstes Kind auch: das Auto. Was aber, wenn das Kind anfängt plötzlich erwachsen zu werden und nicht mehr auf das hört, was ihm beigebracht wurde? Reparieren in der heimischen Garage mit Hammer und Schraubenschlüssel ist längst sentimentaler Selbstbetrug, wenn es um heroische Do-it-yourself-Fähigkeiten geht. Heute muss man Mechatroniker sein, besser noch Computerspezialist, um an modernen Fahrzeugen selbst Hand anlegen zu können. Kraftfahrzeuge werden zusehends zu Hightech-Geräten mit Bluetooth, GPS und Radar. Zudem werden sie immer öfter von außen steuerbar. BMW bietet seinen Kunden die App «My BMW Remote» an, mit der sich gewisse Funktionen wie Klimatisierung, Hupe, Aufsperren der Türen oder Lichtfunktionen des Fahrzeugs vom iPhone aus steuern lassen. Doch wenn Fahrzeuge zu Computern mit vier Rädern werden, hat die IT -Sicherheit direkte Auswirkungen auf die Sicherheit der Fahrzeuge. Denn wenn privat PC s ständig angegriffen werden, warum sollte diese Entwicklung ausgerechnet an solch rollenden PC s vorübergehen?
    Über die vorhandenen digitalen Schnittstellen wie Funkschlüssel, Radio, Bluetooth, WLAN oder Werkstattanschluss können Fahrzeuge heute schon gehackt werden. Über die Funkübertragung des Fahrzeugschlüssels ist ein kontaktloser Schlüsselklau möglich. Der Angreifer muss dem echten Schlüssel nur nahe genug kommen – und schon kann er die Daten kopieren. Dies funktioniert, wie gesagt, ohne den

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