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Geheimagentin Nikki Price

Geheimagentin Nikki Price

Titel: Geheimagentin Nikki Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Randall Wisdom
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wieder. Und daß ich dich vergessen werde, wenn ich größer bin, aber ich habe dich nicht vergessen."
    Nikki schluckte schwer. Sie konnte sich nicht erinnern, daß ihr jemals zuvor solch unverhohlene Zuneigung
    entgegengebracht worden war. Von ihrer Familie hatte sie keine Liebe, sondern nur Vorschriften erhalten. "Ich mußte weggehen, weil meine Mommy krank war." Sie log nur ungern, hielt es in diesem Fall aber für nötig. "Ich mußte mich um sie kümmern, weil sie nur mich hatte, und ich wußte ja, daß du deinen Dad hast."
    "Geht es ihr jetzt besser? Bleibst du jetzt hier? Du mußt doch nicht wieder weggehen, oder?"
    Nikki drückte sie an sich. "Ich bleibe so lange, bis du mich satt hast und mich anflehst wegzugehen."
    "Du sollst nie wieder weggehen. Daddy hat gesagt, daß Mommy nicht wiederkommt. Also mußt du bleiben. Ich hab'
    dich lieb."
    Nikki schwieg. Sie wiegte Heather in den Armen, während sie die Situation überdachte. Sie wußte, daß ihr bei Scotts Rückkehr ein Kampf bevorstand. Seine Einstellung zu ihr hatte sich offensichtlich in den vergangenen fünf Jahren nicht geändert. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Sie mußte einfach die Oberhand gewinnen.
    Dieser Gedanke ließ sie beinahe lachen. Tatsache war doch, daß sie gar nicht hatte herkommen wollen. Und nun auf einmal war ihr außerordentlich viel daran gelegen, in diesem Haus zu bleiben.
    "Du kannst mir beim Auspacken helfen", schlug sie vor.
    "Und wenn du gründlich bist, findest du in meinem Koffer bestimmt etwas mit deinem Namen darauf."
    Heather sprang von ihrem Schoß und rannte zur Tür.
    "Warte!" Nikki lief ihr nach, nahm ihre Hand und ging vor ihr in die Hocke. "Du mußt mir versprechen, daß du niemals ohne deinen Dad oder mich aus dem Haus gehst."
    Heather nickte.
    Nikki zwang sich, streng zu klingen. "Ich meine es sehr ernst, Heather. Es ist sehr wichtig, daß du tust, was ich dir sage. Ich will nicht, daß du allein hinausgehst."
    "Wegen diesem bösen Mann, der hier war und Mrs. Grainger weh getan hat und mir auch weh tun wollte", flüsterte Heather.
    "Ich will nicht, daß er mich kriegt, Nikki."
    "Niemand kriegt dich. Dafür werde ich sorgen." Nikki atmete tief ein und lächelte, um die düstere Stimmung zu vertreiben.
    "Und jetzt holen wir meine Sachen."
    Scott war sehr unkonzentriert während der Sitzung, denn im stillen verwünschte er Nikki und überlegte, wie er sie loswerden könne. Dann wurde ihm plötzlich bewußt, daß sich die Debatte um ihn drehte.
    "Ich verstehe nicht, worin das Problem liegt", verkündete er schroff. "Das Institut ist schließlich nicht bedroht worden."
    David Westin, der inoffizielle Leiter des Teams, blickte über seine Brille hinweg zu Scott herüber. In seinem karierten Wollsakko, einem cremefarbenen Hemd und einer Ripskrawatte wirkte er wie das Abbild eines Mathematikprofessors, der er bis zu seinem Eintritt in das Institut siebzehn Jahre lang auch gewesen war. "Uns ist allen klar, daß die vergangenen Wochen sehr schwierig für Sie waren, Dr. Carter, und daß Sie die Dinge anders sehen als wir. Aber uns mißfällt die öffentliche Aufmerksamkeit, die Sie durch die Bedrohung gegen Ihre Person auf sich ziehen."
    "Wie erleichtert müssen Sie gewesen sein, daß die Zeitungen nicht mehr berichtet haben, als daß ich an einem privaten Institut arbeite, ohne den Namen preiszugeben", warf Scott sarkastisch ein.
    "Darum geht es nicht."
    "Worum geht es denn dann, David? Als ich meinen Posten bei der Marine aufgab, waren Sie sehr erpicht auf meine Mitarbeit. Es störte Sie nicht einmal, daß meine Frau als Verräterin entlarvt wurde, da ich mich als sauber erwies. Und noch wichtiger war Ihnen meine Bereitschaft, meine Arbeit unter dem Wahrzeichen des Instituts zu vollenden. Haben Sie vergessen, wie wundervoll Sie es fanden, einen Wissenschaftler mit meinem Wissen zu haben?"
    "Wir denken doch nur an Sie", beschwichtigte David. "Nach allem, was passiert ist, dachten wir, daß Sie vielleicht lieber zu Hause arbeiten möchten."
    Scott richtete sich auf. "Sie erwecken meine Neugier, David.
    Was hat Sie zu diesem Sinneswandel veranlaßt?"
    "Sie wissen genau, daß wir ein kleines, ausgewähltes Team sind, Dr. Carter", warf einer der anderen Männer zögernd ein. Er blickte auf seine Notizen, so als würde er eine Rede vorlesen.
    "Wir anderen sind mit Experimenten beschäftigt, die im Gegensatz zu Ihren keine öffentliche Aufmerksamkeit erregen.
    Wir sind es nicht gewöhnt, derart überprüft zu werden. Es macht

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