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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Vorgesetzten gebeten worden, dich hier umzusehen. Was für einen ehemaligen Vorgesetzten hat ein früherer Spion?«
    »Einen entschlossenen.« Als sie einfach wartete, sprach er widerstrebend weiter: »Dalziel ist ein einflussreicher Mann im Regierungsviertel von Whitehall – was genau seine Position oder seine Aufgabe ist, habe ich nie erfahren. Er hat die Einsätze aller britischen Spione auf feindlichem Boden mindestens in den vergangenen dreizehn Jahren koordiniert.«
    »Und auf was sollst du hier achten?«
    Er zögerte. Sie konnte sehen, dass er das Risiko abwog, es ihr zu sagen, ihr dieses letzte Stück Information zu geben, das sie brauchte, ohne sich darauf verlassen zu können, es mit derselben Aufrichtigkeit gedankt zu bekommen.
    Sie wartete weiter, schaute ihn einfach an.
    Ein Muskel in seiner Wange zuckte. Sein Blick wurde kühler. »Es gibt Hinweise, die die Vermutung nahelegen, dass es einen
Spion im Foreign Office gab oder noch gibt, der über Jahre während des Krieges Geheimnisse an die Franzosen weitergegeben hat. Und der Verdacht liegt nahe, dass der Weg, den die Informationen genommen haben, irgendwo in der Nähe von Fowey verläuft, höchstwahrscheinlich über eine der Schmugglerbanden, die hier in der Gegend operieren.«
    Sie hatte geglaubt, sie könnte es verbergen, und sich so darauf konzentriert, eine unbeteiligte Miene zu zeigen. Doch das leichte Zittern ihrer Hände verriet sie – bevor sie es zu unterdrücken vermochte, fühlte sie schon seinen Blick dorthin wandern.
    Dann wandte er die Augen wieder ihrem Gesicht zu. »Was weißt du darüber?«
    Sein Tonfall war härter geworden, eindringlicher und zwingender. Sie spielte einen Moment mit dem Gedanken, die Ahnungslose zu spielen, aber das war witzlos bei ihm. Er wusste es, und es gab keine Ausflüchte. Und auch nichts, um ihn abzulenken.
    Sie konnte sich höchstens weigern, ihm alles zu sagen, bevor sie nicht Zeit fand, darüber nachzudenken und all die Tatsachen und Beobachtungen zu bewerten. Genau das zu tun, was sie sich eigentlich für morgen vorgenommen hatte.
    Sie schaute zu der alten Uhr auf dem Regal über dem Herd, die stetig vor sich hin tickte. Es war weit nach eins. »Ich muss schlafen gehen.«
    »Penny.«
    Sie schob ihren Stuhl zurück, beging dann den Fehler, aufzuschauen und ihm in die Augen zu sehen. Die Kerzenflamme spiegelte sich in seinen Augen und verlieh seinem Aussehen etwas Teuflisches. Unter halb geschlossenen Lidern fixierte er sie, sein Kinn wirkte wie gemeißelt. Nur seine sanft geschwungenen Lippen minderten diesen Eindruck – stattdessen schienen sie wie geschaffen, Frauen ins Verderben zu locken.

    Was seinen restlichen Körper anging, seine breiten Schultern, den schlanken Oberkörper und die muskulösen Arme und Beine, so strahlte er eine Stärke, gepaart mit Eleganz aus, wie sie nur wenige Männer besaßen. Seine Hände waren schmal, die Finger lang und wohl geformt, und das Gesamtpaket reichte aus, einen Engel zum Weinen zu bringen.
    Dennoch ging von seiner sinnlichen Ausstrahlung nicht die größte Bedrohung für sie aus. Schlimmer war, dass er sie kannte, und zwar besser als sonst jemand auf der Welt. Diesen Trumpf im Ärmel, den er jederzeit ausspielen konnte – raffinierter als sonst ein Mann –, den fürchtete sie. Es war eine Waffe, die sicherstellte, dass sie sich seinen Wünschen fügte.
    Während er dasaß und sie anschaute, nicht mehr tat, als seinen Blick auf ihr ruhen zu lassen, versuchte sie sich vorzustellen, wie sein Leben in den vergangenen dreizehn Jahren ausgesehen haben mochte. Er brauchte ihr nicht zu sagen, dass er die ganze Zeit alleine gewesen war, dass er auf Befehl getötet hatte mit seinen bloßen Händen. Sie wusste, dass er nicht nur die Kraft besaß, so etwas zu tun, sondern auch den Mut und die Entschlossenheit.
    Er nannte sie nie Penelope, außer bei offiziellen Anlässen; er sagte Penny im Kreis der Familien. Ganz allein mit ihr hatte er Squib zu ihr gesagt – Fröschlein. Das sagte alles über ihr Kräfteverhältnis. Allerdings drehte es sich hier um etwas anderes, und was Durchsetzungsvermögen und Standhaftigkeit betraf, da war er nicht von vornherein der Überlegene. Schließlich wurde sie früher ganz gut mit ihm fertig.
    Sie erwiderte seinen Blick und stand auf. »Ich kann es dir nicht sagen, noch nicht. Ich muss erst in Ruhe nachdenken.« Damit ging sie um den Tisch herum und weiter zur Tür.
    Als sie an ihm vorbeikam, drehte er sich um. Sie konnte spüren, wie

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