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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Außenstehende, der alles beobachtete und verfolgte, statt sich unbeschwert unter die Menge zu mischen.
    Er brauchte eine Frau, die für ihn eine Art Brücke zwischen ihm und seiner Umwelt baute, besonders in Bezug auf die Gesellschaft, zu der er durch Geburt gehörte. Er war immerhin ein Earl mit entsprechenden Verpflichtungen, musste sich überdies um mehrere Schwestern, viele Verwandte sowie Untergebene und Bedienstete kümmern. Unmöglich, sich einfach irgendwo zu vergraben. Das wollte er auch gar nicht, denn ein
Einsiedlerleben passte nicht zu seinem Wesen. Eigentlich mochte er gesellschaftliche Zusammenkünfte, Bälle und Tanzen – es gefiel ihm, unter Menschen zu sein, Witze zu hören und Spaß zu haben. Und dennoch fühlte er sich momentan, umgeben von lachenden Menschen in der Mitte eines Ballsaals, wie ein Außenseiter, der vom Rande des Geschehens aus die Vorgänge verfolgte und es nicht fertigbrachte, an den Vergnügungen auch innerlich, mit dem Herzen, teilzunehmen.
    Kontakte pflegen und herstellen. Das war die eine wesentliche Fähigkeit, die er von seiner Frau erwartete – in der Lage zu sein, ihn erneut mit seinem Leben zu verbinden. Aber um das zu erreichen, musste er sich zuerst einmal mit ihr verbunden fühlen, und das tat er bei keinem der hübschen jungen Dinger. Bei ihnen gewann er nicht einmal das Gefühl, dass sie ihn überhaupt verstehen wollten oder konnten, und es schien ihm, als bestünde auch kein Interesse, sein innerstes Wesen überhaupt kennenzulernen. Ihre Vorstellung von Ehe spielte sich entschieden im Oberflächlichen ab, was seiner Ansicht nach einer absichtlichen Täuschung gefährlich nahe kam. Nach dreizehn Jahren voller Lügen und Verstellungen wäre es das Letzte zuzulassen, dass sein Leben – sein wahres Leben, das er sich zurückholen wollte – mit etwas Unechtem in Berührung kam.
    Den Blick auf die flackernden Flammen im Kamin gerichtet, konzentrierte er sich auf die vor ihm liegende Aufgabe, die richtige Dame zu finden. Im Geiste ließ er mögliche Kandidatinnen Revue passieren, doch keine von ihnen kam ernstlich infrage. Er war es gewohnt, sich rasch ein Bild vom Charakter eines Menschen zu machen, dem er begegnete – meist benötigte er dafür nicht mehr als eine Minute. Weitaus komplizierter war es jedoch zu definieren, welche Eigenschaften die richtige Frau besitzen sollte. Und wenn es darum ging, wo er sie finden konnte, war er gänzlich ratlos. Wenn er sie nicht in London getroffen hatte, wo sollte er dann nach ihr suchen?

    Das Geräusch von Schritten, schwach, aber unverwechselbar, drang an sein Ohr.
    Er blinzelte, lauschte. Er hatte der Dienerschaft den Abend freigegeben. Sie waren alle längst im Bett.
    Stiefel – er war sicher, dass es Stiefel waren, die näher und näher kamen, und zwar von der Rückseite des Hauses. Und als die Schritte die Eingangshalle erreichten, unweit der Bibliothek, wo er saß, wusste er ebenfalls, dass es sich gewiss um niemanden von der Dienerschaft handelte, der da nach Mitternacht durch sein Haus wanderte. Keiner seiner Lakaien ging so selbstsicher und gelassen.
    Er schaute zu den Hunden hinüber. Wie er waren sie wachsam, blieben aber entspannt liegen, die hellbraunen Augen auf die Tür gerichtet. Charles spürte, dass sie den Fremden draußen kannten. Sollte er die Bibliothek betreten, würden sie aufspringen und ihn begrüßen – und ihn ansonsten ungehindert passieren lassen.
    Im Gegensatz zu ihm wussten Cassius und Brutus, wer der Eindringling war.
    Er richtete sich in seinem Sessel auf, stellte sein Glas ab und verfolgte beinahe ungläubig, wie die Schritte des Unbekannten die Halle durchquerten und unbekümmert die Treppe hochstiegen.
    »Was zur Hölle?« Er stand auf, betrachtete die Wolfshunde mit gerunzelter Stirn und wünschte sich, er könnte mit ihnen reden. Er deutete mit dem Finger auf sie. »Bleibt!«
    Im nächsten Augenblick war er an der Bibliothekstür und öffnete sie vorsichtig, bewegte sich lautlos wie ein Geist.
    Lady Penelope Jane Marissa Selborne erreichte gerade das obere Treppenende, lenkte dann, ohne lange nachzudenken, ihre Schritte nach links entlang der Galerie, hielt auf den Flur an deren Ende zu. Die Kerze hatte sie sich gespart – sie brauchte keine, denn in den vergangenen Jahren war sie zahllose
Male hier gewesen. Die friedvolle Stille im Haus legte sich wie Balsam auf ihr rastloses, verunsichertes Gemüt.
    Was zum Teufel sollte sie nur tun? Oder, genauer, was ging hier vor?
    Sie

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