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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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und die Fußabdrücke auf den Decksplanken bemerken würde. Mehrere Minuten lang blieb der Katamaran neben der Dschunke liegen, als überlegten die Männer, ob sie an Bord gehen sollten. Dann heulten die Maschinen auf, der Katamaran jagte in Richtung Ufer davon und nahm die Suche wieder auf.
    Cussler steuerte die Dschunke den Unterlauf des Han hinab bis zur Mündung ins Gelbe Meer. Als er in die offene See stieß, wo ihm keine Flussschiffe mehr nahe kommen konnten, drückte er auf ein paar Knöpfe am Ruderstand. Elektrische Winden surrten los, zogen Rahen auf und setzten die für eine Dschunke typischen roten, viereckigen Luggersegel an Besan- und Großmast. Cussler machte die Ausholer los und stellte den kleinen Dieselmotor ab. Nur noch von Wind und Segeln getrieben, schnitt die Dschunke jetzt elegant durch die Wogen.
    »Ein herrliches Boot haben Sie da«, sagte Dirk, als er in Jeans und Polohemd nach oben kam. Summer, die einen etwas zu groß geratenen Overall und ein Arbeitshemd trug, folgte ihm an Deck.
    »Das übliche chinesische Handelsschiff, das es schon seit fast zweitausend Jahren gibt«, erwiderte Cussler. »Das hier wurde 1907 für einen wohlhabenden Teehändler in Schanghai gebaut. Es besteht ausschließlich aus einem harten Teakholz, das ›Takien Tang‹ genannt wird. Es ist praktisch unverwüstlich und erstaunlich seetüchtig.«
    »Wo haben Sie es gefunden?«, fragte Summer.
    »Ein Freund von mir hat es auf einer malaysischen Abwrackwerft entdeckt und beschlossen, es zu überholen. Hat sechs Jahre gedauert, bis er damit fertig war. Als ihn das Segeln gelangweilt hat, hab ich’s ihm für ein paar Oldtimer abgehandelt. Ich will damit einen Pazifiktörn machen. Habe in Japan angefangen und will bis runter nach Wellington segeln.«
    »Segeln Sie allein?«, fragte Summer.
    »Das Boot ist mit einem starken Dieselmotor und elektrischen Winden für die Luggersegel ausgerüstet. Alles per Autopilot gesteuert. Lässt sich mühelos handhaben, und ich kann es tatsächlich allein segeln.«
    »Haben Sie ein Satellitentelefon an Bord?«, fragte Dirk.
    »Leider nein. Ich kann Ihnen allenfalls ein Schiffsfunkgerät bieten. Ich wollte auf diesem Törn nicht von Telefonanrufen oder Internet-Nachrichten behelligt werden.«
    »Verständlich. Wohin sind Sie unterwegs, und wo befinden wir uns im Moment?«, fragte er.
    Cussler holte eine Seekarte heraus und hielt sie unter das schwache Licht der Steuerkonsole. »Wir laufen gerade ins Gelbe Meer ein, etwa vierzig Meilen nordwestlich von Seoul. Ich nehme an, ihr wollt nicht bis Wellington an Bord bleiben«, sagte er grinsend, während er mit dem Zeigefinger über die Karte fuhr. »Wie wär’s mit Inchon?«, fragte er und tippte auf die Karte.
    »Ich kann euch in etwa acht Stunden dort absetzen. Ich glaube, irgendwo in der Nähe ist ein Stützpunkt der US Air Force.«
    »Das wäre großartig. Ich muss ein Telefon auftreiben und mit jemandem in der NUMA-Zentrale sprechen.«
    »Die NUMA«, sagte Cussler versonnen. »Ihr seid nicht zufällig auf dem NUMA-Schiff gewesen, das südwestlich von Japan gesunken ist?«
    »Die
Sea Rover
. Doch, sind wir. Woher wissen Sie darüber Bescheid?«, fragte Summer.
    »Es kam über CNN. Ich habe ein Interview mit dem Kapitän gesehen. Er hat berichtet, dass die Besatzung nach einer Explosion im Maschinenraum von einem japanischen Frachter gerettet wurde.«
    Dirk und Summer schauten sich ungläubig an.
    »Captain Morgan und die Besatzung sind am Leben?«, stieß sie schließlich aus.
    »Ja, genauso hieß er. Ich glaube, er hat gesagt, dass die ganze Besatzung gerettet wurde.«
    Summer berichtete ihm von dem Angriff auf das Schiff, ihrer Entführung durch Kangs Männer und der Angst, die sie um die Besatzung der
Sea Rover
ausgestanden hatten.
    »Ich nehme an, da draußen sind noch ein paar Leute, die euch ans Leder wollen«, sagte Cussler. »Vorerst seid ihr hier in Sicherheit. In der Kombüse sind ein paar Sandwiches und Bier. Nehmt einen Happen zu euch und ruht euch ein bisschen aus. Ich wecke euch, wenn wir in Inchon sind.«
    »Danke. Das lass ich mir nicht zweimal sagen«, erwiderte Summer und ging unter Deck.
    Dirk blieb noch einen Moment an der Reling stehen und betrachtete den Horizont, wo sich das erste Morgenrot zeigte.
    Während er über die Ereignisse der letzten drei Tage nachdachte, fasste er einen Entschluss. Die Besatzung der
Sea Rover
hatte den Untergang des Forschungsschiffes wie durch ein Wunder überlebt. Aber dennoch hatte Kang

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