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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Dschunke bis zur Reling hinauf. Ein Händepaar tauchte vor ihm in der Dunkelheit auf, dann wurde er am Kragen gepackt und an Bord gezogen.
    »Danke«, murmelte Dirk, der den Mann, der neben ihm im Halbdunkel stand, kaum beachtete. »Meine Schwester hängt noch an der Leine«, rief er und zog an dem Tau. Der Mann trat hinter ihn, ergriff das Seil und legte sich mit aller Kraft ins Zeug. Gemeinsam zogen sie Summer am Heck empor und über die Reling, bis sie wie eine gestrandete Flunder an Deck landete. Im nächsten Moment ertönte ein helles Kläffen, dann kam ein kleiner, schwarzbrauner Dackel angestürmt und leckte Summers Gesicht ab.
    »Ein bisschen dunkel zum Baden, finden Sie nicht?«, sagte der Fremde auf Englisch.
    »Sie sind Amerikaner«, stellte Dirk überrascht fest.
    »Im Lande Lincolns geboren und aufgewachsen«, lautete die Antwort.
    Dirk musterte den Mann zum ersten Mal. Er war etwa eins neunzig, fast so groß wie er, brachte aber gut zehn Kilo mehr auf die Waage. Den welligen weißen Haaren und dem dazu passenden Kinnbart nach zu schließen, war er mindestens vierzig Jahre älter als er. Die blaugrünen Augen, die im Laternenschein schelmisch zu funkeln schienen, kamen ihm seltsam bekannt vor. Fast so, als stünde er seinem Vater gegenüber, stellte er schließlich fest, nur dass der Mann ein paar Semester älter war.
    »Wir sind in Lebensgefahr«, warf Summer ein und stand auf. Sie nahm den kleinen Hund auf den Arm und kraulte ihn hinter den Ohren, worauf er wie wild mit dem Schwanz wedelte.
    »Unser Forschungsschiff wurde von dieser Mörderbande versenkt. Die wollen auch uns umbringen«, sagte sie und deutete mit dem Kopf flussabwärts, auf den Katamaran, der in weitem Bogen auf sie zuhielt.
    »Ich habe das Maschinengewehrfeuer gehört«, erwiderte der Mann.
    »Die haben einen weiteren Angriff vor. Sie müssen die Behörden verständigen«, bat Summer.
    »Tausende von Menschenleben sind in Gefahr«, fügte Dirk hinzu.
    Der weißhaarige Mann musterte das seltsame Paar von oben bis unten. Summer, die klatschnass war, aber in ihrem zerrissenen Seidenkleid dennoch elegant wirkte; und Dirk, der in seinem zerfledderten blauen Overall ziemlich mitgenommen und angeschlagen aussah. Keiner von beiden versuchte die Handschellen zu verbergen, die sie nach wie vor trugen.
    Der Mann grinste leicht. »Ich glaube, ich nehm’s euch ab. Ihr solltet euch lieber unter Deck verstecken, bis wir an dem Kat vorbei sind. Ihr könnt in Mausers Kabine bleiben.«
    »Mauser? Wie viele Leute sind denn an Bord?«, fragte Dirk.
    »Nur ich und der Bursche, der gerade Ihre Schwester küsst«, erwiderte er. Dirk drehte sich um und sah, wie der kleine Dackel fröhlich Summers Gesicht abschleckte.
    Der Eigner der Dschunke führte sie rasch durch eine Tür und einen Niedergang hinab, der in eine geschmackvoll eingerichtete Kabine führte.
    »Im Badezimmer sind Handtücher, im Schrank trockene Kleider. Und hier, das wird euch aufwärmen.« Er nahm eine Flasche, die auf einem Beistelltisch stand, und goss beiden ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit ein. Dirk trank einen Schluck von dem bitter schmeckenden, aber trotzdem weichen Getränk, das offenbar einen hohen Alkoholgehalt hatte.
    »Soju«, sagte der Mann. »Ein einheimischer Reisschnaps. Bedient euch. Ich sehe unterdessen zu, dass wir an euren Freunden in dem Kat vorbeikommen.«
    »Danke für Ihre Hilfe«, erwiderte Summer. »Übrigens, ich heiße Summer Pitt, und das ist mein Bruder Dirk.«
    »Freut mich, eure Bekanntschaft zu machen. Clive Cussler ist mein Name.«
    Cussler begab sich wieder ans Ruderrad und kuppelte den Motor ein, gab etwas mehr Gas und steuerte die Dschunke weiter in Richtung Flussmitte. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis der Katamaran näher kam, längsseits ging und die Dschunke mit seinen Scheinwerfern in gleißendes Licht tauchte. Cussler stülpte sich einen Bauernhut aus Stroh auf den Kopf und beugte sich über das Ruderrad.
    Im blendenden Licht der Suchscheinwerfer sah er, dass etliche Männer Schnellfeuergewehre auf ihn gerichtet hatten. Als der Katamaran nur mehr wenige Zentimeter von der Backbordwand entfernt war, brüllte ihm jemand, den er nicht sehen konnte, über die Bordsprechanlage eine Frage zu. Cussler schüttelte den Kopf. Ein weiterer Befehl ertönte vom Katamaran, während die Strahlen der Suchscheinwerfer über die Dschunke hinweghuschten. Wieder schüttelte Cussler den Kopf, fragte sich aber gleichzeitig, ob jemand die tropfnasse Taurolle

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