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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Blut an den Händen, und außerdem wusste er jetzt, dass noch viel mehr auf dem Spiel stand. Wenn das, was Kang ihnen erzählt hatte, zutraf, schwebten Millionen Menschen in Lebensgefahr. Diesem Wahnsinnigen musste Einhalt geboten werden, und zwar schleunigst.

DRITTER TEIL
    Startversuche

Sea-Launch-Plattform Odyssey und NUMA-Luftschiff Icarus

37
    16. Juni 2007
Long Beach, Kalifornien
    Obwohl es in Südkalifornien an diesem Morgen kühl und feucht war, spürte Danny Stamp, wie ihm der Schweiß über die Unterarme lief. Der altgediente Ingenieur war nervös wie ein Teenager beim Tanzstunden-Abschlussball. Aber alle, die ihn kannten, konnten bestätigen, dass es ihm immer so ging, wenn sein Baby unterwegs war.
    Sein Baby war nicht etwa ein in Windeln gewickelter Säugling, sondern eine 64 Meter lange Flüssigbrennstoff-Rakete vom Typ Zenit-3 SL, die gerade zur Abschussrampe transportiert wurde. Der rundliche Raketentechniker mit dem Glatzenansatz spähte gespannt über die Reling der Schiffsaufbauten, als die 90 Millionen Dollar teure Rakete, für die er verantwortlich war, unter ihm in Sicht kam. Als der riesige weiße Zylinder auf einem vielrädrigen Tieflader aus der Montagehalle rollte, fiel Stamps Blick auf die großen blauen Lettern, die auf der Raketenhülle prangten: SEA LAUNCH.
    Die vor rund zehn Jahren gegründete Firma Sea Launch war ein multinationales Unternehmen, das im Privatauftrag Raketen startete und kommerzielle Telekommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn brachte. Der amerikanische Luft- und Raumfahrtgigant Boeing war der Hauptfinanzier der Firma, die sich vertraglich dazu verpflichtete, nicht nur die Raketen ins All zu schießen, sondern auch für den Einbau der Satelliten zu sorgen. Zwei russische Unternehmen, die aus Schwertern Rubel machen wollten, schlossen sich dem Konsortium an und lieferten die Raketen, beziehungsweise die »Launch Vehicles«, wie sie unter Fachleuten genannt wurden. Die Zenit, ehemals militärisch genutzte Raketen, die Atomsprengköpfe tragen konnten, waren bestens erprobt und für den zivilen Einsatz geeignet. Doch es war eine norwegische Firma namens Kvaerner, die den vermutlich wichtigsten Beitrag zu dem Unternehmen leistete. Auf der Basis einer Nordsee-Bohrinsel konstruierte die in Oslo ansässige Firma eine schwimmende Abschussrampe mit eigenem Antrieb, die in nahezu allen Ozeanen der Welt in Startposition gebracht werden konnte.
    Bei Verkaufsgesprächen mag das zwar ein interessantes Argument sein, in der Praxis aber gibt es nur eine Region in der Welt, von der aus sich Raketenstarts lohnen, und das ist der Äquator. Von dort aus kann man einen geosynchronen Satelliten, der in einer festen Position in der Erdumlaufbahn bleibt, auf kürzestem Weg ins All schießen. Da man dabei weniger Raketenbrennstoff verbraucht, kann man eine größere Nutzlast einsetzen. Satellitenbetreiber, die möglichst hohe Erträge für ihre viele Millionen Dollar teuren Investitionen herausholen wollen, bietet sich dadurch die Möglichkeit, leistungsfähigere Satelliten zu verwenden oder ihnen mehr Brennstoff mitzugeben und somit ihre Lebensdauer zu verlängern. Der Einbau der Satelliten in Long Beach und der anschließende Transport der Rakete zu ihrer Startposition am Äquator hatten sich von einer faszinierenden Idee zu einem einträglichen Geschäft im hochriskanten, aber nicht minder profitablen Gewerbe der zivilen Raumfahrt entwickelt.
    Ein an Stamps Gürtel befestigtes Motorola-Funkgerät knisterte plötzlich. »Rollout beendet. Bereit zum Anhaken«, meldete sich eine Stimme. Stamp wartete einen Moment und musterte die Zenit-Rakete, die wie ein Wespenstachel über das Heck des Schiffes ragte. Denn das Team von Sea Launch hatte seinen Kunden noch mehr zu bieten – es setzte die Rakete und ihre Nutzlast auch im Innern eines eigens dazu umgebauten Schiffes zusammen, der
Sea Launch Commander
. Das offiziell so genannte »Montage- und Kommandoschiff«, ursprünglich ein 200 Meter langer Frachter, hatte eine mit zahllosen Computern bestückte Kommandozentrale auf dem Oberdeck, von der aus der Start auf See geleitet wurde. Im Unterdeck befand sich eine riesige Montagehalle, in der die Bauteile der Zenit-Rakete lagerten. Hier setzte eine Heerschar von Technikern und Ingenieuren, alle in weißen Kitteln, mithilfe einer Gleisanlage, die sich fast über die gesamte Schiffslänge erstreckte, die einzelnen Stufen der russischen Rakete zusammen. Sobald die Rakete fertig war, wurde der

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