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Geheimcode Schreckenstein

Geheimcode Schreckenstein

Titel: Geheimcode Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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schicken; fehlen = meckern; finden = kleckern…“
    „Stop!“ Dampfwalze ging’s schon wieder zu schnell. „Ja“, pflichtete Andi ihm bei. „Kleine Pause.“ Er schaute auf seinen Zettel und las langsam vor: „Ich säge mal. Ich büffle gleich wieder!“ Er stand auf.
    Klaus starrte aufs Blatt und las vor: „Aber rülpse dich!“
    „Moment!“ unterbrach Mücke. „Das ist ein Fall, wo wir grammatikalisch vereinfachen können. Statt: sich beeilen sagen wir nur: beeilen. Klar? Beeil dich! heißt also schlicht: Rülpse!“
    Andi holte Luft, tat es, und mit dem Satz: „Ich büffle gleich wieder zurück“, verließ er die Redaktion.
    „Wir weinen solang!“ rief Mücke ihm nach. „Das heißt: wir warten.“
    „Mann!“ stöhnte Dieter.
    Die Weinenden ließen ihre Blätter sinken und streckten sich, wie nach einer großen Anstrengung.
    „Eins steht fest“, meinte Hans-Jürgen. „So schnell haben wir noch keine Sprache gelernt.“
    Eine Weile herrschte Schweigen. Bis Dampfwalze aussprach, was alle dachten. „Mann! Deinen Kopf möcht ich haben!“
    „Ich tausch ihn aber nicht gegen deine Muskeln!“ kam prompt die Antwort. „Wir könnten eigentlich weitermachen. Ich schreibe für Andi mit.“
    Doch da kam er schon zurück, beziehungsweise: er büffelte.
    Ging aber schnell! – wollte Klaus sagen.
    Strehlau war jedoch schneller. „Trank aber rosa!“
    Ersatzweise sagte der Witzbild, was er sah. „Deine Hose ist noch offen.“ Und fragte: „Wie heißt denn das in der Geheimsprache? „
    „Wir kommen jetzt sowieso zu den Substantiven“, meinte Mücke.
    „Hose müssen wir erst erfinden.“
    „Hupe!“ schlug Stephan vor.
    „Grüne Oma“, stimmte Ottokar zu.
    Alle schrieben sich das neue Wort auf.
    „Und was heißt: offen?“ fragte Strehlau.
    „Moment!“ Mücke sah nach. „Dafür hab ich mal albern eingesetzt.“
    „Deine Hupe ist albern!“ kam es sofort mehrstimmig zurück.
    Andi hatte den Reißverschluß längst hochgezogen. Und weiter ging’s.
    „Das Wort Lage lesen wir rückwärts. Dann heißt es Egal; die Mädchen, die wir teils Gänse, teils Hühner nennen, werden zusammengezogen zu: Gähner; Ritter = Rösser; Streich — Onkel; der Neue = Laubfrosch; Rosenfels = Hochzeit; und Schreckenstein = Lachsack.“
    Der Erfolg dieser ausgefallenen Wortwahl ließ die Redaktion abermals erbeben. Strehlaus Computergehirn arbeitete in Rekordtempo: „Die Rösser vom Lachsack gähnen einen Onkel gegen die Gähner von der Hochzeit!“
    Wie Pudding bibberten die Zwerchfelle, und es dauerte eine Weile, bis die Lacher merkten, daß sie nicht mehr unter sich waren. An der Tür stand, mit offenem Mund, Mini-Ritter Eberhard.
    „Was willst du denn schon wieder?“ fuhr Dampfwalze ihn an.
    „Nichts. Telefon für Ottokar.“ Verstört rannte der Mini davon.
    Wie auf Tastendruck war das Gelächter abgebrochen.
    „Sicher der Ölscheich!“ sagte Klaus todernst.
    „Endlich!“ Stephan sah seinen Freund an.
    Und Mücke nickte dem Schulkapitän zu: „Ich schreib für dich mit.“
     
    „Sieh an, du lebst noch!“ Kühl kam Sophies Stimme an.
    Ottokar hatte viel zu erklären. Die Teestunde auf Rosenfels – fast hätte er Hochzeit gesagt – war eine harte Geduldsprobe gewesen. Erst nach dem sechsten Stück Linzertorte hatte Fräulein Doktor Horn den Gast persönlich aus dem Haus geleitet und sich gewundert, daß er ohne Transportmittel war. Ottokar hatte die Umstände erklärtem Lehrer habe ihn mitgenommen und sei dann weitergefahren –, worauf Sonja ihm ihren Drahtesel gab. Dabei kam es doch noch zu der Frage, was er eigentlich auf Rosenfels gewollt habe.
    „Die Mädchen besuchen.“ Seine Antwort stieß auf Verständnis, wenn auch irrtümlich. Fräulein Doktor Horn lächelte kinderlos-mütterlich. „Du wolltest neutrale Stimmen hören zu der Niederlage! Siehst du, du kämpfst also doch. Bravo!“
    Mit diesem Lob durfte Ottokar starten. Nach dem Abendessen hatte er vergeblich versucht, Sophie anzurufen. Sie saß, wie sich herausstellte, in einem Lichtbildervortrag über Grundwasserverseuchung.
    „Und Schaltuhr?“ fragte sie. „Hat er uns beim Rex verpfiffen?“
    Ottokar zögerte. „Kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben uns zwar noch nicht gesprochen seit eurer Dusche, aber er lächelt so… so kollegial.“
    Sophie sah die Lage anders. „Das ist ein schlechtes Zeichen. Dann hat er uns schon verpfiffen.“
    „Aber Sophie, du kennst doch unsern Rex…“
    „Und du Martina!“ erwiderte sie

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