Geheime Depeschen #3
Übertragungswagen der Fernsehsender vor Ort, haben wir noch nicht alle Informationen, auch wenn wir den Pizzadienst durch unsere Leute bereits ausgetauscht haben“ Michail wusste, dass Smirnow diese Antwort nicht ausreichen würde „wir überprüfen parallel die Personalien der Fernseh – und Presseleute vor Ort, quetschen jede Information heraus, die wir bekommen können“
„Teilweise…“ summte Smirnow vor sich hin „du weißt, dass teilweise nicht genug ist. Ich hätte da eine Idee“
Er beugte sich hinüber zu Michail und flüstert ihm etwas ins Ohr. Michail war sichtlich erfreut.
„guter Vorschlag. So machen wir das“ bestätigte er kurz
„Dann los, verliert keine Zeit und grüß mir deine Frau, wenn du siehst“
Sie standen auf und umarmten sich zum Abschied.
„Und kümmert euch um diesen Deutschen“
„Da haben wir bereits die Luch -Leute darauf angesetzt“
„Gut so“ Smirnow hob den Daumen.
Wassiljew blickte den FSB-Leuten hinterher, während Smirnow schon an seinem Schreibtisch stand und den Telefonhörer in der Hand hielt.
„Worauf warten sie, lassen sie mich jetzt allein, ich habe zu telefonieren“ blaffte Smirnow ihn an. Wassiljew hatte ein Problem damit.
„Sollten sie mich nicht in Kenntnis setzen?“
„Sollte ich?“ bekam er zur Antwort
„ja sollten sie!“ begehrte Wassiljew auf
„Nein und das werde ich ihnen auch nicht noch einmal erklären. Worauf warten sie noch?“
Wassiljew wusste, dass der Smirnowtreue Geheimdienst, ihn in der Hand hatte. Er war als Marionette gedacht und blieb auch eine. „Es sei denn…“ dachte er sich „ er würde seine eigenen Pläne umsetzen“. Er ging und lies Smirnow allein, der immer noch mit dem Hörer in der Hand, darauf wartete, dass er die Tür hinter sich schloss. Zu gerne hätte er gewusst, wen er zuerst anrief, die Deutschen oder die Chinesen.
Marine Corps Gefängnis, Quantico, Virginia 18.12.2010
Assistant Director Miller hatte sich Peter Cunning, den Obergefreiten, der Whistleblow die Daten zugespielt hatte, für sein Gespräch präparieren lassen. Sie hatten damit aufgehört ihn zu foltern, ihn in eine andere Zelle verlegt und mit gutem Essen versorgt. Ein Team von Ärzten kümmerte sich zusätzlich darum, mit aufbauenden Präparaten für einen gesprächsfähigen Zustand zu sorgen. Sie taten das mit Widerwillen, war er doch der Höchstverräter aller Amerikaner. Doch Befehl war nun mal Befehl.
Miller las noch einmal seine Akte. Cunning war zur fraglichen Zeit in der Forward Operating Base Hammer , etwa 60 Kilometer östlich von Bagdad stationiert und hatte sich als IT-Spezialist in einem Aufklärungs – und Abwehrbataillon Zugang zu den geheimen Informationen verschafft. Mit seinem Dienstgrad konnte er unmöglich einen genehmigten Zugang gehabt haben. Die Spur zu ihm als Übersender der Depeschen an Whistleblow hatten sie eindeutig zurückverfolgen können.
„Warum hatte er das getan?“ fragte sich Miller „In den Unterlagen stand, dass er sich privat offen zu seiner Homosexualität bekannte, gegenüber dem Militär aufgrund der Don`t ask, don`t tell-Regel jedoch keine Angaben darüber gemacht hatte. Haben seine Kameraden das irgendwie herausbekommen und ihn gechasst? Und das alles war lediglich seine Art von Rache? Seine Antwort auf die verfehlte Homosexuellen – Politik Amerikas?“ Miller grübelte und musste sich schütteln, da er Schwule nicht ausstehen konnte.
„Was wissen wir noch über ihn? Stammt aus Potomac, Maryland, Mutter Britin, Vater Amerikaner. Schule in Wales. Galt als introvertiert, bekam teilweise cholerische Anfälle. Einen Facebook-Account, auf dem er keinen Hehl aus seiner Sexualität machte. Das durften seine Kameraden schnell herausgefunden haben. Aonsonsten war die Akte reichlich dürftig“ Miller schaute aus dem Fenster „Wieso hatte er eigentlich in Drei-Gottes-Namen, nachdem er im Internetchat drei Tage lang damit geprahlt hatte, an welche Informationen er herankäme und sie ihn am Fünften Tag geschnappt hatten, die Informationen schon schon so früh an Whistleblow weiter geleitet? Wie konnte uns so ein Looser so dermaßen hinters Licht führen? Und wieso haben wir niemanden der auf unsere Hacker aufpasst, wenn wir schon welche zu unseren Zwecken einstellen?“ Miller wurde zunehmendst wütend auf dieses General-Versagen. Und je länger er in der Cafeteria auf sein Gespräch mit Cunning wartete, umso größer wurde sein Hass auf ihn.
Er las weiter in den
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