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Geheime Depeschen #3

Geheime Depeschen #3

Titel: Geheime Depeschen #3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Sturm
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so eher liegt diese Möglichkeit als die einzig Funktionierende auf dem Tisch“
    „Nein, ganz so dramatisch muss es nicht werden. Lass uns doch erst einmal in Verhandlungen einsteigen. Und wer weiß, vielleicht fließt ja auch noch etwas Geld. Und wer weiß, vielleicht drehen wir den Spieß ja mal um und wir machen den Deal und halten uns nicht daran.“
    „Wie meinst du das?“ hakte nun auch Christian nach.
    „Ja, so wie ich es gesagt habe. Wir versprechen ihnen, die Dokumente vollständig zu überreichen. Wahren den Schein und haben trotzdem immer noch alle Kopien. Und sobald wir das Geld in den Händen haben veröffentlichen wir trotzdem“
    „hohoho, Stopp, William, das würde dich endgültig zur Zielscheibe machen“ wand Vince heftigst ein.
    „Na das bin ich doch eh schon, oder? Glaub mir, diesen Spaß gönne ich mir“
    „du spielst aber auch mit unserem Leben, das ist dir doch klar?“ Christian bekam Muffesausen.
    „Was machen wir hier die ganze Zeit? Hä?“ wurde William laut „Das ist kein Monopoly, oder so was. Wir haben uns schon soweit gegenüber denen aus dem Fenster gelehnt, da kommt es auf das bisschen auch nicht mehr an“
    „Also trotzdem, bis hierhin war das Ganze auch noch überschaubar.“ Vince stand jetzt Auge in Auge zu William, den es auch nicht mehr auf dem Stuhl gehalten hatte
    „Denkst du allen Ernstes, es hätte nicht die gleichen Konsequenzen, wenn wir alles zu 9/11 veröffentlichen? Nee, Leute, das könnt ihr mir nicht weiß machen. Wir nehmen das Geld und wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, in welches Loch wir uns nach dieser Aktion verkriechen könnten. Eine Insel vielleicht. Ich weiß es noch nicht.“
    Irgendwie klang das für Christian alles nach einer Sackgasse. Egal was sie auch taten, sie bewegten sich jetzt schon auf sehr dünnem Eis.
    „Bevor wir jedoch egal was von alledem machen, sollten wir uns damit begnügen, diesen unsäglichen Prozess zu Ende zu führen. Denn mit dieser Fußfessel am Bein… du weißt was ich meine“
    „Ja, Christian, dafür gibt es dich ja, trotzdem kann ich mich jetzt nicht nur damit beschäftigen.“ William war etwas genervt „Mit Whistleblow muss es weiter gehen. Und ich brauche Geld“ demonstrativ knallte William das Kuvert auf den Tisch „Früher oder später geht uns das Geld aus. Und das ist mein letztes Wort“ William drehte sich auf dem Absatz um, fluchte „Fuck off“ und zeigte ihnen den Stinkfinger. Vince und Christian schauten sich verwundert an.
    „Lass ihn, der kriegt sich wieder ein“ beschwichtigte Vince die Situation „er braucht einfach Zeit zum Nachdenken. Derweil können wir ebenfalls nach einer Lösung suchen“
    Christian nickte.
     

Moskau, Kreml, 17.12.2010
     
     
     
     
    Russlands Ministerpräsident und Ex-Präsident Iwan Smirnow war bereits mächtig verstimmt auf das was die Amerikaner über ihn und den amtierenden Präsidenten Pjotr Wassiljew in ihren Depeschen führten. Smirnow hatten sie als einen Alpha-Rüden bezeichnet und behauptet, die russische Demokratie sei gänzlich verschwunden und sei eine von den Sicherheitsbehörden geführte Oligarchie. Schlimmer noch, sie verglichen ihn und Wassiljew mit den Comicfiguren Batman und Robin. Bereits vor einigen Tagen nahm er öffentlich Stellung hierzu und teilte gegen Amerika kräftig aus. Der Chef des russischen Geheimdienstes hatte indes seine Spione angewiesen, die enthüllten diplomatischen Kabel der Amerikaner noch genauer zu studieren. Das, was nach genauer Analyse nunmehr zu Tage kam waren mehr als nur unschmeichelhafte Äußerungen. Abgesehen davon, dass der französische Präsident Russlands Außenminister in Bezug auf Georgien 2008 als Lügner bezeichnete, verdächtigte man nun offiziell Smirnow, Kenntnis von dem Mordanschlag an dem russischen Ex-Agenten in London gehabt zu haben, der mit Plutonium vergiftet worden war. Gänzliche Verstimmungen jedoch verursachte der zuvor als „Geheim“ eingestufte und nunmehr von Whistleblow veröffentlichte Nato-Plan, der auf Drängen der Nato-Mitgliedsländer Lettland, Estland und Litauen aufgrund der Georgien-Krise, angefertigt wurde. Die Anfertigung eines solchen Planes setzte voraus, Russland als potentielle Bedrohung darzustellen, obwohl die NATO bereits eine Garantie dafür abgegeben hatte, dass Russland für die NATO keinen Feind mehr darstelle. Ungeachtet dessen schwelen zusätzlich immer noch die Konflikte zwischen Moskau und Washington in Bezug auf Afghanistan und den

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