Geheimnis um ein Haus im Walde
Polizisten das Haus umstellten. Die Verbrecher wurden überrumpelt. Die ganze Bande wurde festgenommen. Herrn Holland fand man schlafend in einem Zimmer neben dem von Ern.
Ern hatte in der Nacht kaum geschlafen und schon sehnlichst auf seine Befreiung gewartet. Länger konnte er unmöglich ein Held bleiben, das fühlte er. Vor allem quälte ihn nagender Hunger. Aber nun war es endlich soweit. Ein Polizist brachte ihn zum Wagen des Inspektors. Als er Dicki sah, wäre er ihm vor Freude fast um den Hals gefallen.
„Du bist also Ern”, sagte der Inspektor freundlich und drückte ihm warm die Hand. „Ein tapferer Junge, wie ich höre – und dazu noch Dichter! Du mußt mir das Gedicht zeigen, das du über deinen Onkel gemacht hast. Es ist gewiß gut.”
Ern wurde rot. „Das Gedicht kann ich Ihnen nicht zeigen, Inspektor. Mein Onkel würde es nicht erlauben.”
Schließlich fuhren die Wagen nach Peterswalde zurück.
„Das war ein guter Fang”, sagte der Inspektor zufrieden.
„Ich danke dir für deine Hilfe, Dietrich! Sieh zu, daß du bald erwachsen bist! Ich brauche einen tüchtigen Helfer.”
Dicki errötete vor Freude. „Ich werde mein Bestes tun, Inspektor Jenks.”
Als der Wagen vor Herrn Grimms Haus hielt, zögerte Ern auszusteigen. „Komm, Ern!” Der Inspektor zog ihn ins Haus. „Grimm, hier ist Ihr Neffe. Ein tapferer Junge, das muß ich sagen! Darf man sein Gedicht über Sie einmal lesen?”
„Es – ist nicht sehr schmeichelhaft”, stotterte Herr Grimm.
„Ich werde es zerreißen, Onkel”, sagte Ern, der Mitleid mit ihm hatte.
Der Polizist nahm ihn in den Arm. „Du bist ein guter Junge, Ern. Ein Glück, daß du wieder da bist! Ich werde dir ein paar Eier mit Speck braten. Was meinst du dazu?”
„Alle Wetter!” rief Ern strahlend. „Ich bin so hungrig, daß ich ein ganzes Schwein aufessen könnte.”
Nun brachte der Inspektor Dicki nach Hause. „Schade, daß ich Erns Gedicht nicht lesen konnte”, meinte er, als sie vor dem Kronsteinschen Haus hielten.
„Hm.” Dicki gähnte. „Dasischade.”
„Wie bitte?”
„Dasischade! Sagticha.” Dicki sank zurück. Die Augen fielen ihm zu; er war eingeschlafen.
Inspektor Jenks ließ ihn im Wagen sitzen und ging ins Haus, um mit seinen Eltern zu sprechen. Dicki aber umgaukelten bunte Träume: Blinklichter – versenkbare Fußböden – unzählige Indizien – endlose Wendeltreppen – ein einsames Haus im Walde. Dann sah er Ern als Held mit einem Lorbeerkranz auf dem Kopf, im Begriff, ein Gedicht vorzutragen.
„Alle Wetter!” murmelte er erwachend.
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