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Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sehen.”
    Wieder raschelte Rolf in dem Busch. Nun richtete Pippin seine Taschenlampe auf die Jungen. Einen Augenblick starrte er ganz entsetzt in ihre scheußlichen Gesichter. Dann stieß er die Gartentür auf.
    „Los, fort!” rief Dicki leise. Sie schlüpften durch die Seitenpforte auf die Straße und rannten davon. Aber Pippin folgte ihnen. „Halt!” schrie er. „Haltet sie! Haltet sie!” Damit hatten die Jungen nicht gerechnet. Wenn sie nun wirklich jemand anhielt? Nicht auszudenken!
    Doch sie hatten Glück; niemand hielt sie auf. Der Fleischer, der mit seiner Frau einen Abendspaziergang machte, trat ihnen zwar in den Weg. Als er jedoch beim Licht einer Straßenlaterne Dickis fürchterliches Gesicht sah, schrak er unwillkürlich zurück, und die beiden konnten ungehindert weiterlaufen. Aufatmend schlüpften sie schließlich durch Rolfs Gartentor, liefen zum Schuppen und sanken keuchend auf eine Bank.
    Dicki lachte. „Gut gemacht, Rolf! Pippin wird zurückgehen, den Garten mit seiner Taschenlampe absuchen und die Papierfetzen finden. Und dann wird er am Freitag hinter dem Kleinen Haus erscheinen und seine Indizien einsammeln. Das war ein Spaß, was?”
    „Ja. Ich habe gar keine Lust, die schöne Verkleidung schon wieder abzulegen. Wollen wir nicht ein bißchen durch die Straßen bummeln und noch ein paar Leute erschrecken?”
    „Lieber nicht! Schade, daß Wegda uns nicht gesehen hat! Der hätte Augen gemacht!”
    Unterdessen war Pippin aufgeregt zu dem Garten zurückgegangen. Er hatte nicht erwartet, daß sich in Peterswalde etwas Besonderes ereignen würde, während Herr Grimm fort war. Und nun hatte er gleich in den ersten Tagen in dem Garten eines leerstehenden Hauses zwei Strolche überrascht, die zweifellos ein Verbrechen planten.
    In der Hoffnung, ein paar Fußspuren zu finden, leuchtete Pippin den Garten ab. Ja, tatsächlich, da waren genug Fußspuren. Und dort unter dem Busch lagen sogar ein paar Papierschnitzel! Ob die Schurken sie verloren hatten? Pippin hob die sechs Schnitzel auf und legte sie sorgsam in sein Notizbuch, um sie später zu Hause zu untersuchen. Dann zog er einen Zollstock aus der Tasche und maß die Länge der Fußspuren. Weitere Indizien konnte er nicht finden.
    Der junge Polizist blieb bis nach Mitternacht auf. Er setzte die Papierfetzen zusammen und las die geheimnisvolle Botschaft. Dann machte er sich ein paar Notizen, beschrieb die Männer und zeichnete die Fußspuren auf. Er war freudig erregt. Dies war sein erster Fall. Er wollte sich alle Mühe geben, ihn aufzuklären. Am Freitag wollte er schon lange vor zehn Uhr zum Kleinen Haus gehen. Was würde er dort finden? All dies konnte sehr, sehr wichtig sein!

Rotköpfe und Indizien
    Am nächsten Morgen traf Rolf den Polizisten auf der Straße. Pippin erinnerte sich an Herrn Grimms Warnung und sah ihn etwas mißtrauisch an. Nun, dies war nicht der gefährliche dicke Junge, sondern nur einer von den andern.
    „Guten Morgen, Herr Pippin!” grüßte Rolf höflich.
    „Haben Sie sich schon bei uns eingelebt?”
    „Ja. Ich finde Peterswalde sehr hübsch.”
    „Sind Sie auch schon auf ein Geheimnis gestoßen?”
    Pippin lachte. „Wenn das der Fall wäre, würde ich es dir bestimmt nicht sagen. Man hat mich vor euch Kindern gewarnt.”
    „Das kann ich mir denken. Übrigens – unsere Köchin hat gestern abend zwei verdächtige Strolche an der Küchentür gesehen.”
    Pippin spitzte die Ohren. „So? Wie sahen sie denn aus?”
    „Sie sagt, der eine hätte rotes Haar gehabt. Fragen Sie sie doch selber, wenn Sie Näheres wissen wollen. Haben Sie die Strolche denn auch gesehen?”
    „Vielleicht – vielleicht auch nicht”, antwortete Pippin ausweichend, nickte Rolf zu und ging weiter. Er dachte angestrengt nach. Die Köchin der Tagerts hatte zwei Strolche gesehen, von denen einer rothaarig war. Es mußten dieselben sein, die er in dem Garten überrascht hatte. Er beschloß, die Köchin zu verhören, und ging sogleich zu ihr. Sie erzählte ihm eine lange Geschichte von zwei unheimlichen Gesellen, mindestens zwei Meter groß, die an die Küchentür gekommen wären und sie bedroht hätten. Ja, einer von ihnen hatte rotes Haar gehabt; das hatte sie genau gesehen.
    Pippin begann nach Leuten mit rotem Haar auszuschauen. Als er Herrn Kerry, dem Flickschuster, begegnete der flammend rotes Haar hatte, sah er ihn so durchdringend an, daß dem armen Mann ganz unbehaglich zumute wurde.
    Bald danach sah er den Bruder des Pfarrers, einen

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