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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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widersprach nicht. Er konnte sich denken, daß es Rolf nicht angenehm war, immer eingeladen zu werden. „Nach der Grippe habe ich einen Mordsappetit”, sagte er. „Zwei Tage lang bin ich jetzt schon andauernd hungrig.”
    „Ich finde es schön, hungrig zu sein”, meinte Gina.
    „Aber nur, weil du genau weißt, daß du etwas zu essen bekommst”, entgegnete Flipp. „Wenn du nicht mal ein Stück Brot hättest, würdest du es nicht schön finden.”
    Plötzlich lief Purzel zur Tür und bellte.
    „Sei still, Purzel!” rief Dicki. „Wie kommst du darauf, die nette alte Dame anzubellen!”
    Betti spähte durchs Fenster. „Er bellt gar nicht die Dame an, sondern Herrn Grimm. Hoffentlich kommt er nicht herein.” Ihr Blick fiel auf eine Kuh mit einem beweglichen Kopf, die auf dem Kaminsims stand. Sie stand auf und stieß sie leise an. „Wir wollen mal sehen, ob die Kuh so lange mit dem Kopf nickt, wie wir hier sind”, sagte sie und setzte sich wieder auf ihren Platz.
    Als Purzel von neuem zu bellen anfing, drehten sich die Kinder um. In der Tür stand der dicke Herr Grimm. Seine Uniformjacke saß ihm so straff, daß die Knöpfe abzuspringen drohten. „Ruf deinen Hund zurück und nimm ihn an die Leine!” rief er Dicki zu.
    „Ach, guten Tag, Herr Grimm!” grüßte Dicki höflich und nahm Purzel an die Leine. „Wollen Sie auch eine Tasse Schokolade trinken?” Er wünschte von ganzem Herzen, daß der Polizist sich in die Konditorei setzte. Ihm war nämlich ein Einfall gekommen, den er gern ausführen wollte.
    Wirklich kam Herr Grimm auch herein und setzte sich an einen Tisch in der Nähe der Kinder. Er bestellte eine Tasse Kakao und ein Brötchen.
    „Heute ist es recht kalt draußen, nicht wahr, Herr Grimm?” sagte die kleine Frau, als sie ihm das Bestellte brachte.
    Er beachtete sie gar nicht, sondern sah zu den Kindern hinüber. „Ah, das sind diesmal friedliche Weihnachtsferien! Keiner von euch Gören steckt die Nase in die Angelegenheiten der Polizei. Euch fehlt gewiß etwas, da es einmal nichts zu schnüffeln gibt.”
    Die Kinder antworteten nichts. Sie unterhielten sich miteinander und sahen nicht einmal zu dem Polizisten hin. Das ärgerte ihn offensichtlich.
    „Oder seid ihr etwa wieder mit einem Geheimnis beschäftigt?” fragte er spöttisch.
    „Ach, Sie haben schon davon gehört?” fragte Dicki überrascht. „Rolf, hast du jemand von unserem neuen Geheimnis erzählt?”
    „Welchen Fall meinst du?” fragte Rolf, der genau wußte, daß Dicki den Polizisten ein wenig aufziehen wollte. „Das Geheimnis um das dreibeinige Rentier oder das Geheimnis um die fliegenden Untertassen?”
    „Ach, die haben wir doch längst aufgeklärt”, entgegnete Dicki. „Nein, ich meine das Geheimnis um die seltsamen Stimmen.”
    „Bah!” Herr Grimm biß ärgerlich in sein Brötchen.
    „Seltsame Stimmen! Was für ein Unsinn!”
    Die anderen Kinder spitzten die Ohren. Dicki hatte inzwischen allen von seiner Bauchrednerkunst erzählt und ihnen ein paar Proben davon gegeben. Ob er Herrn Grimm jetzt mit seltsamen Stimmen verwirren wollte?
    „Nichts als Unsinn!” wiederholte der Polizist verächtlich. „Seltsame Stimmen! Bah!”
    „Ach, richtig, das Geheimnis haben wir ja noch nicht aufgeklärt!” sagte Rolf. „Ein sehr merkwürdiger Fall! Manche Leute hören allerlei seltsame Stimmen. Sie müssen wohl behext sein.”
    „Blödsinn!” knurrte Herr Grimm und schlürfte geräuschvoll seinen Kakao.
    „Du magst recht haben, Rolf, es könnte wirklich Hexerei sein”, sagte Dicki. „In letzter Zeit sollen einige Leute gehört haben, wie Enten quakten und Hühner gluckten, obwohl gar keinen Enten und Hühner zu sehen waren. Ja, sie hörten sogar Menschen sprechen, die gar nicht da waren.”
    „Nächstens wirst du noch behaupten, daß die Kuh dort auf dem Kaminsims muhen kann”, spottete Herr Grimm und wischte sich den Mund ab. „Quakende Enten, gluckende Hennen, muhende Kühe! Schnickschnack und dummes Gewäsch!”
    Dicki zog unauffällig einen Zettel aus der Tasche und schrieb schnell darauf: „Kuh wird muhen, aber keiner von uns hört es.” Dann schob er den Zettel verstohlen über den Tisch, und die anderen Kinder lasen ihn.
    „Seht nur, die Kuh nickt noch immer mit dem Kopf!” sagte Betti laut und zeigte zum Kamin.
    Herr Grimm sah zu der Kuh hin. In diesem Augenblick machte sie „muuh, muuh!” und nickte im Takt dazu, so daß sogar die Kinder, außer Dicki natürlich, einen Augenblick getäuscht

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