Geheimnis um einen roten Schuh
„Oh, vielen Dank! Das wäre wundervoll.”
Chefinspektor Jenks und sein Begleiter verabschiedeten sich, stiegen in ihren Wagen und brausten davon. Herr Grimm blieb mit den fünf Kindern und Purzel zurück. Er sah recht trübselig aus. Bei dem Geheimnis um den roten Schuh hatte er keine Lorbeeren geerntet. Sogar Purzel war erfolgreicher gewesen als er.
„Ich denke, der Tee wird fertig sein”, sagte Dicki.
„Wollen Sie nicht mit uns zusammen Tee trinken, Herr Grimm?”
Herr Grimm war so überrascht von dieser Einladung, daß er keine Worte fand, sondern nur den Mund auf und zu machte wie ein Goldfisch.
„Nun?” fragte Dicki. „Wir wollen die Aufklärung des Geheimnisses feiern. Ich werde die große Büchse mit Schokoladenkeksen aufmachen, die ich zu Weihnachten bekommen habe. Feiern Sie mit, Herr Grimm?”
„Ja!” antwortete der Polizist so feierlich, als stünde er vor Gericht. „Ja, vielen Dank! Das ist sehr nett von dir – nach allem, was geschehen ist.”
„Stecken Sie mir nur nicht wieder nasse Sachen unters Hemd!” sagte Dicki lachend.
„Und mach du keine Hunde, Schweine und so was mehr nach”, erwiderte Herr Grimm ebenfalls lachend.
Betti gefiel es gar nicht, daß der Polizist zum Tee blieb, aber sie sagte nichts. Dicki hatte ihn gewiß eingeladen, um ihn ein wenig zu trösten, weil er ihm so viele Streiche gespielt hatte. Doch wollte sie auf keinen Fall neben ihm sitzen und auch nicht mit ihm sprechen. Sie konnte es ihm nicht vergeben, daß er sich mit den nassen Kleidern auf Dicki gestürzt und ihn fast unter sich zerdrückt hatte.
Trotzdem wurde es eine sehr vergnügte Teestunde.
Die Spürnasen freuten sich, daß ihr kleines Geheimnis sich als ganz großes Geheimnis herausgestellt hatte und so wunderbar durch Purzel aufgeklärt worden war.
Purzel wunderte sich, daß sein alter Feind plötzlich zum Freundeskreis gehören sollte, und knurrte anfangs böse. Aber da ihn alle so begeistert feierten, hörte er schließlich damit auf und freute sich mit ihnen.
Auch Herr Grimm freute sich. Er war ganz erstaunt, daß Dietrich Kronstein, dieser freche Bengel, so liebenswürdig sein konnte. Nachdem er vier Makronen und eine Anzahl Schokoladenkekse gegessen hatte, fühlte er sich als Dickis bester Freund.
Plötzlich ertönte ein lautes Grunzen unter dem Tisch.
„Was war das?” rief Betti erschrocken. Alle guckten unter den Tisch, aber dort saß nur Purzel und sah sie fragend an. Da rief hinter Herrn Grimm eine wohlbekannte Stimme: „Wo ist Tantchen?” Dicki grinste, und die anderen lachten schallend.
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