Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder
Wörtchen“, stöhnte Tim.
„Nicht ein Buchstabe“, jammerte Lara.
„Nicht ein Foto“, fügte Flo hinzu. Dann stiegen sie auf und Jerry und Louis liefen im Schritt den Weg zum Wald hinunter.
„Aber Arthur hat doch geglaubt, dass Geist August ihm erschienen ist“, sagte Max zum wiederholten Mal.
„Vielleicht haben wir uns aber getäuscht und er hat es als Kinderstreich abgetan“, entgegnete Tim.
„Aber wie erklärt er sich dann, dass jemand von dem verschwundenen Testament und der gefälschten Vollmacht weiß?“, wandte Lara ein.
Max zuckte die Schultern. „Das verstehe ich ja auch nicht“, seufzte er.
Am nächsten Morgen setzten sich die vier mit langen Gesichtern an den Frühstückstisch. Markus war noch da, weil er zu einer Besprechung in eine Kanzlei nach Lindau musste. Also mussten sich die vier gedulden, bis er die Zeitung gelesen hatte.
„Heute Mittag soll es gewittern“, sagte Sibylle. „Ich schlage vor, ihr geht gleich nach dem Frühstück zum Schwimmen und kommt dann mittags nach Hause. Ich mache uns frische Kirschnudeln!“
„Oh, lecker!“, rief Flo, die für jede Süßspeise zu haben war.
„Na, wenigstens eine, die sich freut“, stellte Sibylle lachend fest.
„Das gibt es doch gar nicht“, murmelte Markus in dem Moment. „Hört euch das mal an!“ Dann las er vor:
Spuk auf Schloss Krähenstein – Gibt es Gespenster?
Arthur von Krähenstein hatte bereits vor eineinhalb Wochen der Polizei gestanden, das Testament seines Vaters an sich genommen zu haben. Wie sich die Polizei zwischenzeitlich selbst überzeugen konnte, hatte Graf August von Krähenstein in dem Testament bestimmt, dass sein Sohn Viktor sein alleiniger Erbe werden sollte
.
Ferner gestand Arthur von Krähenstein, zahlreiche Bankvollmachten gefälscht zu haben und damit das Geld seines Vaters – er sprach von rund einer Million Euro – von den Bankkonten geräumt zu haben. Auch dies hat die Polizei zwischenzeitlich überprüft und bestätigt
.
Auf die Frage, wie es zu dem plötzlichen Sinneswandel gekommen sei, berichtete Arthur von Krähenstein, sein verstorbener Vater Graf August von Krähenstein sei ihm nachts erschienen und habe dies von ihm verlangt. Näheres wollte er hierzu noch nicht ausführen. Die Polizei hat Arthur von Krähenstein nun in die psychiatrische Klinik einweisen lassen. Dort soll er auf seinen Geisteszustand untersucht werden. Aber vielleicht hat Arthur ja recht und es spukt tatsächlich auf Schloss Krähenstein?
„Das ist ein Ding, oder?“
Die Kinder hatten Markus mit angehaltenem Atem zugehört. Im ersten Moment waren sie ganz starr, doch dann mussten sie sich zusammenreißen, dass sie nicht vor Freude aufsprangen und laut aufschrien.
„Na so was“, sagte Sibylle. „Aber nicht, dass unsere Flo jetzt Angst vor Gespenstern hat, wenn so etwas schon in der Zeitung steht.“
„Ich habe doch keine Angst vor Gespenstern“, brüstete sich Flo. „Ich weiß doch, dass es keine gibt.“
„Ach ja?“, fragte Markus und legte die Zeitung beiseite. „Und woher weißt du das?“
„Na, weil wir der Geist waren“, antwortete Flo.
„So?“, fragte Markus. „Das musst du mit genauer erklären.“ Max riss die Augen auf und trat Lara unter dem Tisch gegen das Schienbein. Lara konnte nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken.
„Ähm, Flo hat einfach zu viel Fantasie“, sagte sie dann schnell und schnappte Flo am Handgelenk. „Wir gehen dann mal schwimmen, bevor das Gewitter kommt.“
Markus sah ihnen kopfschüttelnd hinterher. „Was ist denn mit denen los?“, fragte er.
„Das ist bestimmt die Gewitterstimmung“, meinte Sibylle und schenkte sich noch einen Kaffee ein.
Kaum waren die vier aus dem Haus und außer Hörweite, jubelten sie.
„Wir haben es geschafft!“, rief Max immer wieder. „Ich kann es immer noch nicht glauben!“
„Und ich dachte schon, all die Mühe wäre umsonst gewesen.“ Lara atmete auf.
„Mensch, Flo, du darfst auf keinen Fall jemanden etwas davon erzählen, was wir gemacht haben, okay?“, sagte Tim zu Flo, als sie sich wieder etwas beruhigt hatten. „Wir bekämen einen Riesenärger, wenn herauskäme, dass wir nachts mit Jerry und Louis zum Schloss geritten sind und einen Geist haben erscheinen lassen.“
„Unsere Eltern bekämen noch nachträglich einen Herzinfarkt“, fügte Max hinzu.
„Aber ...“, wollte Flo einwenden, die es nicht mochte, unehrlich zu sein.
„Weißt du“, sagte Lara. „Es ist ja zum Glück alles gut gegangen.
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