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Geheimnis um Tutanchamun - Die Zeitdetektive ; 5

Geheimnis um Tutanchamun - Die Zeitdetektive ; 5

Titel: Geheimnis um Tutanchamun - Die Zeitdetektive ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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erfuhr ich, dass man mir Verrat vorwirft. Aber das ist doch lächerlich!“
    Kamose legte eine Hand auf den Arm seines Sohns. „Das weiß ich. Du bist völlig unschuldig. Ganz im Gegensatz zu Aja. Ich bin mir sicher, dass er hinter all dem steckt!“
    Iti nickte. „Das glaube ich auch.“
    Kamose sah ihn fest an. „Wir haben noch eine sehr schlechte Nachricht für dich. Dein Freund Cheriuf wurde ebenfalls verschleppt …“
    Iti blickte seinen Vater entsetzt an. Sein Mund formte ein paar stumme Worte.
    „Es tut mir Leid“, sagte Kamose leise. „Cheriuf hat sich mit unseren Freunden hier getroffen – das war sein Vergehen!“
    „Aber das gibt doch keinen … keinen Sinn“, stammelte Iti.
    „Doch“, sagte Leon, „denn Cheriuf hat uns etwas verraten. Er hat an Tutanchamuns Leiche eine Verletzung am Hinterkopf entdeckt! Wie du ging er davon aus, dass Tutanchamun keineswegs an den Folgen eines Unfalls gestorben ist, sondern wahrscheinlich ermordet wurde!“
    „Du wolltest uns doch noch von dieser seltsamen Gestalt erzählen, die du am Tatort gesehen hast, Iti“, warf Kim ein.
    „Ja, natürlich“, sagte Iti. Er hatte ganz offensichtlich Mühe sich zu konzentrieren. „Diese Gestalt … war wirklich seltsam. Sie hatte lange Haare …“
    „Eine Frau?“, rief Julian überrascht.
    „Vielleicht“, erwiderte Iti. „Vielleicht aber auch nicht. Viele Männer tragen ja Perücken.“
    Julian nickte. Aus den Geschichtsbüchern wusste er, dass Perücken bei den Ägyptern ausgesprochen modisch waren. Vor allem bei festlichen Banketten wurden sie gern getragen.
    „Du hast also das Gesicht dieser Person nicht gesehen?“, hakte Julian nach.
    „Leider nein“, bestätigte Iti. „Sie drehte mir den Rücken zu. Außerdem war ich ja auch ein Stück weg. Ich stand in der Tür des Nebenzimmers. Das Einzige was ich sah, war, dass die Gestalt eine Vase mit Duftöl in der Hand hielt.“
    „Duftöl?“
    „Ja, das benutzen wir zur Körperpflege. Das ist nichts Ungewöhnliches. Deshalb habe ich mir auch nichts dabei gedacht, als ich diese Person davonhuschen sah. Es gibt viele Diener im Palast. Nicht jeden erkennt man von hinten. Und unser Pharao lag ja auf der Bank. Es sah so aus, als ob er schliefe. Alles wirkte normal und friedlich. Aber als ich vom Tod des Pharaos hörte, kamen mir plötzlich Zweifel, ob die Person mit der Vase nicht doch etwas damit zu tun haben könnte …“
    „Vielleicht war es ja der Mörder oder die Mörderin. Und die Vase könnte sogar die Tatwaffe gewesen sein“, überlegte Kim laut. Plötzlich erinnerte sie sich sehr gut an die etwa 50 Zentimeter große, mit dem Kopf der Göttin Hathor verzierte Vase, die sie in der Tutanchamun-Ausstellung gesehen hatte. Diese Vase war ein beeindruckendes Stück ägyptischer Handwerkskunst. Damit könnte man ohne weiteres jemandem den Schädel einschlagen. Kim schauderte bei dem Gedanken, dass die dekorative Grabbeigabe womöglich das Mordwerkzeug gewesen war.
    „Entschuldigt, wenn ich euch unterbreche“, warf Julian ein. „Aber ich fürchte, dass du hier nicht mehr lange sicher bist, Iti. Vermutlich haben die Wärter im Kerker in der Zwischenzeit auf sich aufmerksam machen können. Außerdem wird der schlafende Gefängniswärter wieder munter sein. Man wird nach dir suchen. Und bestimmt kommen die Verfolger auf die Idee, hier bei deinem Vater nachzuschauen.“
    Kamoses Miene verfinsterte sich. „Da hast du sicher Recht. Aber auch du und deine Freunde seid in großer Gefahr, denn ihr werdet ebenso gesucht. Ihr müsst euch irgendwo verstecken. Am besten bei meinem Bruder. Er wohnt ein Stück Nil abwärts und wird uns bestimmt helfen. Wir packen ein paar Sachen für euch zusammen. Dann werden wir hier schleunigst verschwinden. Bei meinem Bruder können wir die nächsten Schritte beratschlagen.“
    Eine halbe Stunde später wollten sie gerade das Haus verlassen. Da dröhnten von außen wuchtige Schläge gegen das Holz.
    „Sind sie das, die Wachen, Vater?“, fragte Iti.
    „Keine Ahnung“, flüsterte Kamose. Angst ließ seine Stimme zittern. Wieder krachten Schläge gegen die Tür. Der Arzt packte den Griff, um die Tür zu öffnen.
    „Tu’s nicht!“, warnte Iti.
    Doch Kamose ließ sich nicht aufhalten. Ruckartig riss er die Tür auf. Mit einem Schrei fuhr der Arzt zurück.
    Acht Reiter bildeten einen Halbkreis um den Hauseingang. Alle trugen Schakal-Masken, die von Feuerschein erhellt wurden.
    Das Licht stammte von einer brennenden Holzfigur, die einer

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